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Computer Club Zwei, Folge 141 - vom 29.12.2008

Folge 141 - vom 29.12.2008

Computer Club 2, Das TechnikMagazin mit Wolfgang Back und Wolfgang Rudolph Herzlich Willkommen, liebe Zuhoererinnen und liebe Zuhoerer, zur Ausgabe 141. Diesmal wird es eine Stundensendung und wir haben ein Thema herausgesucht, wo wir - wir, das sind drei Leute im Studio - alle einen besonderen Bezug dazu haben. Wir haben es von Anfang an erlebt. Allerdings erst die Zukunft des Internet, die ja so 1994 so ungefaehr begann. Natuerlich gibt es das Internet schon viel laenger. Also ich moechte unsere Zuhoererinnen und Zuhoerer auch begruessen und behaupte ganz einfach mal, dass die Russen ursaechlich dafuer verantwortlich sind, dass es das Internet ueberhaupt gibt. Ja weil sie so boes getan haben. Nein. Weil sie 1954, am 4. Oktober einen Sputnik um die Erde geschickt haben. Ach so. Ja gut, ja. Und die Amerikaner fuerchterlich erschrocken waren und sich ueberlegt haben, sie muessten nun irgendetwas tun. Das haben sie dann auch getan und haben immerhin dieses ARPA Net in die Welt gesetzt, was fuer lange Zeit ein tolles Netz war. Dann begruessen wir jetzt den von dir schon angekuendigten Gast den wir im Studio haben. Schoenen guten Tag, Klaus Birkenbihl. Ja, schoenen guten Tag, liebe Wolfgangs. Wir kennen uns eine ganze Zeit. Das Leben geht schnell vorbei. Wir kennen uns eigentlich schon sind es Jahrzehnte mittlerweile? Ja klar. Du warst bei der GMD. Bei der ehemaligen Gesellschaft fuer Mathematik und Datenverarbeitung und neben ein paar anderen Mitarbeitern, die wir auch noch kennen, wie den Josef Schaefer gibt es auch den Klaus Birkenbihl, der damals sich schon in den Netzen herumgetrieben hat. Und fuer dich begann das Internet schon ein bisschen frueher. Ja, ich war sicher nicht einer der ersten, aber mit Vernetzung angefangen haben wir in den fruehen 80er Jahren als tatsaechlich deutlich wurde, anhand des Erfolgs vom ARPA Net, dass da ein grosses Potential drin steckt. Auch die Politik begann sich dafuer zu interessieren und in sofern waren wir dann als Forschungseinrichtung gehalten, uns um dieses Thema zu kuemmern. Wir haben viele junge Zuhoerer, ich glaube wir sollten nochmal erzaehlen mit was wir uns da herumgemueht haben in punkto Technik. Das war ja nicht das was wir heute so kennen, dass wir da so Modems dran hatten, die so 16 kbit, oder noch mehr, oder 100 Mbit verkraften koennen. Wie das eigentlich bei der GMD so aus? Das war ja einer der bedeutsamsten Forschungseinrichtungen in puncto neuer Technik. Ja, ich war damals bei der GMD mitbeteiligt an einem Vorlaeufer des Internets, der hiess Earn European Academic Research Network. Das war ein internationales Netz mit einem aehnlichem Netz in USA namens BITNet verbunden und sicher einer der erfolgreichen Vorlaeufer des Internet allerdings mit seiner Technik zum Untergang verdammt von Anfang an.

Aber wir waren damals in der Lage immerhin schon mit 9,6 kbit fuer eine ganze Forschungseinrichtung von 1200 Mitarbeitern internationale Vernetzung bereitzustellen. Wenn man schnell rechnet hat jeder 8bit gehabt.

Da war der WDR natuerlich schon, so aus meiner Zeit, 10 Jahre, mindestens 10 Jahre spaeter, war er da schon bedeutend staerker und zwar hatten wir eine halbe ISDN Leitung, wo ein Kanal nur zu unserem Provider nach Koeln/Portz, das war der ganze WDR, das waren dann also 64 kbit, also im Grunde genommen waren das auch nicht viel mehr gewesen und da muss ich aber sagen, das war immer frei. Da gab's immer 2 oder 3 Leute die das immer angewandt haben, das war 1994. Wer hatte ueberhaupt Computer in der Redaktion und hat damit gearbeitet, das war ja noch gar nicht Gang und Gebe. Und dann musste man auch noch mit dem Modem, das konnte fast gar keiner.

Und da hat ja spaeter in Deutschland BTX ein bisschen mitgeholfen, dass es relativ schnell ging, da hatte man schon eine Box in der Wand gehabt, die konnte schon piepsen, als Modem benutzt werden und das waren so die ersten Einstiege, dann ging das Rappeldiebappeldie unglaublich schnell nach vorne. Wie ging das eigentlich in den 80ern oder sollen ganz von vorne anfangen? Also ich denke wir sollten schon mal von vorne anfangen, wie das eigentlich war. Oft wird ja gesagt, dass das Internet aus einem militaerischen Netz entstand. Aber so ganz richtig ist das ja nicht. Ja eigentlich ist es doch so. Es ist eine Abteilung gewesen, die sicherlich mit Militaer etwas zu tun hat, aber daraus gegruendet, da wurde dann die ARPA, Klaus du nickst schon, die hat dann quasi die Arbeit aufgenommen, mit erheblichen Mitteln ausgestattet wurde und es ging ja darum dass man die Universitaeten die Rechner dort vernetzen konnte. Es war in den USA einbisschen anders als hier. Deshalb kann man das nicht genau sagen, war's jetzt militaerisch bedingt oder nicht. In Deutschland oder Europa allgemein unterschied man immer zwischen Militaerforschung und zwischen Ziviler Forschung, in USA wurden im Prinzip alle Forschungsmittel vom Verteidungsministerium verwaltet, auch die fuer Zivilforschung in sofern laesst sich das schlecht unterscheiden. War's militaerisch, war es nicht militaerisch. 1969 war in den Vereinigten Staaten bereits 4 Computer miteinander vernetzt, d.h. 4 amerikanische Universitaeten wurden durch die Computerfirma BBN miteinander vernetzt. Das ist ja wenn man sich ueberlegt '69, wir haben jetzt 2008. 40 Jahre. Das ist schon wahnsinnig wie klein das alles angefangen hat. Dennoch war es eine grosse Entwicklung in den USA und das wurde ja auch immer mehr und man hatte dann ja alles in den USA erfunden. Hypertext Language und so, das sind alles USAErfindungen, HTML, oder war da doch noch jemand anders dabei gewesen? Nun ja, ich denke es war ein wichtiger Einschnitt Anfang der 90er Jahre als das was bis dahin Internet war, ein bisschen Email, ein bisschen FileTransfer, es gab schon ein bisschen Hilfe dabei Sachen im Internet auch zu finden, aber das war alles nicht ausgereift. Und damals kam dann Herr Tim BernersLee mit seiner Idee auf etwas zu machen was er dann Word Wide Web nannte, der Name ist heute Legende. Das ist dann erst in den 90er Jahren erst passiert Das war Anfang der 90er Jahre erst.

Bis dahin war das Netz eigentlich fuer den Ottonormalverbraucher kaum nutzbar. Wurde auch kaum genutzt bis dahin waren es hauptsaechlich Naturwissenschaftler, die das Netz nutzten. Das Zentrum der Netzwelt in Europa war in CERN gewesen. Da waren die Hochenergiepyhsiker, die jede Menge Daten produzierten und an anderen Hochenergieforschungszentren auswerten lassen wollten. D.h. fuer zivile Zwecke gab es hoechstens solche Leute, Zuhoerer/Zuschauer vom Computerclub die aus Hobby versucht haben ihre Computer zu vernetzen aber im Kommerz oder in der privaten Nutzung durch NichtTechniker wurde das Internet erst benutzbar als es das World Wide Web gab. Das kam aber auch aus CERN Das kam auch aus CERN, Tim BernersLee hatte damals in CERN gearbeitet und dort die ersten Papiere zum Thema World Wide Web geschrieben. Es gab da noch ein Paar andere Namen der Robert Kayo, den wollten wir eigentlich auch eingeblendet haben, wir haben ihn ausfindig gemacht, den gibt es noch, aber dann sind die Emails irgendwie verschwunden, im WWW verloren gegangen oder sowas, na gut. Der haette uns sowieso nur aehnlich antworten koennen. Was war das, das war der Chef von dem? Die beiden haben zusammen gearbeitet. Robert Kayo hat sich von Anfang an sehr fuer die Arbeit von Tim BernersLee interessiert. Tim BernersLee hatte war zuerst AushilfsProgrammierer, studentische Hilfskraft in CERN gewesen, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, bei seinem 2. Aufenthalt hat er diesen Entwurf gemacht fuer das WWW. Man hat auch ein bisschen gelaechelt da, wie ich es so nachgelesen habe. Nicht jeder wusste dass es dieser grosse Wurf wird. Das denke ich war nur ganz wenigen klar. Denn obwohl das Problem bekannt gewesen war. Das was er damit zu loesen versuchte, naemlich tatsaechlich alles was an Dokumenten und Daten in CERN anfaellt in eine vernuenftige Struktur zu bringen und miteinander in Beziehung zu setzen, war die Skepsis sehr gross gewesen, ob sich in der Realitaet sowas tatsaechlich umsetzen laesst. Auf der anderen Seite war damals auch die Zeit wo man feststellte das Internet wird jetzt so gross, dass wir nicht mehr in der Lage sind, praktisch auf Zuruf, das was es im Internet gibt zu verwalten, also die Zeit war reif dafuer ein System zu haben, was hilft Informationen zu finden und die Information auch besser verwaltet als bis dahin der Fall war, wo mann im Wesentlichen irgendwelche Files auf irgendwelchen Rechner hat und ja die man per Email eine Anfrage schicken konnte oder per ftpFileDownload machen konnte. Das war ja eigentlich eine reine UNIXWelt die da statt fand. Im Prinzip ja, aber es gab PCImplementationen schon Mitte der 80er Jahre gab es durchaus PCImplementationen vom TCP/IPStack. Aber die Adresse @web.de, das haette nun damals wahrscheinlich nicht funktioniert, das war ja kryptisch, oder? TCPIP ist doch erst 1978 gekommen, vorher hatten wir doch ein anderes Protokoll, dieses NCP, glaube ich, und 78 kam dann der TCP das heisst man hat die Datenpakete in kleine Pakete aufgeteilt und hatte sie dann verschickt. Dieses IP dahinter heisst ja InternetProtokoll. Vorher war es ja was anderes, es war unstrukturiert. es gab ja mehrerer Protokolle im Netz, erst '78 hat man's glaube ich erst dann zusammengefuehrt. Ja wir haben das speziell in Deutschland leidvoll erfahren, dass verschiedene Protokollwelten die Arbeit ziemlich verschaerfen koennen oder erschweren koennen, es gab, sagen wir mal so, 1985 3 signifikante Richtungen, oder 4 signifikante Richtungen, die in Deutschland verfolgt wurden. Das war einmal das BITNETEearn was ich vorhin erwaehnte habe.

Das waren Grossrechner, IBMbasiertes Protokoll, was relativ viel Forschungseinrichtungen und Universitaeten vernetzte. Es gab das deutsche Forschungsnetz, das auf Basis eines von den offiziellen Standardisierungsorganisationen und Postgesellschaften, die ja damals noch an der Macht waren, auf einer Protokollfamilie, die aus dem Bereich stammte propagierte. Aus USA kam TCP/IP damals. Es gab noch diverse Netzprotokolle, die mehr so im Bereich Kleinrechner, Kleinvernetzung benutzt wurden. Und das war ein buntes Durcheinander und wir haben damals versucht Gateways zu bauen usw. weil damals war jeder ueberzeugt war die Netze existieren alle auf Dauer nebeneinander. Es hat sich dann herausgestellt, und ich glaube das WWW war da nicht ganz unschuldig dran, dass TCP/IP die Basis wird fuer Vernetzung allgemein, das ist das was wir heute als Internet kennen. Das wird in jedem LAN oder Wireless LAN wird TCP/IP gemacht und ausserhalb auf den Weitverkehrsstrecken auch und mittlerweile versucht man noch alles Moegliche auf TCP/IP zu verlagern. Das macht's natuerlich einfacher und das WWW war von Anfang an auf diesem Protokoll basiert, waere es ein anderes gewesen, haette eventuell auch die Weiterentwicklung der Netze anders aussehen koennen. Aber es war damals schon absehbar TCP/IP ist das, wo die Musik dran ist. 1983 ist den Amerikanern dann das zuviel geworden. Das Netz wurde zu gross und vorallen Dingen wir hatten Angst das irgendjemand irgendwie schon in ihren militaerischen Bereich reinschaut und dann haben sie dieses APANET getrennt und haben MILNET, ein militaerisches Netz gegruendet, wobei der zivile Teil unter den Namen APANET weiter lief, aber APANET wurde 1990 dann abgeschaltet. Ja, es ist so, dass ab 1986 es ein grosses Backbone in den USA gab, was dann spaeter die Wurzel des Internet wurde, das war das NSF National Science Foundation Network und das funktionierte auch auf der Basis des Internet TCP/IP Internet Protokolle und war im Prinzip der uebergang vom APANET in die moderne Vernetzung. Sie funktionierten also parallel, und ich glaube so ab '88 haben die dann ueberhand gewonnen und deswegen wurde dann das APANET abgeschaltet, eigentlich ist es ja auch keine kontinuierliche Sache, sondern es waren ja auch Parallelentwicklungen, wo sich dann eins durchgesetzt hat. Ich denke das war jetzt keine Frage der Technik in dem Fall in den USA, also in Europa war es sicher eine Frage der Technik mit den "Krieg der Protokolle", wie es damals hiess, in den USA war es so, das man hat ein bisschen experimentiert mit diesen ISO/OSIProtokollen, aber letztendlich da, wo die Musik war, da wo was funktionieren musste, haben hat manTCP/IP genommen und sehr dediziert dadrauf gesetzt auch. Und insofern NSFNET war TCP/IP, APANET war TCP/IP und es ging einfach nur dadrum NSFNET hat eine Menge Geld und APANET immer weniger und aus diesem Grund ist die eine Infrastruktur in die andere uebergegangen und das NSFNET war dann Anfang der 90er Jahre ausser Betrieb genommen, dann kamen die ersten grossen Provider und es gab dann das Internet wie wir es heute kennen, wo eine ganze Menge Netze nebeneinander existieren, jedes mit einem eigenen Provider mit Austauschpunkten und der Moeglichkeit ohne grosse Probleme miteinander Verkehr auszutauschen. Netz heisst erstmal nur die Verbindung untereinander, wo man ueber verschiedene Protokolle ueber TCP/IP aber dann darauf sitzen wieder Protokolle, irgendetwas miteinander verbinden konnte, kommunizieren konnte. Dadrauf kam dann, das haben wir mittlerweile gehoert, das habt ihr schon angesprochen, das WWW. 1991 wurde Hypertext aus der Wiege gehoben, war das der Startschuss fuer diesen Erfolg? Ja gut, Hypertext geht auf aeltere Entwicklungen zurueck. Es gab Anfang der 80er Jahre schon Systeme die es lokal nutzten, Apple hat ein System gehabt, was Hypertext gemacht hat. Es gibt aus den 40er Jahren von ? Busch diesen Artikel ueber wie man Information vernetzen sollte. Tim BernesLee hat diese Idee aufgegriffen und aufs Internet angewandt und sein erstes Papier, was er skizziert hat, stammt von 1998 und er hat's dann oeffentlich vorgestellt im Jahr 1992 erstmal, meines Wissens und dann ging's alles relativ schnell. Was ist denn der Kern von Hypertext, die Grundidee, die dahinter steckt? Die Grundidee ist die, das man in der Lage ist, in einem Dokument auf ein anderes zu referieren und diese Referenz einfach aufzuloesen, das was wir so im normal formatiertem Web meist als blauen Text mit dem kleinen Unterstrich kennen ist ein Link. Und ein Text mit Hyperlinks ist ein Hypertext. Das kennen wir ja noch von unseren Textverarbeitungen, da war nirgendwo eine Moeglichkeit ein Hypertext einzubauen vor der Zeit, das war sehr sehr freundlich, das man so ruckzuck zu anderen Textstellen springen konnte, immer einfach nur klickte, muss man sagen als wir dazu stiessen, wir kamen aus einer fremden Welt wo das nicht moeglich war und dann in dieser HypertextWelt hinein und das war ganz toll und da haben wir wirklich miteinander geredet, hast du das schon mal probiert. Irre, irre! Du hoerst ueberhaupt nicht mehr auf, du kommst von einem Link zum anderen. Aber das wurde auch unuebersichtlich dann. Ja ja. Man hat sich dann ganz schnell irgendwo verlaufen und wusste gar nicht wo bin ich eigentlich her gekommen. Oder du hast immer das Gefuehl gehabt du hast nicht immer alles gelesen, weil du nicht alles klicken konntest, irgendwann musste es ja mal aufhoeren. Es war eine tolle Zeit als diese Neuigkeiten da kamen und ich war auch relativ schnell dabei, dass ich sagte das Internet das wird einmal die Erfindung des Computers nach hinten draengen. Die Menschen werden aus einer weiteren Distanz werden die sagen Computer schoen und gut, brauchten wir, mussten wir haben, aber das Netz, das war eigentlich fuer den Menschen eine viel viel groessere Entwicklung. Ich glaube das kann man auch heute noch unterschreiben. 93 hat dann glaube ich Tim BernesLee das was wir heute allgemein das Internet bezeichnen, das WWW entwickelt bzw. veroeffentlicht. Was ist denn jetzt der Unterschied von Hypertext, wo wir ja auch schon durchs Web sausen konnten und einfach durch Anklicken und dem WWW. Wo ist denn da der Sprung da drin? Das ist sicher kein Sprung. Wir haben eine Entwicklung hier, die ist kontinuierlich zwischen '89 und '93 gelaufen, das heisst es gab Leute, das wurde vorher mit ihm mit ein paar Leuten kommuniziert, es gab Entwicklungen, Tim selbst hatte nen Browser geschrieben, der auch gleichzeitig ein Editor war, Mosaik hiess der? Nein, Mosaik war von Dresen gewesen, der spaeter Netscape gemacht hat. Es gab andere Leute, die ihre Browser geschrieben haben. Mosaik war ein wichtiger Schritt nach vorne, weil Mosaik erstmals dann auch anfing neben Text, Grafik und Bilder einzubetten, was ziemlich sexy war dann, wie es sich herausgestellt hat. Und insofern, es war eine kontinuierliche Entwicklung, was '93 passierte ist, dass Tim festgestellt hat, es ist eine Geschichte das Zukunft hat, damit an die oeffentlichkeit gegangen ist. Vorbereitungen getroffen hat das WWWKonsortium zu gruenden, er ist damals aus CERN weggegangen und hat einen neuen Job beim MIT in Cambridge, Boston, Massachusetts angenommen. Das waren also die Entwicklungen wo, also '93 war wo W3C, wo das Web wirklich in die oeffentlichkeit kam. Wir haben dann kurz drauf haben wir gesehen, den grossen BrowserKrieg zwischen Microsoft und Netscape, wo es dadrum ging wer das Internet in Zukunft beherrscht und da zeigte sich, es war eigentlich schlau das WWWKonsortium zu haben, weil das die Stelle war, wo man sich auf Standards einigen konnte, ohne dadurch, dass der eine diese und der andere jene Version vom Web macht, die Sache auseinanderbrechen zu lassen. So ein Art Vermittlungsstation. Es war eine Standardisierungsstation, ist es immer noch, wo versucht wird, das die Geschichte auseinanderbricht, weil irgendjemand eine tolle Idee hat und blink unterstuetzt, der andere unterstuetzt dagegen blank und die Browser verstehen dann, der eine ist nur noch optimiert fuer Internet Explorer, der andere ist optimiert fuer Netscape und fuer die Firmen war es Das war eine Zeitlang ganz schoen verbreitet, nur fuer den, nur fuer den, ist heute zum Teil noch einbisschen so, ich hab so ne Kamera zuhause, die will nur mit dem InternetExplorer, wenn die den Firefox findet, dann sagt die, ne umsteigen! Gibt es auch heute noch, bei heutiger Technik. Aber es ist doch ein bisschen besser geworden. Also die eine Sache sind Hardware-Abhaengigkeiten, die andere Sache sind Abhaengigkeiten der Software der Praesentation, der Darstellbarkeit von Seiten und so. Ich denke da hat sich sehr viel geaendert, vorallem Dingen, mittlererweile ist es cool sich nach den Standards zu richten, eine Zeitlang war es cool zu schreiben, optimiert fuer InternetExplorer 600x800 Format. Und diese Skalierbarkeit, die war ja vorher schon da, die hat man nur befolgen muessen, also dass ich keine Probleme damit kriege. HTML wurde auch kontinuierlich weiterentwickelt. Bei W3C und wird immer noch weiterentwickelt. Aber jeder hatte ja seine eigenen Ideen, so wie das immer ist, jeder der daran teilnimmt hat eigene gute Ideen, setzt die um und dann muessen die anderen in irgendeiner Art nachziehen, um kompatibel zu werden.

Das war der grosse Schritt der Computer, das es viele Computer verschiedener Art es gab und dass es so schnell vorwaerts ging, dass wir da GrafikKarten erlebten, jeden Monat ein Neues so ungefaehr und da war ganz einfach Druck dahinter, Junge, wenn Du nicht willst, dann kannst du es auch nicht sehen, wenn du das nicht kaufen willst und so kam dann EGAN, VGR und XVGR und so weiter, ist ja auch ein bisschen ruhiger geworden mittlerweile. Ja, ich denke das war auch eine Fehlentwicklung, denn was das eigentlich Ziel des Web ist, ist ueberall verfuegbar zu sein, unter jeden Konditionen, auf jeder GrafikKarte, auf meinem Handy, auf meinem Fernseher, wenn es denn sein muss und nicht nur irgendwelche HighEnd Geschichten zu unterstuetzen und dieses allgegenwaertige Web ist glaube ich eine der Hauptarbeiten die W3C versucht zu machen und im Moment haben wir z.B. sehr intensive Entwicklungen im Bereich MobileWeb, es gibt ein HTML Standard, der speziell fuers Mobile Web gemacht ist. D.h. wenn man seine Seiten im Standard einrichtet plus ein paar Regeln beachtet hat man eine gute Chance eine gescheite Praesentation auf einem Handy von einer Website zu bekommen. Wir haben jetzt schon mehrmals W3C gehoert. Das wurde 1994 gegruendet. Wer kam auf die Idee, wer waren die Gruender und warum hat man sie gegruendet? Seit Anfang an bis heute ist der Chef und Gruender Tim BernesLee. Er hat damals ein paar Leute dabei gehabt, die ihm geholfen haben, Robert Kayo hat, den wir schon erwaehnt hatten, hat geholfen damals, ist aber dann in CERN geblieben, hat sich also selbst nicht ins Management von W3C sich bewegt. Es gab einen Mitarbeiter der ehemaligen Computerfirma "digitalequipment", die den aelteren unter uns auch noch bekannt ist, die mal die zweitgroesste der Welt war. Und Kotok ist mittlerweile verstorben, war jemand der auch sehr damals geholfen hat, die Sache zu gruenden und es wurde auch stark unterstuetzt vom MIT.

Du warst ja dann auch nun laengere Zeit der Praesident vom W3C Deutschland/oesterreich, oder wie war das? Vom W3CBuero? Ich habe das Buero geleitet, ja aber, sagen wir mal so, ich habe das Buero gemanaged, da gab es keine Praesidenten. Da gab es keine Praesidenten. Dann kriegst du den Titel nachtraeglich von uns. Da ist, ich kann es dir jetzt sagen, es war eine Verkaufsstelle, von W3C, in Wirklichkeit war es ein bisschen mehr, es ging dadrum die Technik in Regionalssprache voranzubringen, den Leuten zu erzaehlen was W3C tut, Veranstaltungen zu machen und auch technische Beratung zu machen. Den Leuten zu sagen, ok, wenn ihr euch an den Standard haltet, dann werden eure Webseiten accesible, also barrierefrei, Barrierefreiheit ist ein grosses Thema, dann Browserunabhaengigkeit und die ganzen Geschichten, die wir vorher erwaehnt haben, Mobilitaet usw. Also, diese Sachen voranzubringen ist die Aufgabe unserer Regionalbueros, auf der andren Seite sollen die, und das ist jetzt in Deutschland nicht so gravierend, aber wenn man so in den Laendern wie Indien oder China geht, sollen die regionalen Kulturen, regionale Beduerfnisse, Internationalisierung, wenn man da die lokalen Zeichensaetze benutzen usw. tauchen dann die Probleme auf wie muessen unsere Standards aussehen, auf Chinesisch, Indisch, Arabisch, von rechts nach links, von oben nach unten, oder sonst wie funktionieren und diese ganzen Sachen auch hautnah zu transportieren, dafuer hat W3C damals die Bueros eingerichtet und ich war zustaendig fuer Deutschland und oesterreich. Und dann ging's ja relativ schnell. '95 kam dann die erste InternetTelefonie ueberhaupt zu Stande, dann hat SUN JAVA gebracht, dann JAVAScript war da, der ApachiServer kam. Das waren ja alles Erfolge, die durch eure Arbeit, durch deine Arbeit auch mitbedingt, dann langsam Verbreitung fand und dann auch Werkzeuge waren, um das W3C weiter zu entwickeln. Was hat sich dann so schnell geaendert? Wieso sind da so viele Leute aufgesprungen, haben sie das geahnt, wussten sie was daraus wird? Also ich denke es war abzusehen was daraus wird. Spaetestens nachdem Microsoft gemerkt hatte, wo es hingeht. Die merken immer spaet. Ja gut, das tue ich jetzt nicht damit gesagt haben, aber das war allen anderen klar dass das eine ganz grosse Sache wird. und dieser grosse Kampf zwischen Microsoft und Netscape, um die Vorherrschaft im Internet, ging ja schon in die Richtung dass Microsoft damals ja festgestellt hat, dass es mit dem eigenen Netz, was ja zuerst versucht wurde, nicht gegen Internet ankam. Und dann wurde MSN ja ein Internet-Netz und dann sollte im Prinzip ueber den Browser und ueber "Wir haben den Schoensten, Groessten und Besten" versucht werden, die Entwicklung im Internet zu steuern und das vielleicht nicht ganz so die Idee, die GrassrootLeute und Tim BernesLee verfolgte, die gesagt haben, ok, das ist ein grosser kreativer Raum, wo fuer alle Platz sein soll und alle was verdienen koennen und nicht nur einer der dann den einzigen alleinigen Browser macht und die Sache nachher so kontrolliert wie heute Windows die PCs kontrolliert. Microsoft hatte 1996 seinen Browser frei gegeben, den Internet Explorer, der war ja damals von seiner Funktionalitaet immer noch ziemlich arm gegenueber Netscape, was frei und kostenlos verfuegbar war, das von Microsoft musste man entweder extra kaufen oder man hat ihn mit irgendeinem Bundle mitgekauft. Bei Microsoft, die haben aber bei dem Browser immer gesagt, dass sie nie was kosten wird. Der Internet Explorer. Der Internet Explorer, ja. Und diese Freigabe hat ja dann dazu gefuehrt, dass Netscape im Laufe der Zeit Probleme bekam. Weil Microsoft seinen zwangsweise immer mit dazu geliefert hat. Die standen auch vor Gericht deswegen. Der war Bestandteil vom Betriebssystem, wenn jemand seinen Computer eingeschaltet hat, den er bei Kaufhof gekauft hat, war ja der Internet Explorer drauf.

Am Anfang konnte man ihn aber zusaetzlich installieren, ich kann mich noch dran erinnern. Er wurde nur mitgeliefert. Spaeter haben sie ihn dann so eingebaut, dass man gar nicht mehr Windows ohne bekommen konnte. Genau, und dann gab es ja die einschlaegigen Prozesse, wo er dann wieder entbundled werden musste. Nein, das ist alles Marktpolitik. Es ging dadrum die Vorherrschaft zu sichern. Und da war es natuerlich ein guter Trick zu sagen, wir haben ein Betriebssystem, was die Vorherrschaft schon hat und unser Browser ist Bestandteil von diesem Betriebssystem. Leuchtet ein dass das ne gute Marktstrategie ist.

Ja aber, den dann doch nicht bezogen hat, also zumindest bei uns nicht. Also wenn ich da seh, in unserem Internet da ist dann der Thunderbird oder der Mozilla Firefox mit 50 Prozent dabei.

Ja, wenn du alle dazu rechnest, mit dem ganzen Kram, dann kommen wir noch hoeher.

Der Internet Explorer liegt glaube ich bei 25 Prozent. Also das ist schon... Also der Internet Explorer hatte mal zwischenzeitlich nen Marktanteil von ueber 80 Prozent. Ja, ja. Hat den Firefox bedroht.

Das war Missbrauch der Marktmacht die man unter anderem hat damals gerichtlich feststellen lassen und mit Strafen belegt und so. Wir kennen die Geschichten ja alle noch.

--Musik-- Das war Computer Club Zwei, das Technikmagazin mit Wolfgang Back und Wolfgang Rudolf. Technik: Manfred Gläuber und Arne Wohlgemuth. Produktion: Anja Arp.

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Folge 141 - vom 29.12.2008 Episode 141 - from December 29, 2008

Computer Club 2, Das TechnikMagazin mit Wolfgang Back und Wolfgang Rudolph Herzlich Willkommen, liebe Zuhoererinnen und liebe Zuhoerer, zur Ausgabe 141. Diesmal wird es eine Stundensendung und wir haben ein Thema herausgesucht, wo wir - wir, das sind drei Leute im Studio - alle einen besonderen Bezug dazu haben. Wir haben es von Anfang an erlebt. Allerdings erst die Zukunft des Internet, die ja so 1994 so ungefaehr begann. Natuerlich gibt es das Internet schon viel laenger. Also ich moechte unsere Zuhoererinnen und Zuhoerer auch begruessen und behaupte ganz einfach mal, dass die Russen ursaechlich dafuer verantwortlich sind, dass es das Internet ueberhaupt gibt. Ja weil sie so boes getan haben. Nein. Weil sie 1954, am 4. Oktober einen Sputnik um die Erde geschickt haben. Ach so. Ja gut, ja. Und die Amerikaner fuerchterlich erschrocken waren und sich ueberlegt haben, sie muessten nun irgendetwas tun. Das haben sie dann auch getan und haben immerhin dieses ARPA Net in die Welt gesetzt, was fuer lange Zeit ein tolles Netz war. Dann begruessen wir jetzt den von dir schon angekuendigten Gast den wir im Studio haben. Schoenen guten Tag, Klaus Birkenbihl. Ja, schoenen guten Tag, liebe Wolfgangs. Wir kennen uns eine ganze Zeit. Das Leben geht schnell vorbei. Wir kennen uns eigentlich schon  sind es Jahrzehnte mittlerweile? Ja klar. Du warst bei der GMD. Bei der ehemaligen Gesellschaft fuer Mathematik und Datenverarbeitung und neben ein paar anderen Mitarbeitern, die wir auch noch kennen, wie den Josef Schaefer gibt es auch den Klaus Birkenbihl, der damals sich schon in den Netzen herumgetrieben hat. Und fuer dich begann das Internet schon ein bisschen frueher. Ja, ich war sicher nicht einer der ersten, aber mit Vernetzung angefangen haben wir in den fruehen 80er Jahren als tatsaechlich deutlich wurde, anhand des Erfolgs vom ARPA Net, dass da ein grosses Potential drin steckt. Auch die Politik begann sich dafuer zu interessieren und in sofern waren wir dann als Forschungseinrichtung gehalten, uns um dieses Thema zu kuemmern. Wir haben viele junge Zuhoerer, ich glaube wir sollten nochmal erzaehlen mit was wir uns da herumgemueht haben in punkto Technik. Das war ja nicht das was wir heute so kennen, dass wir da so Modems dran hatten, die so 16 kbit, oder noch mehr, oder 100 Mbit verkraften koennen. Wie das eigentlich bei der GMD so aus? Das war ja einer der bedeutsamsten Forschungseinrichtungen in puncto neuer Technik. Ja, ich war damals bei der GMD mitbeteiligt an einem Vorlaeufer des Internets, der hiess Earn European Academic Research Network. Das war ein internationales Netz mit einem aehnlichem Netz in USA namens BITNet verbunden und sicher einer der erfolgreichen Vorlaeufer des Internet allerdings mit seiner Technik zum Untergang verdammt von Anfang an.

Aber wir waren damals in der Lage immerhin schon mit 9,6 kbit fuer eine ganze Forschungseinrichtung von 1200 Mitarbeitern internationale Vernetzung bereitzustellen. Wenn man schnell rechnet hat jeder 8bit gehabt.

Da war der WDR natuerlich schon, so aus meiner Zeit, 10 Jahre, mindestens 10 Jahre spaeter, war er da schon bedeutend staerker und zwar hatten wir eine halbe ISDN Leitung, wo ein Kanal nur zu unserem Provider nach Koeln/Portz, das war der ganze WDR, das waren dann also 64 kbit, also im Grunde genommen waren das auch nicht viel mehr gewesen und da muss ich aber sagen, das war immer frei. Da gab's immer 2 oder 3 Leute die das immer angewandt haben, das war 1994. Wer hatte ueberhaupt Computer in der Redaktion und hat damit gearbeitet, das war ja noch gar nicht Gang und Gebe. Und dann musste man auch noch mit dem Modem, das konnte fast gar keiner.

Und da hat ja spaeter in Deutschland BTX ein bisschen mitgeholfen, dass es relativ schnell ging, da hatte man schon eine Box in der Wand gehabt, die konnte schon piepsen, als Modem benutzt werden und das waren so die ersten Einstiege, dann ging das Rappeldiebappeldie unglaublich schnell nach vorne. Wie ging das eigentlich in den 80ern oder sollen ganz von vorne anfangen? Also ich denke wir sollten schon mal von vorne anfangen, wie das eigentlich war. Oft wird ja gesagt, dass das Internet aus einem militaerischen Netz entstand. Aber so ganz richtig ist das ja nicht. Ja eigentlich ist es doch so. Es ist eine Abteilung gewesen, die sicherlich mit Militaer etwas zu tun hat, aber daraus gegruendet, da wurde dann die ARPA, Klaus du nickst schon, die hat dann quasi die Arbeit aufgenommen, mit erheblichen Mitteln ausgestattet wurde und es ging ja darum dass man die Universitaeten die Rechner dort vernetzen konnte. Es war in den USA einbisschen anders als hier. Deshalb kann man das nicht genau sagen, war's jetzt militaerisch bedingt oder nicht. In Deutschland oder Europa allgemein  unterschied man immer zwischen Militaerforschung und zwischen Ziviler Forschung, in USA wurden im Prinzip alle Forschungsmittel vom Verteidungsministerium verwaltet, auch die fuer Zivilforschung in sofern laesst sich das schlecht unterscheiden. War's militaerisch, war es nicht militaerisch. 1969 war in den Vereinigten Staaten bereits 4 Computer miteinander vernetzt, d.h. 4 amerikanische Universitaeten wurden durch die Computerfirma BBN miteinander vernetzt. Das ist ja wenn man sich ueberlegt '69, wir haben jetzt 2008. 40 Jahre. Das ist schon wahnsinnig wie klein das alles angefangen hat. Dennoch war es eine grosse Entwicklung in den USA und das wurde ja auch immer mehr und man hatte dann ja alles in den USA erfunden. Hypertext Language und so, das sind alles USAErfindungen, HTML, oder war da doch noch jemand anders dabei gewesen? Nun ja, ich denke es war ein wichtiger Einschnitt Anfang der 90er Jahre als das was bis dahin Internet war, ein bisschen Email, ein bisschen FileTransfer, es gab schon ein bisschen Hilfe dabei Sachen im Internet auch zu finden, aber das war alles nicht ausgereift. Und damals kam dann Herr Tim BernersLee mit seiner Idee auf etwas zu machen was er dann Word Wide Web nannte, der Name ist heute Legende. Das ist dann erst in den 90er Jahren erst passiert   Das war Anfang der 90er Jahre erst.

Bis dahin war das Netz eigentlich fuer den Ottonormalverbraucher kaum nutzbar. Wurde auch kaum genutzt bis dahin waren es hauptsaechlich Naturwissenschaftler, die das Netz nutzten. Das Zentrum der Netzwelt in Europa war in CERN gewesen. Da waren die Hochenergiepyhsiker, die jede Menge Daten produzierten und an anderen Hochenergieforschungszentren auswerten lassen wollten. D.h. fuer zivile Zwecke gab es hoechstens solche Leute, Zuhoerer/Zuschauer vom Computerclub die aus Hobby versucht haben ihre Computer zu vernetzen aber im Kommerz oder in der privaten Nutzung durch NichtTechniker wurde das Internet erst benutzbar als es das World Wide Web gab. Das kam aber auch aus CERN   Das kam auch aus CERN, Tim BernersLee hatte damals in CERN gearbeitet und dort die ersten Papiere zum Thema World Wide Web geschrieben. Es gab da noch ein Paar andere Namen der Robert Kayo, den wollten wir eigentlich auch eingeblendet haben, wir haben ihn ausfindig gemacht, den gibt es noch, aber dann sind die Emails irgendwie verschwunden, im WWW verloren gegangen oder sowas, na gut. Der haette uns sowieso nur aehnlich antworten koennen. Was war das, das war der Chef von dem? Die beiden haben zusammen gearbeitet. Robert Kayo hat sich von Anfang an sehr fuer die Arbeit von Tim BernersLee interessiert. Tim BernersLee hatte war zuerst AushilfsProgrammierer, studentische Hilfskraft in CERN gewesen, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, bei seinem 2. Aufenthalt hat er diesen Entwurf gemacht fuer das WWW. Man hat auch ein bisschen gelaechelt da, wie ich es so nachgelesen habe. Nicht jeder wusste dass es dieser grosse Wurf wird. Das denke ich war nur ganz wenigen klar. Denn obwohl das Problem bekannt gewesen war. Das was er damit zu loesen versuchte, naemlich tatsaechlich alles was an Dokumenten und Daten in CERN anfaellt in eine vernuenftige Struktur zu bringen und miteinander in Beziehung zu setzen, war die Skepsis sehr gross gewesen, ob sich in der Realitaet sowas tatsaechlich umsetzen laesst. Auf der anderen Seite war damals auch die Zeit wo man feststellte das Internet wird jetzt so gross, dass wir nicht mehr in der Lage sind, praktisch auf Zuruf, das was es im Internet gibt zu verwalten, also die Zeit war reif dafuer ein System zu haben, was hilft Informationen zu finden und die Information auch besser verwaltet als bis dahin der Fall war, wo mann im Wesentlichen irgendwelche Files auf irgendwelchen Rechner hat und ja die man per Email eine Anfrage schicken konnte oder per ftpFileDownload machen konnte. Das war ja eigentlich eine reine UNIXWelt die da statt fand. Im Prinzip ja, aber es gab PCImplementationen schon Mitte der 80er Jahre gab es durchaus PCImplementationen vom TCP/IPStack. Aber die Adresse @web.de, das haette nun damals wahrscheinlich nicht funktioniert, das war ja kryptisch, oder? TCPIP ist doch erst 1978 gekommen, vorher hatten wir doch ein anderes Protokoll, dieses NCP, glaube ich,  und 78 kam dann der TCP das heisst man hat die Datenpakete in kleine Pakete aufgeteilt und hatte sie dann verschickt. Dieses IP dahinter heisst ja InternetProtokoll. Vorher war es ja was anderes, es war unstrukturiert. es gab ja mehrerer Protokolle im Netz, erst '78 hat man's glaube ich erst dann zusammengefuehrt. Ja wir haben das speziell in Deutschland leidvoll erfahren, dass verschiedene Protokollwelten die Arbeit ziemlich verschaerfen koennen oder erschweren koennen, es gab, sagen wir mal so, 1985 3 signifikante Richtungen, oder 4 signifikante Richtungen, die in Deutschland verfolgt wurden. Das war einmal das BITNETEearn was ich vorhin erwaehnte habe.

Das waren Grossrechner, IBMbasiertes Protokoll, was relativ viel Forschungseinrichtungen und Universitaeten vernetzte. Es gab das deutsche Forschungsnetz, das auf Basis eines von den offiziellen Standardisierungsorganisationen und Postgesellschaften, die ja damals noch an der Macht waren, auf einer Protokollfamilie, die aus dem Bereich stammte propagierte. Aus USA kam TCP/IP damals. Es gab noch diverse Netzprotokolle, die mehr so im Bereich Kleinrechner, Kleinvernetzung benutzt wurden. Und das war ein buntes Durcheinander und wir haben damals versucht Gateways zu bauen usw. weil damals war jeder ueberzeugt war die Netze existieren alle auf Dauer nebeneinander. Es hat sich dann herausgestellt, und ich glaube das WWW war da nicht ganz unschuldig dran, dass TCP/IP die Basis wird fuer Vernetzung allgemein, das ist das was wir heute als Internet kennen. Das wird in jedem LAN oder Wireless LAN wird TCP/IP gemacht und ausserhalb auf den Weitverkehrsstrecken auch und mittlerweile versucht man noch alles Moegliche auf TCP/IP zu verlagern. Das macht's natuerlich einfacher und das WWW war von Anfang an auf diesem Protokoll basiert, waere es ein anderes gewesen, haette eventuell auch die Weiterentwicklung der Netze anders aussehen koennen. Aber es war damals schon absehbar TCP/IP ist das, wo die Musik dran ist. 1983 ist den Amerikanern dann das zuviel geworden. Das Netz wurde zu gross und vorallen Dingen wir hatten Angst das irgendjemand irgendwie schon in ihren militaerischen Bereich reinschaut und dann haben sie dieses APANET getrennt und haben MILNET, ein militaerisches Netz gegruendet, wobei der zivile Teil unter den Namen APANET weiter lief, aber APANET wurde 1990 dann abgeschaltet. Ja, es ist so, dass ab 1986 es ein grosses Backbone in den USA gab, was dann spaeter die Wurzel des Internet wurde, das war das NSF National Science Foundation Network und das funktionierte auch auf der Basis des Internet TCP/IP Internet Protokolle und war im Prinzip der uebergang vom APANET in die moderne Vernetzung. Sie funktionierten also parallel, und ich glaube so ab '88 haben die dann ueberhand gewonnen und deswegen wurde dann das APANET abgeschaltet, eigentlich ist es ja auch keine kontinuierliche Sache, sondern es waren ja auch Parallelentwicklungen, wo sich dann eins durchgesetzt hat. Ich denke das war jetzt keine Frage der Technik in dem Fall in den USA, also in Europa war es sicher eine Frage der Technik mit den "Krieg der Protokolle", wie es damals hiess, in den USA war es so, das man hat ein bisschen experimentiert mit diesen ISO/OSIProtokollen, aber letztendlich da, wo die Musik war, da wo was funktionieren musste, haben hat manTCP/IP genommen und sehr dediziert dadrauf gesetzt auch. Und insofern NSFNET war TCP/IP, APANET war TCP/IP und es ging einfach nur dadrum NSFNET hat eine Menge Geld und APANET immer weniger und aus diesem Grund ist die eine Infrastruktur in die andere uebergegangen und das NSFNET war dann Anfang der 90er Jahre ausser Betrieb genommen, dann kamen die ersten grossen Provider und es gab dann das Internet wie wir es heute kennen, wo eine ganze Menge Netze nebeneinander existieren, jedes mit einem eigenen Provider mit Austauschpunkten und der Moeglichkeit ohne grosse Probleme miteinander Verkehr auszutauschen. Netz heisst erstmal nur die Verbindung untereinander, wo man ueber verschiedene Protokolle ueber TCP/IP aber dann darauf sitzen wieder Protokolle, irgendetwas miteinander verbinden konnte, kommunizieren konnte. Dadrauf kam dann, das haben wir mittlerweile gehoert, das habt ihr schon angesprochen, das WWW. 1991 wurde Hypertext aus der Wiege gehoben, war das der Startschuss fuer diesen Erfolg? Ja gut, Hypertext geht auf aeltere Entwicklungen zurueck. Es gab Anfang der 80er Jahre schon Systeme die es lokal nutzten, Apple hat ein System gehabt, was Hypertext gemacht hat. Es gibt aus den 40er Jahren von ? Busch diesen Artikel ueber wie man Information vernetzen sollte. Tim BernesLee hat diese Idee aufgegriffen und aufs Internet angewandt und sein erstes Papier, was er skizziert hat, stammt von 1998 und er hat's dann oeffentlich vorgestellt im Jahr 1992 erstmal, meines Wissens und dann ging's alles relativ schnell. Was ist denn der Kern von Hypertext, die Grundidee, die dahinter steckt? Die Grundidee ist die, das man in der Lage ist, in einem Dokument auf ein anderes zu referieren und diese Referenz einfach aufzuloesen, das was wir so im normal formatiertem Web meist als blauen Text mit dem kleinen Unterstrich kennen ist ein Link. Und ein Text mit Hyperlinks ist ein Hypertext. Das kennen wir ja noch von unseren Textverarbeitungen, da war nirgendwo eine Moeglichkeit ein Hypertext einzubauen vor der Zeit, das war sehr sehr freundlich, das man so ruckzuck zu anderen Textstellen springen konnte, immer einfach nur klickte, muss man sagen als wir dazu stiessen, wir kamen aus einer fremden Welt wo das nicht moeglich war und dann in dieser HypertextWelt hinein und das war ganz toll und da haben wir wirklich miteinander geredet, hast du das schon mal probiert. Irre, irre! Du hoerst ueberhaupt nicht mehr auf, du kommst von einem Link zum anderen. Aber das wurde auch unuebersichtlich dann. Ja ja. Man hat sich dann ganz schnell irgendwo verlaufen und wusste gar nicht wo bin ich eigentlich her gekommen. Oder du hast immer das Gefuehl gehabt du hast nicht immer alles gelesen, weil du nicht alles klicken konntest, irgendwann musste es ja mal aufhoeren. Es war eine tolle Zeit als diese Neuigkeiten da kamen und ich war auch relativ schnell dabei, dass ich sagte das Internet das wird einmal die Erfindung des Computers nach hinten draengen. Die Menschen werden aus einer weiteren Distanz werden die sagen Computer schoen und gut, brauchten wir, mussten wir haben, aber das Netz, das war eigentlich fuer den Menschen eine viel viel groessere Entwicklung. Ich glaube das kann man auch heute noch unterschreiben. 93 hat dann glaube ich Tim BernesLee das was wir heute allgemein das Internet bezeichnen, das WWW entwickelt bzw. veroeffentlicht. Was ist denn jetzt der Unterschied von Hypertext, wo wir ja auch schon durchs Web sausen konnten und einfach durch Anklicken und dem WWW. Wo ist denn da der Sprung da drin? Das ist sicher kein Sprung. Wir haben eine Entwicklung hier, die ist kontinuierlich zwischen '89 und '93 gelaufen, das heisst es gab Leute, das wurde vorher mit ihm mit ein paar Leuten kommuniziert, es gab Entwicklungen, Tim selbst hatte nen Browser geschrieben, der auch gleichzeitig ein Editor war,   Mosaik hiess der? Nein, Mosaik war von Dresen gewesen, der spaeter Netscape gemacht hat. Es gab andere Leute, die ihre Browser geschrieben haben. Mosaik war ein wichtiger Schritt nach vorne, weil Mosaik erstmals dann auch anfing neben Text, Grafik und Bilder einzubetten, was ziemlich sexy war dann, wie es sich herausgestellt hat. Und insofern, es war eine kontinuierliche Entwicklung, was '93 passierte ist, dass Tim festgestellt hat, es ist eine Geschichte das Zukunft hat, damit an die oeffentlichkeit gegangen ist. Vorbereitungen getroffen hat das WWWKonsortium zu gruenden, er ist damals aus CERN weggegangen und hat einen neuen Job beim MIT in Cambridge, Boston, Massachusetts angenommen. Das waren also die Entwicklungen wo, also '93 war wo W3C, wo das Web wirklich in die oeffentlichkeit kam. Wir haben dann kurz drauf haben wir gesehen, den grossen BrowserKrieg zwischen Microsoft und Netscape, wo es dadrum ging wer das Internet in Zukunft beherrscht und da zeigte sich, es war eigentlich schlau das WWWKonsortium zu haben, weil das die Stelle war, wo man sich auf Standards einigen konnte, ohne dadurch, dass der eine diese und der andere jene Version vom Web macht, die Sache auseinanderbrechen zu lassen. So ein Art Vermittlungsstation. Es war eine Standardisierungsstation, ist es immer noch, wo versucht wird, das die Geschichte auseinanderbricht, weil irgendjemand eine tolle Idee hat und blink unterstuetzt, der andere unterstuetzt dagegen blank und die Browser verstehen dann, der eine ist nur noch optimiert fuer Internet Explorer, der andere ist optimiert fuer Netscape und fuer die Firmen war es   Das war eine Zeitlang ganz schoen verbreitet, nur fuer den, nur fuer den, ist heute zum Teil noch einbisschen so, ich hab so ne Kamera zuhause, die will nur mit dem InternetExplorer, wenn die den Firefox findet, dann sagt die, ne umsteigen! Gibt es auch heute noch, bei heutiger Technik. Aber es ist doch ein bisschen besser geworden. Also die eine Sache sind Hardware-Abhaengigkeiten, die andere Sache sind Abhaengigkeiten der Software der Praesentation, der Darstellbarkeit von Seiten und so. Ich denke da hat sich sehr viel geaendert, vorallem Dingen, mittlererweile ist es cool sich nach den Standards zu richten, eine Zeitlang war es cool zu schreiben, optimiert fuer InternetExplorer 600x800 Format. Und diese Skalierbarkeit, die war ja vorher schon da, die hat man nur befolgen muessen, also dass ich keine Probleme damit kriege. HTML wurde auch kontinuierlich weiterentwickelt. Bei W3C und wird immer noch weiterentwickelt. Aber jeder hatte ja seine eigenen Ideen, so wie das immer ist, jeder der daran teilnimmt hat eigene gute Ideen, setzt die um und dann muessen die anderen in irgendeiner Art nachziehen, um kompatibel zu werden.

Das war der grosse Schritt der Computer, das es viele Computer verschiedener Art es gab und dass es  so schnell vorwaerts ging, dass wir da GrafikKarten erlebten, jeden Monat ein Neues so ungefaehr und da war ganz einfach Druck dahinter, Junge, wenn Du nicht willst, dann kannst du es auch nicht sehen, wenn du das nicht kaufen willst und so kam dann EGAN, VGR und XVGR und so weiter, ist ja auch ein bisschen ruhiger geworden mittlerweile. Ja, ich denke das war auch eine Fehlentwicklung, denn was das eigentlich Ziel des Web ist, ist ueberall verfuegbar zu sein, unter jeden Konditionen, auf jeder GrafikKarte, auf meinem Handy, auf meinem Fernseher, wenn es denn sein muss und nicht nur irgendwelche HighEnd Geschichten zu unterstuetzen und dieses allgegenwaertige Web ist glaube ich eine der Hauptarbeiten die W3C versucht zu machen und im Moment haben wir z.B. sehr intensive Entwicklungen im Bereich MobileWeb, es gibt ein HTML Standard, der speziell fuers Mobile Web gemacht ist. D.h. wenn man seine Seiten im Standard einrichtet plus ein paar Regeln beachtet hat man eine gute Chance eine gescheite Praesentation auf einem Handy von einer Website zu bekommen. Wir haben jetzt schon mehrmals W3C gehoert. Das wurde 1994 gegruendet. Wer kam auf die Idee, wer waren die Gruender und warum hat man sie gegruendet? Seit Anfang an bis heute ist der Chef und Gruender Tim BernesLee. Er hat damals ein paar Leute dabei gehabt, die ihm geholfen haben, Robert Kayo hat, den wir schon erwaehnt hatten, hat geholfen damals, ist aber dann in CERN geblieben, hat sich also selbst nicht ins Management von W3C sich bewegt. Es gab einen Mitarbeiter der ehemaligen Computerfirma "digitalequipment", die den aelteren unter uns auch noch bekannt ist, die mal die zweitgroesste der Welt war. Und Kotok ist mittlerweile verstorben, war jemand der auch sehr damals geholfen hat, die Sache zu gruenden und es wurde auch stark unterstuetzt vom MIT.

Du warst ja dann auch nun laengere Zeit der Praesident vom W3C Deutschland/oesterreich, oder wie war das? Vom W3CBuero? Ich habe das Buero geleitet, ja aber, sagen wir mal so, ich habe das Buero gemanaged, da gab es keine Praesidenten. Da gab es keine Praesidenten. Dann kriegst du den Titel nachtraeglich von uns. Da ist, ich kann es dir jetzt sagen, es war eine Verkaufsstelle, von W3C, in Wirklichkeit war es ein bisschen mehr, es ging dadrum die Technik in Regionalssprache voranzubringen, den Leuten zu erzaehlen was W3C tut, Veranstaltungen zu machen und auch technische Beratung zu machen. Den Leuten zu sagen, ok, wenn ihr euch an den Standard haltet, dann werden eure Webseiten accesible, also barrierefrei, Barrierefreiheit ist ein grosses Thema, dann Browserunabhaengigkeit und die ganzen Geschichten, die wir vorher erwaehnt haben, Mobilitaet usw. Also, diese Sachen voranzubringen ist die Aufgabe unserer Regionalbueros, auf der andren Seite sollen die, und das ist jetzt in Deutschland nicht so gravierend, aber wenn man so in den Laendern wie Indien oder China geht, sollen die regionalen Kulturen, regionale Beduerfnisse, Internationalisierung, wenn man da die lokalen Zeichensaetze benutzen usw. tauchen dann die Probleme auf wie muessen unsere Standards aussehen, auf Chinesisch, Indisch, Arabisch, von rechts nach links, von oben nach unten, oder sonst wie funktionieren und diese ganzen Sachen auch hautnah zu transportieren, dafuer hat W3C damals die Bueros eingerichtet und ich war zustaendig fuer Deutschland und oesterreich. Und dann ging's ja relativ schnell. '95 kam dann die erste InternetTelefonie ueberhaupt zu Stande, dann hat SUN JAVA gebracht, dann JAVAScript war da, der ApachiServer kam. Das waren ja alles Erfolge, die durch eure Arbeit, durch deine Arbeit auch mitbedingt, dann langsam Verbreitung fand und dann auch Werkzeuge waren, um das W3C weiter zu entwickeln. Was hat sich dann so schnell geaendert? Wieso sind da so viele Leute aufgesprungen, haben sie das geahnt, wussten sie was daraus wird? Also ich denke es war abzusehen was daraus wird. Spaetestens nachdem Microsoft gemerkt hatte, wo es hingeht. Die merken immer spaet. Ja gut, das tue ich jetzt nicht damit gesagt haben, aber das war allen anderen klar dass das eine ganz grosse Sache wird. und dieser grosse Kampf zwischen Microsoft und Netscape, um die Vorherrschaft im Internet, ging ja schon in die Richtung dass Microsoft damals ja festgestellt hat, dass es mit dem eigenen Netz, was ja zuerst versucht wurde, nicht gegen Internet ankam. Und dann wurde MSN ja ein Internet-Netz und dann sollte im Prinzip ueber den Browser und ueber "Wir haben den Schoensten, Groessten und Besten" versucht werden, die Entwicklung im Internet zu steuern und das vielleicht nicht ganz so die Idee, die GrassrootLeute und Tim BernesLee verfolgte, die gesagt haben, ok, das ist ein grosser kreativer Raum, wo fuer alle Platz sein soll und alle was verdienen koennen und nicht nur einer der dann den einzigen alleinigen Browser macht und die Sache nachher so kontrolliert wie heute Windows die PCs kontrolliert. Microsoft hatte 1996 seinen Browser frei gegeben, den Internet Explorer, der war ja damals von seiner Funktionalitaet immer noch ziemlich arm gegenueber Netscape, was frei und kostenlos verfuegbar war, das von Microsoft musste man entweder extra kaufen oder man hat ihn mit irgendeinem Bundle mitgekauft. Bei Microsoft, die haben aber bei dem Browser immer gesagt, dass sie nie was kosten wird. Der Internet Explorer. Der Internet Explorer, ja. Und diese Freigabe hat ja dann dazu gefuehrt, dass Netscape im Laufe der Zeit Probleme bekam. Weil Microsoft seinen zwangsweise immer mit dazu geliefert hat. Die standen auch vor Gericht deswegen. Der war Bestandteil vom Betriebssystem, wenn jemand seinen Computer eingeschaltet hat, den er bei Kaufhof gekauft hat, war ja der Internet Explorer drauf.

Am Anfang konnte man ihn aber zusaetzlich installieren, ich kann mich noch dran erinnern. Er wurde nur mitgeliefert. Spaeter haben sie ihn dann so eingebaut, dass man gar nicht mehr Windows ohne bekommen konnte. Genau, und dann gab es ja die einschlaegigen Prozesse, wo er dann wieder entbundled werden musste. Nein, das ist alles Marktpolitik. Es ging dadrum die Vorherrschaft zu sichern. Und da war es natuerlich ein guter Trick zu sagen, wir haben ein Betriebssystem, was die Vorherrschaft schon hat und unser Browser ist Bestandteil von diesem Betriebssystem. Leuchtet ein dass das ne gute Marktstrategie ist.

Ja aber, den dann doch nicht bezogen hat, also zumindest bei uns nicht. Also wenn ich da seh, in unserem Internet da ist dann der Thunderbird oder der Mozilla Firefox mit 50 Prozent dabei.

Ja, wenn du alle dazu rechnest, mit dem ganzen Kram, dann kommen wir noch hoeher.

Der Internet Explorer liegt glaube ich bei 25 Prozent. Also das ist schon... Also der Internet Explorer hatte mal zwischenzeitlich nen Marktanteil von ueber 80 Prozent. Ja, ja. Hat den Firefox bedroht.

Das war Missbrauch der Marktmacht die man unter anderem hat damals gerichtlich feststellen lassen und mit Strafen belegt und so. Wir kennen die Geschichten ja alle noch.

--Musik--   Das war Computer Club Zwei, das Technikmagazin mit Wolfgang Back und Wolfgang Rudolf. Technik: Manfred Gläuber und Arne Wohlgemuth. Produktion: Anja Arp.