# 2 Irene's kürzliche Reise nach Malta
Steve: Guten Abend
Irene: Guten Abend, Steve
Steve: Guten Abend, Irene, wie geht's? Irene: Oh, es geht mir gut. Es ist schön, dass wir uns wieder einmal hören und ich könnte Dir eine ganze Menge erzählen, denn du weißt vielleicht, dass ich in Malta war.
Steve: Ja, das weiß ich…
Irene: Und ich hab da viel erlebt, ich hatte eine wunderschöne Zeit dort.
Steve: Wo liegt Malta?
Irene: Malta liegt im Mittelmeer.
Steve: Im Mittelmeer.
Irene: Ja, im Mittelmeer am Zipfel vom Stiefel von Italien. Italien sieht ja aus wie ein Stiefel, und an der Spitze ist eine kleine Insel, und das ist Malta. Malta ist, wie soll ich das mal erklären, Malta ist in erster Linie ein Ort, der sehr, sehr viele Tempel hat. Es ist sehr interessant für einen Menschen, der sich für alte Kultur interessiert, der sich für alte Tempelanlagen interessiert. Ich habe Leute getroffen, die sagen nach einer Woche, oh ich bin froh, dass ich jetzt wieder gehen kann. Aber ich denke, ich könnte noch hundert Mal nach Malta und es wäre noch nicht langweilig.
Steve: Was ist das für ein Volk, Malteser. Sind sie ein lateinisches Volk oder arabisches Volk.
Irene: Sie haben einen arabischen Einschlag und das merkt man auch an ihrer Sprache. Sie sprechen, die Heimsprache ist maltesisch und dieses Maltesisch hat Ähnlichkeit mit Arabisch. Aber alle Personen, die ein wenig mehr Bildung haben, besuchen englische Schulen, wobei die Privatschulen kostenpflichtig sind. Aber die Malteser legen sehr viel Wert darauf, dass die Kinder eine gute Ausbildung bekommen.
Steve: Ich glaube Malta hat vorher zu England gehört, oder.
Irene: Ja, also der Streit geht darüber, ob Malta eine Kolonie war oder nicht. Die meisten Menschen sagen, Malta war eine Kolonie, aber ich hörte auch eine andere Version, dass es eine besondere Art von Kolonie war, dass England nicht so sehr die Herrschaft hatte, sondern, dass viel Freiheit bestand. Aber, es ist seit Januar so, dass Malta zur europäischen Gemeinschaft gehört, und nun haben sie nicht mehr das maltesische Geld. Es waren die maltesischen Lira zuvor, und jetzt haben sie den Euro. Wir müssen also kein Geld mehr wechseln.
Steve: Wieviel Bevölkerung hat diese Insel?
Irene: Oh, jetzt fragst du mich was. Ich weiß es nicht mehr.
Steve: Kann es fünfzigtausend, hunderttausend sein. So viel ist es nicht, oder?
Irene: Es ist nicht allzuviel. Aber das Eigenartige ist, es hat viele schmale hohe Häuser. Das Treppenhaus ist genauso schmal. Und wenn die Leute umziehen, oder sie bekommen ein neues Möbelstück, dann müssen sie einen Kran ordern. Das heißt, man sieht dort in allen Straßen Krane. Und wenn diese Leute dann umziehen, dann laden sie alles in diese Körbe vom Kran, geben es auf den Lastwagen, und ziehen dann damit um.
Steve: Diese Krane sieht man auch in Amsterdam, glaub ich.
Irene: Ah, ja
Steve: Vielleicht ist das auch ein bisschen ähnlich
Irene: Das kann möglich sein.
Steve: Und, warum bist du nach Malta gereist?
Irene: Du weißt ja, dass ich ein Schwabe bin und man sagt den Schwaben nach, dass es sparsame Menschen sind. Und Malta ist in der Zeit von Mitte November bis Mitte Februar das preiswerteste Land, um es zu besuchen und um dort Englisch zu lernen. Sie haben mehrere Schulen. Sie haben ganz viele Schulen. Und ich habe dort die Schule von LAL besucht. Ich habe sie schon letztes Jahr besucht, aber in diesem Jahr hatte ich eine noch bessere Lehrerin. Und so kann ich das Interessante mit dem Nützlichen verbinden, weil ich eben gerne mit vielen Menschen Englisch sprechen möchte. Aber im letzten Jahr waren wir zu viele Schüler aus Deutschland in der Klasse, und es wurde sehr viel Deutsch gesprochen. In diesem Jahr war es besser, und außerdem waren wir eine nette Gruppe mit vier bis fünf Ladies aus Deutschland, und wir haben uns entschieden, dass wir in der Zeit wo wir beisammen sind, Englisch sprechen. Das war sehr interessant, und wir haben auch oft versucht, dass wir Einheimische gefragt haben und dass wir uns mit denen auf Englisch unterhalten haben. Die hatten viel Freude an uns.
Steve: Die Lehrer und Lehrerinnen kommen aus England
Irene: Nein, sie kommen aus Malta
Steve: Ah, aus Malta
Irene: Oftmals haben sie auch einen leicht maltesischen Akzent. Sie können teilweise das Th nicht richtig deutlich sprechen. Aber die Lehrerin in diesem Jahr, die konnte das sehr gut. Die war sehr aufmerksam. Wir hatten oftmals auch, während sie an der Tafel etwas schrieb, haben wir uns unterhalten, dann hat sie sich umgedreht und uns korrigiert. Also, sie war sehr aufmerksam.
Steve: Und die Studenten waren von Deutschland und von welchen anderen Ländern.
Irene: Wir hatten zwei Studenten aus Korea, zwei Studenten aus Russland, zwei Studenten aus der Türkei, ein Student aus der Schweiz und zwei aus Deutschland.
Steve: Und sie haben alle auf Englisch miteinander gesprochen.
Irene: Ja, aber was mich sehr gewundert hat, waren die koreanischen Teilnehmer. Der eine junge Mann war 28 Jahre. Er lernte in der Schule schon 10 Jahre lang Englisch. Er war jetzt seit Oktober bis Januar schon in dieser Schule. Er hatte dort als Anfänger wieder begonnen, aber sprach nicht Englisch. Wenn er sprach, dann sprach er die meiste Zeit mit seiner Nachbarin, dieser Koreanerin in Koreanisch, er sprach nicht Englisch.
Steve: Ja, man muss ein bisschen Wut haben, die Sprache zu lernen und das muss auch Spaß machen. Und ich glaube in Korea und auch in Japan, dass das Englisch in Schule, ist sehr... nicht traurig, aber boring, wie sagt man.
Irene: Langweilig
Steve: Ja, langweilig und viel Grammatik. Ich glaube, dieser junge Mann sollte vielleicht bei uns, bei LingQ studieren. Mehr hören und lesen und Spaß haben.
Irene: Es gibt viele Menschen, die sagen, die können das nicht, so zu lernen, wie ich es zum Beispiel mit LingQ mache. Sie wollen einen Ansprechpartner, einen persönlichen, mit dem sie Auge in Auge sprechen können. Und für mich, ich habe gemerkt, dass das für mich das nicht das vorrangig Wichtige ist. Ich finde, wie du es auch sagst, die Zeit, die ich in die Volkshochschule gehe, ist oftmals langweilig, weil die Leute, die da zusammenkommen haben nicht die gleichen Interessen. Sie haben mehr das Interesse sich zu treffen, als das Interesse, wirklich Sprache zu lernen
Steve: Wenn man in einer Klasse sitzt, muss man die anderen Leute hören. Die sprechen schlecht zum Beispiel Englisch. Es ist langweilig und man muss auch selbst sprechen. Man hat Druck. Man fühlt sich nicht wohl. Man will nicht in dieser fremden Sprache sprechen, weil man viele Fehler macht. Man hat diese Tension, diese Spannung. Und das glaube ich, das ist nicht gut, um Sprachen zu lernen. Viele Leute glauben, sie müssen einen Lehrer haben, sie müssen irgendwen haben, die sagen, du musst das oder das machen. Das ist ein Fehler. Die Leute müssen erst also genießen, müssen diese Sprache lieben und das können sie auch selber machen. Sie brauchen keinen Lehrer. Aber die meisten verstehen diese Dinge nicht. Auch wenn du sagst, also ich studiere mit LingQ und es geht sehr gut, es macht mir sehr viel Spaß…
Irene: Freude
Steve: Ich mache viele Fortschritte. Aber sie glauben es nicht, die anderen Leute.
Irene: Sie glauben es nicht.
Steve: Die anderen Leute und das ist auch mit Deutschen und Japanern, Spanier – es spielt keine Rolle. Russen. Sie sind überzeugt, dass man Sprachen so lernen muss, wie sie es in der Schule gelernt haben. Sie sagt man. Ich habe mein Deutsch vergessen. Eben, dass diese Weise nicht funktioniert. In der Schule 5 Jahren, 10 Jahre, wie dieser Koreaner. Das hat nicht funktioniert. Und es wird nicht funktionieren. Dann sagst du diesem Mann, du musst nicht so auf diese Weise studieren. Sagt der, doch das muss so sein. Aber das hat nicht funktioniert. Warum musst du immer auf diese Weise studieren. Aber die Leute sind überzeugt.
Irene: Mein bestes Erfolgserlebnis war als wir letztes Jahr Besuch hatten von meinen Verwandten hatten, die ja in USA leben. Mein Bruder ist inzwischen gestorben und dadurch möchte ich gerne Kontakt mit meinen Neffen und mit meiner Nichte haben, und das ist nur möglich, wenn ich Englisch lerne. Die sind berufstätig und haben kein Interesse Deutsch sehr zu pflegen: Sie brauchen in erster Linie ihr Englisch und sie brauchen Spanisch. Und sie haben letztes Mal gesagt, sie waren ganz erstaunt, wieviel ich inzwischen gelernt hatte. Und sie haben dann gesagt, wenn Du so gut Englisch sprichst, brauchen wir nicht Deutsch lernen.
Steve: Ich habe gestern mit unserem russischen Studenten gesprochen. Er hat gesagt, dass er mit uns ungefähr anderthalb Jahre studiert, und er hat sehr viele Fortschritte gemacht. Und er sagt zu seinen Kollegen, sie müssen mit LingQ studieren und diese Leute, sie wollen das nicht, obwohl sie in diesen anderthalb Jahren keine Fortschritte gemacht haben. Aber, sie wollen nicht, sie akzeptieren nicht, dass es eine andere Art und Weise gibt, Sprachen zu lernen. Das ist unser Problem.
Nicht nur, dass wir unsere Website verbessern müssen, aber wir müssen auch besser erklären, warum unsere Methode gut ist. Das ist unser Problem.
Irene: Ich meine, dass das die anderen das erst akzeptieren, wenn sie spüren oder wenn sie sehen, welchen Erfolg ein anderer hat. Schau, du hast mich erlebt. Ich habe bei LingQ angefangen, dieses Jahr im März. Ich konnte Jill oder dem Support nicht richtig ausdrücken, was ich eigentlich möchte. Und ich war ein wenig hilflos. Ich war auch ein wenig verärgert, weil es niemanden gab, der mir in Deutsch etwas erklärt hat. Aber, es war vielleicht gut, weil ich mich selbst zurechtfinden musste. Ich war gezwungen schneller zu lernen, um zu verstehen, wie ich mit LingQ zurechtkomme. In der Zwischenzeit kann man in jeder Sprache Hilfe finden. Das ist sehr vorteilhaft. Aber, wenn ich überlege, was ich mich schwer getan habe im März und wie gut ich in der Zwischenzeit bin, und dann kann ich nur jedem empfehlen, dass er mit LingQ arbeitet.
Steve: Und Irene, Du hast auch sehr viele, sehr gute Content (Inhalt) auf Deutsch gemacht für unsere Anfänger, und ich danke Dir sehr für deine Arbeit.
Irene: Erstens macht mir das sehr viel Spaß, und ich freue mich über jeden, der Deutsch lernen möchte. Und ich schreibe auch immer wieder denjenigen, die Deutsch lernen möchten, sie sollen mir sagen, was ich bringen soll. Weil... manchmal ist man etwas hilflos und ich bin kein Deutschlehrer, deswegen bin ich drauf angewiesen, dass mir andere sagen, ich habe da und da Schwierigkeiten und ich möchte gerne darüber etwas wissen. So wie es ein Teilnehmer auch gemacht hat. Und dann schreibe ich einen Artikel, der demjenigen vielleicht helfen kann.
Steve: Okay, heute haben wir ganz viel gesprochen. Ich hoffe, dass unsere Teilnehmer, die lernen Deutsch, die werden mich nicht imitieren, dass sie von Dir lernen und so sage ich Dankeschön und ich hoffe, wir können das noch einmal machen
Irene: Alles klar Steve, es war sehr schön mit Dir zu sprechen.
Steve: Auf Wiedersehen.
Irene: Bis zum nächsten Mal
Steve: Danke, Tschüss.