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GermanLingQ, #10 Britta and Carla on ups and downs of Bilingual Education

Britta: Wie ist das mit Laura und ihrem Deutsch?

Carla: Ihr Deutsch ist wesentlich schlechter natürlich als ihr Englisch. Sie würde in einer deutschen Schule auf Grund ihrer Sprache im Moment nicht bestehen. Sie bräuchte wahrscheinlich massiv Nachhilfe oder müsste ein Jahr zurückgestellt werden. Aber ihr Deutsch ist so gut, dass sie jede Unterhaltung führen kann, dass sie deutsche Bücher lesen kann, allerdings eher ungern, weil natürlich auch jetzt in dem Alter in dem sie ist, die Bücher, die sie jetzt liest, die werden komplizierter. Das heißt die Sprache ist nicht mehr nur die Alltagssprache, die sie bei uns kennt zu Hause oder in der Familie im Urlaub, sondern da kommen viele Worte, die sie einfach nicht versteht, und dann wird es sehr schwierig für sie. Wenn sie schreibt, macht sie schon sehr witzige Fehler. Aber ansonsten kommt sie sehr gut zurecht. Aber es ist eben nicht so wie Englisch.

Britta: Aber das Bilinguale ist dann eher Französisch-Englisch?

Carla: Ihr Französisch ist noch nicht auf dem Stand wie ihr Deutsch. Auf keinen Fall. Aber es kommt. Sie hat es sehr intensiv einmal am Tag. Aber sie benutzt es natürlich nicht. Das ist das Problem. Wohingegen sie mit Deutsch den ganzen Tag mit uns zu tun hat. Ist konfrontiert damit.

Britta: Am Spielplatz war gestern irgendeine Frau, die hat Schwedisch und Englisch mit ihrem Kind geredet. Ich habe gesehen, dass das Kind sich im Schwedischen sehr wohl gefühlt hat, wenn der Junge etwas gegen seine Mutter gesagt hat, wenn er so geschimpft hat. Das ging sofort Schwedisch, und dann wo er sich wieder beruhigt hatte, ist er wieder ins Englische gefallen. Das war irgendwie sehr witzig.

Carla: Bei uns war es zumindest…Ich weiß gar nicht, ob das noch so ist. Früher, wenn´s ernst wurde habe ich immer mit ihr auf Deutsch mit ihr gesprochen, auch wenn Freunde dann dabei waren, die Englischsprachig sind. Dann wusste sie, dann meint die Mama es ernst. Dann wurde Tacheles geredet. Jetzt wird's ernst. Ich überlege gerade, ob ich das noch heute mache. Es gibt auch Dinge, wo ich dann mit ihr in Englisch spreche, wenn´s um Schule geht oder um ihr Leben, um ihr Umfeld. Somit Beziehungsproblemen oder Streit mit Freundinnen und solchen Sachen. Dann sprechen wir auch Englisch miteinander.

Britta: Weil es für sie einfacher ist, sich auszudrücken.

Carla: Ja, und für mich mittlerweile auch. Mein Wortschatz im Deutschen wird schlechter. Eindeutig. Der kommt wahrscheinlich sehr schnell wieder.

Britta: Da ist das hier ja eine gute Übung. Ich merke das auch, also mein Sprachenzentrum ist eher verwirrt.

Carla: Es kommt immer was aus der falschen Ecke.

Britta: Das ist wirklich sehr merkwürdig. Ich habe der Deutschlehrerin gesagt, oder sie hat es auch selbst angeboten, eine List zusammenzustellen, mit Büchern, die in dem Alter gut sind zu lesen, und welche Gedanken man sich darüber machen könnte. Und dann wird sie auch eine Tutorin kriegen – für Deutsch, um auf diesen Stand zumindest zu bleiben.

Carla: Für Deutschland, wenn sie dort in der Schule ist.

Britta: Die hat auch gesagt, die Deutschkurse an der Deutschen Schule sind nicht dem Niveau entsprechend.

Carla: Der Unterricht?

Britta: Sie gibt ja selber Unterricht. Es gibt ja noch die Schule für Leute, die Deutsch lernen wollen. Da hat sie gesagt, da ist das Unterrichtsniveau einfach nicht so, weil es oft Ersatzkräfte oder keine Fachkräfte sind. Und von der Seite her, sagt sie, eine Eins-zu-Eins mit Tutorin ist besser – gemeinsam ein Buch lesen, ein paar Klassiker, dass sie dann keine Probleme hat. Was machen die dann - Inhaltsanalyse, Textbearbeitung oder so etwas.

Carla: Findet das an der Deutschen Schule im regulären Unterricht zur Zeit zu wenig statt, oder was ist da los.

Britta: Nein, wenn sie die Schule wechselt. Im kommenden Jahr.

Carla: Wenn sie in der amerikanischen Schule ist.

Britta: Teilweise ist ihre Englischlehrerin und Spanischlehrerin, wenn sie deutsche Übersetzungen gibt, das Deutsch der Lehrerin so schlecht, dass die Texte unverständlich sind. Und da habe ich mir auch schon überlegt, ob ich mich da mal nicht beschwere, weil das nicht geht. Es ist klar, wenn sie keine Deutsche ist, dass sich da Fehler einschleichen können, da muss sie das aber zur Korrektur geben und erst dann an die Kinder weiterleiten. Die lernen ja dann auf einmal falsches Deutsch. Oder wenn es verwirrend ist, oder sie treffen den Kontext nicht. Ich finde, das geht nicht. Ich weiß noch nicht genau, wie ich es formuliere, aber ich denke, so etwas sollte man schon thematisieren, weil das nicht geht.

Carla: Ja, Sprachunterricht Britta: Da ist eine andere Lehrerin, die Geographie unterrichtet, die jetzt auf Englisch unterrichten soll. Und ihr Englisch ist echt nicht gut. Wegen dieses Pseudo-Bilingualen… Carla: Das haben sie jetzt in Deutschland auch. Britta: Dafür gibt es Menschen aus anderen Ländern, die das sehr gerne, denke ich, übernehmen würden. Auf welcher Basis auch immer. Aber man kann nicht so gebrochenes Deutsch vermitteln, weil man dann auch kein Sprachgefühl bekommt, oder man wundert sich dann, wenn bestimmte Sachen angewandt werden, die völlig daneben sind in der Situation. Das hat ja auch mit Sprachkultur zu tun.

Carla: Das wäre ja einfach, wenn du alles einfach übersetzen könntest. Eins zu Eins über das Wörterbuch.

Britta: Würdest Du jetzt sagen, auch von deinem Bekannten- und Freundeskreis dass dann, wenn Kinder zweisprachig aufwachsen, dass das nur Vorteile hat oder siehst du auch Nachteile?

Carla: Sprachlich gesehen, kann ich mir vorstellen... Ich weiß nicht, ob sie wirklich perfekt sind in einer Sprache. Da bin ich mir nicht sicher, weil ich das sehr extrem merke vor allem in einer Familie, die wachsen Englisch-Deutsch-Italienisch-Spanisch, viersprachig auf. Die sprechen die auch alle. Die haben aber alle auch eine Hauptsprache. Die sprechen Italienisch, weil das die Sprache der Mutter ist. Die zweite Hautsprache, nehme ich an, ist dann eher Englisch. Dadurch, dass sie hier leben. Ihr Vater ist Deutscher. Er spricht auch nur Deutsch mit Ihnen. Man merkt, dass Deutsch zum Beispiel, da hapert es sehr. Das ist keineswegs perfekt, die können sich nicht gut ausdrücken. Wenn es kompliziert wird, fallen sie entweder ins Italienische oder Englische zurück. Ich weiß nicht, wie gut oder wie die Muttersprache Schaden nimmt. Das mag sein. Aber, ich glaube, dass die Vorteile überwiegen.

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Britta: Wie ist das mit Laura und ihrem Deutsch?

Carla: Ihr Deutsch ist wesentlich schlechter natürlich als ihr Englisch. Sie würde in einer deutschen Schule auf Grund ihrer Sprache im Moment nicht bestehen. Sie bräuchte wahrscheinlich massiv Nachhilfe oder müsste ein Jahr zurückgestellt werden. Aber ihr Deutsch ist so gut, dass sie jede Unterhaltung führen kann, dass sie deutsche Bücher lesen kann, allerdings eher ungern, weil natürlich auch jetzt in dem Alter in dem sie ist, die Bücher, die sie jetzt liest, die werden komplizierter. Das heißt die Sprache ist nicht mehr nur die Alltagssprache, die sie bei uns kennt zu Hause oder in der Familie im Urlaub, sondern da kommen viele Worte, die sie einfach nicht versteht, und dann wird es sehr schwierig für sie. Wenn sie schreibt, macht sie schon sehr witzige Fehler. Aber ansonsten kommt sie sehr gut zurecht. Aber es ist eben nicht so wie Englisch.

Britta: Aber das Bilinguale ist dann eher Französisch-Englisch?

Carla: Ihr Französisch ist noch nicht auf dem Stand wie ihr Deutsch. Auf keinen Fall. Aber es kommt. Sie hat es sehr intensiv einmal am Tag. Aber sie benutzt es natürlich nicht. Das ist das Problem. Wohingegen sie mit Deutsch den ganzen Tag mit uns zu tun hat. Ist konfrontiert damit.

Britta: Am Spielplatz war gestern irgendeine Frau, die hat Schwedisch und Englisch mit ihrem Kind geredet. Ich habe gesehen, dass das Kind sich im Schwedischen sehr wohl gefühlt hat, wenn der Junge etwas gegen seine Mutter gesagt hat, wenn er so geschimpft hat. Das ging sofort Schwedisch, und dann wo er sich wieder beruhigt hatte, ist er wieder ins Englische gefallen. Das war irgendwie sehr witzig.

Carla: Bei uns war es zumindest…Ich weiß gar nicht, ob das noch so ist. Früher, wenn´s ernst wurde habe ich immer mit ihr auf Deutsch mit ihr gesprochen, auch wenn Freunde dann dabei waren, die Englischsprachig sind. Dann wusste sie, dann meint die Mama es ernst. Dann wurde Tacheles geredet. Jetzt wird's ernst. Ich überlege gerade, ob ich das noch heute mache. Es gibt auch Dinge, wo ich dann mit ihr in Englisch spreche, wenn´s um Schule geht oder um ihr Leben, um ihr Umfeld. Somit Beziehungsproblemen oder Streit mit Freundinnen und solchen Sachen. Dann sprechen wir auch Englisch miteinander.

Britta: Weil es für sie einfacher ist, sich auszudrücken.

Carla: Ja, und für mich mittlerweile auch. Mein Wortschatz im Deutschen wird schlechter. Eindeutig. Der kommt wahrscheinlich sehr schnell wieder.

Britta: Da ist das hier ja eine gute Übung. Ich merke das auch, also mein Sprachenzentrum ist eher verwirrt.

Carla: Es kommt immer was aus der falschen Ecke.

Britta: Das ist wirklich sehr merkwürdig. Ich habe der Deutschlehrerin gesagt, oder sie hat es auch selbst angeboten, eine List zusammenzustellen, mit Büchern, die in dem Alter gut sind zu lesen, und welche Gedanken man sich darüber machen könnte. Und dann wird sie auch eine Tutorin kriegen – für Deutsch, um auf diesen Stand zumindest zu bleiben.

Carla: Für Deutschland, wenn sie dort in der Schule ist.

Britta: Die hat auch gesagt, die Deutschkurse an der Deutschen Schule sind nicht dem Niveau entsprechend.

Carla: Der Unterricht?

Britta: Sie gibt ja selber Unterricht. Es gibt ja noch die Schule für Leute, die Deutsch lernen wollen. Da hat sie gesagt, da ist das Unterrichtsniveau einfach nicht so, weil es oft Ersatzkräfte oder keine Fachkräfte sind. Und von der Seite her, sagt sie, eine Eins-zu-Eins mit Tutorin ist besser – gemeinsam ein Buch lesen, ein paar Klassiker, dass sie dann keine Probleme hat. Was machen die dann - Inhaltsanalyse, Textbearbeitung oder so etwas.

Carla: Findet das an der Deutschen Schule im regulären Unterricht zur Zeit zu wenig statt, oder was ist da los.

Britta: Nein, wenn sie die Schule wechselt. Im kommenden Jahr.

Carla: Wenn sie in der amerikanischen Schule ist.

Britta: Teilweise ist ihre Englischlehrerin und Spanischlehrerin, wenn sie deutsche Übersetzungen gibt, das Deutsch der Lehrerin so schlecht, dass die Texte unverständlich sind. Und da habe ich mir auch schon überlegt, ob ich mich da mal nicht beschwere, weil das nicht geht. Es ist klar, wenn sie keine Deutsche ist, dass sich da Fehler einschleichen können, da muss sie das aber zur Korrektur geben und erst dann an die Kinder weiterleiten. Die lernen ja dann auf einmal falsches Deutsch. Oder wenn es verwirrend ist, oder sie treffen den Kontext nicht. Ich finde, das geht nicht. Ich weiß noch nicht genau, wie ich es formuliere, aber ich denke, so etwas sollte man schon thematisieren, weil das nicht geht.

Carla: Ja, Sprachunterricht

Britta: Da ist eine andere Lehrerin, die Geographie unterrichtet, die jetzt auf Englisch unterrichten soll. Und ihr Englisch ist echt nicht gut. Wegen dieses Pseudo-Bilingualen…

Carla: Das haben sie jetzt in Deutschland auch.

Britta: Dafür gibt es Menschen aus anderen Ländern, die das sehr gerne, denke ich, übernehmen würden. Auf welcher Basis auch immer. Aber man kann nicht so gebrochenes Deutsch vermitteln, weil man dann auch kein Sprachgefühl bekommt, oder man wundert sich dann, wenn bestimmte Sachen angewandt werden, die völlig daneben sind in der Situation. Das hat ja auch mit Sprachkultur zu tun.

Carla: Das wäre ja einfach, wenn du alles einfach übersetzen könntest. Eins zu Eins über das Wörterbuch.

Britta: Würdest Du jetzt sagen, auch von deinem Bekannten- und Freundeskreis dass dann, wenn Kinder zweisprachig aufwachsen, dass das nur Vorteile hat oder siehst du auch Nachteile?

Carla: Sprachlich gesehen, kann ich mir vorstellen... Ich weiß nicht, ob sie wirklich perfekt sind in einer Sprache. Da bin ich mir nicht sicher, weil ich das sehr extrem merke vor allem in einer Familie, die wachsen Englisch-Deutsch-Italienisch-Spanisch, viersprachig auf. Die sprechen die auch alle. Die haben aber alle auch eine Hauptsprache. Die sprechen Italienisch, weil das die Sprache der Mutter ist. Die zweite Hautsprache, nehme ich an, ist dann eher Englisch. Dadurch, dass sie hier leben. Ihr Vater ist Deutscher. Er spricht auch nur Deutsch mit Ihnen. Man merkt, dass Deutsch zum Beispiel, da hapert es sehr. Das ist keineswegs perfekt, die können sich nicht gut ausdrücken. Wenn es kompliziert wird, fallen sie entweder ins Italienische oder Englische zurück. Ich weiß nicht, wie gut oder wie die Muttersprache Schaden nimmt. Das mag sein. Aber, ich glaube, dass die Vorteile überwiegen.