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GermanLingQ, #5 Carla und Britta sprechen über Bioprodukte

#5 Carla und Britta sprechen über Bioprodukte

Britta: Eine andere Sache ist, einerseits die erneuerbaren Energien. Das andere die Lebensmittel, die jetzt auch mehr in den Organic-Sektor gehen, mehr in den Biosektor wie man in Deutschland sagt, oder in den Naturkostsektor. Es ist nicht sehr erschwinglich für viele Leute. Es sind sehr exklusive Obstsorten, die es mit dem Biostandard gibt, der den Biostandard noch nicht einmal erfüllt, der in Deutschland üblich ist, weil er sehr streng ist und hier ist es dann eher gutes Gemüse, aber nicht eigentlich im klassischen Sinn Naturkost, oder?

Carla: Nicht?

Britta: Also, in Deutschland gibt es Demeter-Standards oder Bioland und die sind so streng, dass ein Bauer muss irgendwie über Jahre hinweg, bestimmte Flächen, die er besitzt, erst einmal mit Gras anbauen, also richtig eine Wiese, dann werden die Böden immer wieder untersucht – und erst dann, wenn diese Standards erfüllt sind, darf er seine Produkte, die er dann da anbaut, Demeter zum Beispiel nennen. Demeter ist ein Verband von Bauern und Interessengruppen, die biologisch nachhaltig angebaute Ware fördern wollen und wo die Kundschaft dann auch erwarten kann, dass es sich um ganz sauberes Gemüse auch Fleisch und Obst handelt.

Carla: Ja, die Standards hier, kennst du die?

Britta: Es gibt diese Food – wie heißt die – FDA - Food and Drug Administration, die wohl Standards hat, aber nicht so streng, hier hatte ich mich einmal auf einem Farmers Markt mit einem unterhalten, der sagte, das sie liebend gern den Demeter-Status erfüllen, aber das Problem ist, ein Feld weiter wird genmanipuliertes Soja angebaut…

Carla: Das denke ich auch.

Britta: Und das ist zum Beispiel auch mit den verschiedenen ökologischen Standards in Deutschland nicht vereinbar. Erstens ist genmanipuliertes Getreide sowieso EU weit verboten, aber sie dürften überhaupt nicht in der Nähe eines solchen Feldes sein, wo auch der Pollenflug dazu beitragen würde, dieses organisch angebaute Gemüse oder Obst zu verunreinigen.

Carla: Und wie schafft man das in Deutschland, in dem kleinen Land. Isoliert.

Britta: Es ist erst einmal verboten. Und deswegen kriegen sie hier keinen Ökostandard.

Carla: Ja, das genmanipulierte Getreide. Aber, wenn ich einen Bauern habe, der die ganzen Kriterien erfüllt und zwei Felder weiter ist eben noch ein Bauer, der auf die normale Art anbaut. Da ist doch genauso Verunreinigung im Boden gegeben. Das gibt es doch gar nicht. Das kann man doch nicht isolieren. Kann ich mir nicht vorstellen.

Britta: Ich denke, dass sie diese Standards regelmäßig wieder abfragen, ob sie diese Bedingungen erfüllen und je nach dem wird das Gütesiegel wieder vergeben oder eben aberkannt. Es gab auch einige Fälle letztes Jahr, wo es aberkannt worden ist. Im Bereich der Fleischherstellung.

Carla: Warum da?

Britta: Da war Verunreinigung im Tierfutter. Ökofleisch darf sich nur so nennen, wenn das Tier eine Grasfütterung zum Beispiel hatte, also nur Gras gefüttert, oder auch draußen auf der Weide war. Und die Frau, die wohl jahrelang, 20 Jahre lang, einen hohen ökologischen Standard erfüllt hatte, die hat einfach nicht so viel Gras herschaffen können und hat das dann gemischt mit anderen Futtermitteln, die eben nicht dem Standard entsprechen. Jetzt kann man sagen, dass ist sehr kleinlich, und das Zeug ist auch wahnsinnig teuer in den Läden – einerseits, andererseits, denke ich, dass gerade so diese Ökofleisch oder Ökolebensmittelbewegung in Deutschland bewirkt hat, dass sich die Leute auch anders ernähren.

Carla: Ja, dass man sich bewusster ist, was man eigentlich isst, erstens einmal gesundheitsmäßig zweitens auch mengenmäßig. Ich frage mich auch, ist es Sinn der Sache, dass alles in großen Mengen so unglaublich billig ist, dass ich wirklich konsumieren kann, nicht nur essen sondern alles andere eben auch, bis zum Geht-nicht-mehr, anstatt sich bewusst zu werden, okay das Fleisch ist sehr teuer, das Ökofleisch, vielleicht reicht es, wenn ich alle drei Wochen mal ein Steak habe. Ich brauche nicht jeden Tag Fleisch oder vielleicht brauche ich nicht immer das tollste exotischste Gemüse auf dem Tisch, wenn es eigentlich nicht die Saison ist. Einschränken alles ein bisschen ist, das ist, glaube ich, auf lange Sicht das Einzige was geht.

Britta: Meinst du, die Leute sind dazu bereit?

Carla: Nein, manche ja, aber dann geht es über den Geldbeutel. Das Problem ist natürlich, dass die Alternative ist Billigschrott (also Massen), der katastrophal produziert wird irgendwo. Egal, ob es Essen ist oder andere Güter, und dass noch mehr konsumiert wird; deshalb glaube ich, es wäre besser, wenn vieles noch teurer wäre. Auch Kleidung. Auch Kleidung. Ich brauche keine 30 T-Shirts im Schrank, habe ich, leider, aber fünf täten es auch. Teuerer, wie früher, teurer, haltbarer , weniger oft gewechselt, das ist das Einzige, finde ich, glaube ich, auf die lange Sicht, wir sind ja ein bisschen elitär in der Beziehung. Wir können es uns leisten, so einkaufen zu gehen und machen uns da nicht viel Gedanken darüber, aber die große Masse dieser Welt hat diese Möglichkeit nicht.

Britta: Also, ich habe mich jetzt eigentlich entschlossen viel mehr Made in the USA zu kaufen von den Klamotten her. Dafür eben einfach weniger oder ein, zwei Dollar mehr auszugeben. Einfach, weil es Waren hier gibt. Wie kann man Produzenten, die hier herstellen, unterstützen, indem man sagt, finde ich gut. Also, American Apparel, als Kooperative aus Los Angeles, finde ich ein ganz tolles Projekt und unterstützenswert und auch hier gibt es in Pennsylvania kleinere Hersteller von Kinderklamotten. Die sind durchaus teuer, aber dann kriegt eben der Sohn zwei Nummern größer und dann hat er das etwas länger.

Carla: Aber ich glaube, es gibt nur sehr wenige Menschen, die das wirklich so durchziehen.

Britta: Ja, das ist so die Frage, wie man es verkauft.

Carla: Ja, ich kenn mich da nicht aus, ich bin kein Fachmann, aber ich habe hier das Gefühl, dass das hier von der Regierung, der Konsum, so gewollt ist, denn die wollen ja nicht, dass man spart. Amerika lebt, die ganze Marktwirtschaft lebt vom Konsum. Und wenn ich mir zum Beispiel diese riesigen Kaufhallen angucke, Cosco oder Target, die Zielgruppen sind ja im Grunde Leute ohne Geld, mit wenig Geld, sagen wir mal so, wird gekauft, gekauft, gekauft. Aber von denen kannst du nicht erwarten, dass die irgendwo hingehen und ein Made in USA-T-Shirt kaufen, das 60 Dollar kostet, statt 4 Dollar Made in China von Target. Das funktioniert nicht, die Leute haben das Geld nicht.

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#5 Carla und Britta sprechen über Bioprodukte #5 Carla and Britta talk about organic products

Britta: Eine andere Sache ist, einerseits die erneuerbaren Energien. Das andere die Lebensmittel, die jetzt auch mehr in den Organic-Sektor gehen, mehr in den Biosektor wie man in Deutschland sagt, oder in den Naturkostsektor. The other thing is the food that is now going more into the organic sector, more into the organic sector as they say in Germany, or into the natural food sector. Es ist nicht sehr erschwinglich für viele Leute. Es sind sehr exklusive Obstsorten, die es mit dem Biostandard gibt, der den Biostandard noch nicht einmal erfüllt, der in Deutschland üblich ist, weil er sehr streng ist und hier ist es dann eher gutes Gemüse, aber nicht eigentlich im klassischen Sinn Naturkost, oder?

Carla: Nicht?

Britta: Also, in Deutschland gibt es Demeter-Standards oder Bioland und die sind so streng, dass ein Bauer muss irgendwie über Jahre hinweg, bestimmte Flächen, die er besitzt, erst einmal mit Gras anbauen, also richtig eine Wiese, dann werden die Böden immer wieder untersucht – und erst dann, wenn diese Standards erfüllt sind, darf er seine Produkte, die er dann da anbaut, Demeter zum Beispiel nennen. Demeter ist ein Verband von Bauern und Interessengruppen, die biologisch nachhaltig angebaute Ware fördern wollen und wo die Kundschaft dann auch erwarten kann, dass es sich um ganz sauberes Gemüse auch Fleisch und Obst handelt.

Carla: Ja, die Standards hier, kennst du die?

Britta: Es gibt diese Food – wie heißt die – FDA - Food and Drug Administration, die wohl Standards hat, aber nicht so streng, hier hatte ich mich einmal auf einem Farmers Markt mit einem unterhalten, der sagte, das sie liebend gern den Demeter-Status erfüllen, aber das Problem ist, ein Feld weiter wird genmanipuliertes Soja angebaut…

Carla: Das denke ich auch.

Britta: Und das ist zum Beispiel auch mit den verschiedenen ökologischen Standards in Deutschland nicht vereinbar. Erstens ist genmanipuliertes Getreide sowieso EU weit verboten, aber sie dürften überhaupt nicht in der Nähe eines solchen Feldes sein, wo auch der Pollenflug dazu beitragen würde, dieses organisch angebaute Gemüse oder Obst zu verunreinigen.

Carla: Und wie schafft man das in Deutschland, in dem kleinen Land. Isoliert.

Britta: Es ist erst einmal verboten. Und deswegen kriegen sie hier keinen Ökostandard.

Carla: Ja, das genmanipulierte Getreide. Aber, wenn ich einen Bauern habe, der die ganzen Kriterien erfüllt und zwei Felder weiter ist eben noch ein Bauer, der auf die normale Art anbaut. Da ist doch genauso Verunreinigung im Boden gegeben. Das gibt es doch gar nicht. Das kann man doch nicht isolieren. Kann ich mir nicht vorstellen.

Britta: Ich denke, dass sie diese Standards regelmäßig wieder abfragen, ob sie diese Bedingungen erfüllen und je nach dem wird das Gütesiegel wieder vergeben oder eben aberkannt. Es gab auch einige Fälle letztes Jahr, wo es aberkannt worden ist. Im Bereich der Fleischherstellung.

Carla: Warum da?

Britta: Da war Verunreinigung im Tierfutter. Ökofleisch darf sich nur so nennen, wenn das Tier eine Grasfütterung zum Beispiel hatte, also nur Gras gefüttert, oder auch draußen auf der Weide war. Und die Frau, die wohl jahrelang, 20 Jahre lang, einen hohen ökologischen Standard erfüllt hatte, die hat einfach nicht so viel Gras herschaffen können und hat das dann gemischt mit anderen Futtermitteln, die eben nicht dem Standard entsprechen. Jetzt kann man sagen, dass ist sehr kleinlich, und das Zeug ist auch wahnsinnig teuer in den Läden – einerseits, andererseits, denke ich, dass gerade so diese Ökofleisch oder Ökolebensmittelbewegung in Deutschland bewirkt hat, dass sich die Leute auch anders ernähren.

Carla: Ja, dass man sich bewusster ist, was man eigentlich isst, erstens einmal gesundheitsmäßig zweitens auch mengenmäßig. Ich frage mich auch, ist es Sinn der Sache, dass alles in großen Mengen so unglaublich billig ist, dass ich wirklich konsumieren kann, nicht nur essen sondern alles andere eben auch, bis zum Geht-nicht-mehr, anstatt sich bewusst zu werden, okay das Fleisch ist sehr teuer, das Ökofleisch, vielleicht reicht es, wenn ich alle drei Wochen mal ein Steak habe. Ich brauche nicht jeden Tag Fleisch oder vielleicht brauche ich nicht immer das tollste exotischste Gemüse auf dem Tisch, wenn es eigentlich nicht die Saison ist. Einschränken alles ein bisschen ist, das ist, glaube ich, auf lange Sicht das Einzige was geht.

Britta: Meinst du, die Leute sind dazu bereit?

Carla: Nein, manche ja, aber dann geht es über den Geldbeutel. Das Problem ist natürlich, dass die Alternative ist Billigschrott (also Massen), der katastrophal produziert wird irgendwo. Egal, ob es Essen ist oder andere Güter, und dass noch mehr konsumiert wird; deshalb glaube ich, es wäre besser, wenn vieles noch teurer wäre. Auch Kleidung. Auch Kleidung. Ich brauche keine 30 T-Shirts im Schrank, habe ich, leider, aber fünf täten es auch. Teuerer, wie früher, teurer, haltbarer , weniger oft gewechselt, das ist das Einzige, finde ich, glaube ich, auf die lange Sicht, wir sind ja ein bisschen elitär in der Beziehung. Wir können es uns leisten, so einkaufen zu gehen und machen uns da nicht viel Gedanken darüber, aber die große Masse dieser Welt hat diese Möglichkeit nicht.

Britta: Also, ich habe mich jetzt eigentlich entschlossen viel mehr Made in the USA zu kaufen von den Klamotten her. Dafür eben einfach weniger oder ein, zwei Dollar mehr auszugeben. Einfach, weil es Waren hier gibt. Wie kann man Produzenten, die hier herstellen, unterstützen, indem man sagt, finde ich gut. Also, American Apparel, als Kooperative aus Los Angeles, finde ich ein ganz tolles Projekt und unterstützenswert und auch hier gibt es in Pennsylvania kleinere Hersteller von Kinderklamotten. Die sind durchaus teuer, aber dann kriegt eben der Sohn zwei Nummern größer und dann hat er das etwas länger.

Carla: Aber ich glaube, es gibt nur sehr wenige Menschen, die das wirklich so durchziehen.

Britta: Ja, das ist so die Frage, wie man es verkauft.

Carla: Ja, ich kenn mich da nicht aus, ich bin kein Fachmann, aber ich habe hier das Gefühl, dass das hier von der Regierung, der Konsum, so gewollt ist, denn die wollen ja nicht, dass man spart. Amerika lebt, die ganze Marktwirtschaft lebt vom Konsum. Und wenn ich mir zum Beispiel diese riesigen Kaufhallen angucke, Cosco oder Target, die Zielgruppen sind ja im Grunde Leute ohne Geld, mit wenig Geld, sagen wir mal so, wird gekauft, gekauft, gekauft. Aber von denen kannst du nicht erwarten, dass die irgendwo hingehen und ein Made in USA-T-Shirt kaufen, das 60 Dollar kostet, statt 4 Dollar Made in China von Target. Das funktioniert nicht, die Leute haben das Geld nicht.