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Dübels Geistesblitz, Folge 168, Weltfrieden

[Intro: Dübels Geistesblitz] Hallo, Grüß Gott*, Moin moin*, wie auch immer und herzlich willkommen zur 168. Ausgabe von Dübels Geistesblitz.

Wisst Ihr, was ich wirklich erschreckend finde? Tag für Tag schaue ich in die Zeitung und es passieren die tollsten Sachen, aber mir fällt einfach nichts für diesen Podcast dazu ein. Beispielsweise die kommende Weltmeisterschaft. So wie da ein Spieler nach dem anderen ausfällt ist es mehr als fraglich, ob die deutsche Mannschaft es überhaupt schafft, mit 11 Leuten auf dem Spielfeld anzutreten. Da muss doch jetzt nur noch jemand über eine Fußmatte vor dem Hotelzimmer stolpern, beim Sprung vom 3 Meter Brett in den Pool übersehen, dass da gar kein Wasser drin ist oder beim jonglieren mit brennenden Keulen ein wenig ungeschickt sein und schon fällt wieder ein Spieler aus. Daher fordere ich von Jogi Löw: Schluss mit Fußmatten, ungefüllten Pools und brennenden Keulen. Nun haben wir wenigstens noch eine kleine Chance bei der WM.

Aber worauf wollte ich hinaus? Ach ja, es passieren zur Zeit die tollsten Sachen. Wie auch das iPad. Für die, die die letzten Monate irgendwo fernab der Zivilisation verbracht haben: das iPad ist dieses neue Notebook vom Apple, bei dem man einfach die Hälfte weggelassen hat. Nämlich die Tastatur. Und so gesehen ist es also gar kein Notebook, sondern eigentlich nur die Hälfte davon, also ein - Not. Na ja, besser als Not und Elend mit Windows, oder?

Aber was auch bei diesem iPad wieder interessant war, wie eigentlich bei allen technischen Gadgets die in den letzten Monaten auf den Markt gekommen sind, wer sich so ein Teil bestellt, der packt es nicht einfach aus und freut sich daran, nein, er baut erst eine Videokamera auf und filmt sich dabei, wie er aus auspackt. Unboxing-Video nennt sich das. Und in diesen Videos kann man dann sehen, wie vorsichtig die Klarsichtverpackung entfernt wird, der Karton geöffnet und jedes Teil einzeln herausgenommen und kommentiert wird. Solche Videos gibt es witzigerweise nur von technischen Spielereien, also Handys, Spielkonsolen oder eben dem iPads. Ich würde ja gerne einmal ein Unboxing-Video einer Familie sehen, die gerade eine neue Waschmaschine geliefert bekommen hat. Wird da auch ehrfurchtvoll die Bedienungsanleitung im Kellerlicht aus der Plastiktüte gezogen und ein Abschnitt über die korrekte Befüllung der Waschtrommel mit ebensolcher Hingabe laut vorgetragen, wie ein Pfarrer es am Sonntagmorgen mit seiner Predigt tut?

Entfalten sie die Wäschestücke und verteilen sie sie locker in der Waschtrommel. Wenn man nur ein einzelnes größeres Wäschestück, z. B. einen Bettbezug, waschen möchte können Vibrationsgeräusche und unruhiger Lauf der Waschmaschine entstehen. Die Funktion der Maschine wird dadurch aber nicht beeinflusst. Bitte die Wäsche maximal bis eine Handbreit unter der Oberkante der Waschtrommel einfüllen.

Ach, ich komme wieder vom Thema ab. Ähm, ja genau, es passieren die tollsten Sachen in der Welt. Das war's ja, was ich eigentlich sagen wollte, aber statt aus diesen ganzen tollen Themen irgendwas Witziges für meinen Podcast zu basteln, muss ich wieder daran denken, wie ich neulich im Supermarkt um die Ecke endlich an der Kasse dran bin und die Kassiererin mich fragt, ob ich denn alles bekommen hätte. Und ganz ehrlich, ich find' das toll, dass die mich so was fragt. Da fühlt man sich als Kunde doch gleich richtig gut aufgehoben. Obwohl, bisher konnte ich eigentlich auch immer ganz entspannt sagen: "Alles prima, hab alles gekriegt, keine Probleme." Ja, bis auf neulich. Da kam dann auch wieder die Frage: "Haben Sie alles bekommen?" Hatte ich diesmal aber nicht. Weiß der Teufel was da los war, aber es gab keine Milch mehr. Möglich, dass sämtliche Kühe der Hammer Umgebung in den Melkstreit getreten sind, oder dass in der neuen Brigitte eine Kakaodiät gestanden hat und bereits alles weggekauft war, keine Ahnung, aber Milch war alle. Und das sagte ich dann der netten Dame auch an der Kasse, aber anstatt, dass die gute Frau jetzt sofort ins Lager hastet um dort den letzten extra für mich aufgesparten Liter Milch zu holen oder wahlweise zumindest mein Problem schriftlich aufzunehmen sagt sie nur: "Es gibt bestimmt bald neue". Und mit der Stimmung, die einen dann überkommt, da kann man einfach keine lustige Nummer über die kommende Fußball-WM oder ein iPad schreiben. Geht einfach nicht.

*------------------------------ Kassiererin: So, das macht dann 68,53 €. Dübel: Hier, bitte. Meine Karte.

Kassiererin: Danke. Und, haben Sie alles bekommen?

Dübel: Was? Was meinen Sie?

Kassiererin: Na, hatten wir alles da, was sie gesucht haben, oder fehlt ihnen noch etwas?

Dübel: Ah, also wenn Sie mich schon so fragen ... Kassiererin: Augenblick, ich hole mir kurz meinen Feedback-Bogen. Dübel: Ihren Feedback-Bogen?

Kassiererin: Ja, wir haben Anweisung von der Geschäftsführung erhalten, unsere Kunden nach ihrer Zufriedenheit zu fragen. Sofern noch Lücken in unserem Warensortiment sind, sollen wir diese in einem solchen Feedback-Bogen hier erfassen.

Dübel: Aha.

Kassiererin: Also, was haben Sie nicht bekommen? Was wünschen Sie sich noch?

Dübel: Weltfrieden.

Kassiererin: Ha ha, ja, sehr lustig, ja.

Dübel: Das meine ich aber schon ernst.

Kassiererin: Sie wollen wirklich Weltfrieden?

Dübel: Ja.

Kassiererin: Hier im Supermarkt?

Dübel: Na ja, eigentlich überall auf Erden. Deswegen heißt es ja Weltfrieden. Aber wenn Sie das nur hier im Supermarkt hinkriegen, dann wäre das ja auch schon ein Anfang.

Kassiererin: Nein, nein, ich meine, sie wollen hier Weltfrieden "kaufen"? Dübel: Ja wenn's den umsonst gibt, umso besser. Kassiererin: Aber … so was kann man nicht kaufen. Wie kommen sie denn darauf, dass wir so was im Angebot hätten?

Dübel: Gar nicht. Ich weiß doch, dass ihr so was nicht habt.

Kassiererin: Und warum wollen Sie ihn dann?

Dübel: Na ja, zum einen haben sie mich doch gerade selbst gefragt, was ich noch gerne hätte und zum anderen wäre es doch schön, wenn sich alle mal ausnahmsweise lieb hätten, oder nicht? Warum schreiben Sie das jetzt nicht auf ihren Feedback-Bogen?

Kassiererin: Ach, weil ich sonst gefeuert werde. Stellen Sie sich vor, ich gebe einen Feedback-Bogen bei meinem Vorgesetzten ab auf dem "Weltfrieden" steht. Der denkt doch, ich will ihn auf den Arm nehmen. Und offen gesagt denke ich, dass sie das auch gerade mit mir tun.

Dübel: Nein.

Kassiererin: Aber Weltfrieden. So was kann man hier nicht kaufen. Das ist … ein Zustand, ein Traum, ach, ein Gefühl … ich weiß selbst nicht wie ich es beschreiben soll.

Dübel: Ah, so wie Liebe?

Kassiererin: Ja, ja. Da haben Sie es. So wie Liebe. Das kann man auch nicht kaufen. Also, zumindest nicht direkt. Aber so was führen wir hier wirklich nicht.

Dübel: Habe ich aber im Regal gesehen.

Kassiererin: Was haben Sie gesehen?

Dübel: Liebe. Ich glaube auf der Packung stand sogar "Heiße Liebe". Kassiererin: Heiße Liebe? Ach, Sie meinen bestimmt im Teeregal.

Dübel: Stimmt, ich habe mich schon gewundert.

Kassiererin: Aber das ist nur so ein Früchtetee. Den hat die Marketingabteilung des Herstellers halt "Liebe" genannt, aber das ist nicht wirklich Liebe. Dübel: Ah, haben Sie denn auch einen Tee mit dem Namen "Hass"? Kassiererin: Nein, verdammt. Wie kommen Sie denn darauf? Hach, wer würde denn so was trinken?

Dübel: Hass würde niemand trinken?

Kassiererin: Nein, einen Tee namens Hass würde bestimmt niemand trinken?

Dübel: Und Krieg?

Kassiererin: Krieg? Ach Gott, Sie machen mich irre. Nein, Krieg möchte bestimmt auch niemand.

Dübel: Also, Liebe kriege ich bei Ihnen.

Kassiererin: Ja.

Dübel: Aber keinen Hass und keinen Krieg?

Kassiererin: Ach.

Dübel: Dann hätte ich gerne Weltfrieden.

Kassiererin: Gut, ich schreibe es auf. Weltfrieden.

So, sind Sie jetzt zufrieden?

Dübel: Ja meinen Sie denn, dass Sie nächste Woche schon welchen da haben.

Kassiererin: Oh, ja, ganz bestimmt. Wir rufen gleich sofort unseren Lieferanten an und bestellen ganz für Sie allein eine ganze Palette Weltfrieden. Gar kein Problem.

Dübel: Das ist nett.

Kassiererin: Hier bitte, da haben Sie Ihre Karte zurück.

Dübel: Danke.

Kunde: Guten Tag.

Kassiererin: Guten Tag. So, ein Großeinkauf. Haben Sie denn alles bekommen?

Kunde: Ach, jetzt wo Sie fragen. Ich bin heute Abend zu einer Grillparty eingeladen.

Kassiererin: Holzkohle und dergleichen haben wir gleich direkt vorne am Eingang.

Kunde: Nein, nein, ich brauche keine Holzkohle. Ich bin ja eingeladen.

Kassiererin: Ja, und?

Kunde: Der Gastgeber hat gesagt, ich soll gute Laune mitbringen.

Kassiererin: Oh, Gott.

Kunde: Haben sie so was da? Ha, ha, ha.

Kassiererin: Noch so einer.

Kunde: Hallo. Warum machen Sie jetzt die Kasse zu?

*------------------------------ Ich möchte mich übrigens an dieser Stelle bei meinem ganz persönlichen Lieblingshörer der Woche bedanken. Nämlich dem Sven. Der Sven, der hat auf meiner Seite das Amazonfeld mit meiner Wunschliste entdeckt und mir per Post eine Überraschung zukommen lassen. An dieser Stelle hierfür noch mal ein ganz dickes Dankeschön. Über dieses Feld könnt Ihr übrigens auch für Euch selbst was bestellen. Euch entstehen keine Mehrkosten, aber ich kriege dafür ein paar Prozente Provision. Und ein paar von Euch haben das ja auch schon gemacht. Also auch hierfür ein ganz großes Dankeschön. Soll ich jetzt noch mal was von Flattr erzählen? Nein, das lassen wir jetzt. Stattdessen sage ich an dieser Stelle Tschüss. Wir hören uns demnächst wieder und ich guck jetzt mal nach, ob ich nicht irgendwo ein Unboxing-Video von einer Waschmaschine finde oder einem Toaster, meinetwegen auch nur 'ne Zahnbürste. Na ja. Euer Dübel. Und Tschüss.

Hach. Ich will auch ein iPad.

Transkription : Vera Ihrig für www.LingQ.com Erläuterungen: * Mahlzeit = Gruß, der in der Mittagspause häufig verwendet wird anstelle von "Hallo" oder "Guten Tag" * Grüß Gott = Begrüßung in Süddeutschland und Österreich * Moin, moin = Begrüßung in Norddeutschland Herzlichen Dank an Herrn Dübel für die freundliche Genehmigung, den Beitrag hier zu verwenden.

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[Intro: Dübels Geistesblitz]

Hallo, Grüß Gott*, Moin moin*, wie auch immer und herzlich willkommen zur 168. Ausgabe von Dübels Geistesblitz.

Wisst Ihr, was ich wirklich erschreckend finde? Tag für Tag schaue ich in die Zeitung und es passieren die tollsten Sachen, aber mir fällt einfach nichts für diesen Podcast dazu ein. Beispielsweise die kommende Weltmeisterschaft. So wie da ein Spieler nach dem anderen ausfällt ist es mehr als fraglich, ob die deutsche Mannschaft es überhaupt schafft, mit 11 Leuten auf dem Spielfeld anzutreten. Da muss doch jetzt nur noch jemand über eine Fußmatte vor dem Hotelzimmer stolpern, beim Sprung vom 3 Meter Brett in den Pool übersehen, dass da gar kein Wasser drin ist oder beim jonglieren mit brennenden Keulen ein wenig ungeschickt sein und schon fällt wieder ein Spieler aus. Daher fordere ich von Jogi Löw: Schluss mit Fußmatten, ungefüllten Pools und brennenden Keulen. Nun haben wir wenigstens noch eine kleine Chance bei der WM.

Aber worauf wollte ich hinaus? Ach ja, es passieren zur Zeit die tollsten Sachen. Wie auch das iPad. Für die, die die letzten Monate irgendwo fernab der Zivilisation verbracht haben: das iPad ist dieses neue Notebook vom Apple, bei dem man einfach die Hälfte weggelassen hat. Nämlich die Tastatur. Und so gesehen ist es also gar kein Notebook, sondern eigentlich nur die Hälfte davon, also ein - Not. Na ja, besser als Not und Elend mit Windows, oder?

Aber was auch bei diesem iPad wieder interessant war, wie eigentlich bei allen technischen Gadgets die in den letzten Monaten auf den Markt gekommen sind, wer sich so ein Teil bestellt, der packt es nicht einfach aus und freut sich daran, nein, er baut erst eine Videokamera auf und filmt sich dabei, wie er aus auspackt. Unboxing-Video nennt sich das. Und in diesen Videos kann man dann sehen, wie vorsichtig die Klarsichtverpackung entfernt wird, der Karton geöffnet und jedes Teil einzeln herausgenommen und kommentiert wird. Solche Videos gibt es witzigerweise nur von technischen Spielereien, also Handys, Spielkonsolen oder eben dem iPads. Ich würde ja gerne einmal ein Unboxing-Video einer Familie sehen, die gerade eine neue Waschmaschine geliefert bekommen hat. Wird da auch ehrfurchtvoll die Bedienungsanleitung im Kellerlicht aus der Plastiktüte gezogen und ein Abschnitt über die korrekte Befüllung der Waschtrommel mit ebensolcher Hingabe laut vorgetragen, wie ein Pfarrer es am Sonntagmorgen mit seiner Predigt tut?

Entfalten sie die Wäschestücke und verteilen sie sie locker in der Waschtrommel. Wenn man nur ein einzelnes größeres Wäschestück, z. B. einen Bettbezug, waschen möchte können Vibrationsgeräusche und unruhiger Lauf der Waschmaschine entstehen. Die Funktion der Maschine wird dadurch aber nicht beeinflusst. Bitte die Wäsche maximal bis eine Handbreit unter der Oberkante der Waschtrommel einfüllen.

Ach, ich komme wieder vom Thema ab. Ähm, ja genau, es passieren die tollsten Sachen in der Welt. Das war's ja, was ich eigentlich sagen wollte, aber statt aus diesen ganzen tollen Themen irgendwas Witziges für meinen Podcast zu basteln, muss ich wieder daran denken, wie ich neulich im Supermarkt um die Ecke endlich an der Kasse dran bin und die Kassiererin mich fragt, ob ich denn alles bekommen hätte.

Und ganz ehrlich, ich find' das toll, dass die mich so was fragt. Da fühlt man sich als Kunde doch gleich richtig gut aufgehoben. Obwohl, bisher konnte ich eigentlich auch immer ganz entspannt sagen: "Alles prima, hab alles gekriegt, keine Probleme."

Ja, bis auf neulich. Da kam dann auch wieder die Frage: "Haben Sie alles bekommen?" Hatte ich diesmal aber nicht. Weiß der Teufel was da los war, aber es gab keine Milch mehr. Möglich, dass sämtliche Kühe der Hammer Umgebung in den Melkstreit getreten sind, oder dass in der neuen Brigitte eine Kakaodiät gestanden hat und bereits alles weggekauft war, keine Ahnung, aber Milch war alle. Und das sagte ich dann der netten Dame auch an der Kasse, aber anstatt, dass die gute Frau jetzt sofort ins Lager hastet um dort den letzten extra für mich aufgesparten Liter Milch zu holen oder wahlweise zumindest mein Problem schriftlich aufzunehmen sagt sie nur: "Es gibt bestimmt bald neue".

Und mit der Stimmung, die einen dann überkommt, da kann man einfach keine lustige Nummer über die kommende Fußball-WM oder ein iPad schreiben. Geht einfach nicht.

*------------------------------

Kassiererin: So, das macht dann 68,53 €.

Dübel: Hier, bitte. Meine Karte.

Kassiererin: Danke. Und, haben Sie alles bekommen?

Dübel: Was? Was meinen Sie?

Kassiererin: Na, hatten wir alles da, was sie gesucht haben, oder fehlt ihnen noch etwas?

Dübel: Ah, also wenn Sie mich schon so fragen ...

Kassiererin: Augenblick, ich hole mir kurz meinen Feedback-Bogen.

Dübel: Ihren Feedback-Bogen?

Kassiererin: Ja, wir haben Anweisung von der Geschäftsführung erhalten, unsere Kunden nach ihrer Zufriedenheit zu fragen. Sofern noch Lücken in unserem Warensortiment sind, sollen wir diese in einem solchen Feedback-Bogen hier erfassen.

Dübel: Aha.

Kassiererin: Also, was haben Sie nicht bekommen? Was wünschen Sie sich noch?

Dübel: Weltfrieden.

Kassiererin: Ha ha, ja, sehr lustig, ja.

Dübel: Das meine ich aber schon ernst.

Kassiererin: Sie wollen wirklich Weltfrieden?

Dübel: Ja.

Kassiererin: Hier im Supermarkt?

Dübel: Na ja, eigentlich überall auf Erden. Deswegen heißt es ja Weltfrieden. Aber wenn Sie das nur hier im Supermarkt hinkriegen, dann wäre das ja auch schon ein Anfang.

Kassiererin: Nein, nein, ich meine, sie wollen hier Weltfrieden "kaufen"?

Dübel: Ja wenn's den umsonst gibt, umso besser.

Kassiererin: Aber … so was kann man nicht kaufen. Wie kommen sie denn darauf, dass wir so was im Angebot hätten?

Dübel: Gar nicht. Ich weiß doch, dass ihr so was nicht habt.

Kassiererin: Und warum wollen Sie ihn dann?

Dübel: Na ja, zum einen haben sie mich doch gerade selbst gefragt, was ich noch gerne hätte und zum anderen wäre es doch schön, wenn sich alle mal ausnahmsweise lieb hätten, oder nicht? Warum schreiben Sie das jetzt nicht auf ihren Feedback-Bogen?

Kassiererin: Ach, weil ich sonst gefeuert werde. Stellen Sie sich vor, ich gebe einen Feedback-Bogen bei meinem Vorgesetzten ab auf dem "Weltfrieden" steht. Der denkt doch, ich will ihn auf den Arm nehmen. Und offen gesagt denke ich, dass sie das auch gerade mit mir tun.

Dübel: Nein.

Kassiererin: Aber Weltfrieden. So was kann man hier nicht kaufen. Das ist … ein Zustand, ein Traum, ach, ein Gefühl … ich weiß selbst nicht wie ich es beschreiben soll.

Dübel: Ah, so wie Liebe?

Kassiererin: Ja, ja. Da haben Sie es. So wie Liebe. Das kann man auch nicht kaufen. Also, zumindest nicht direkt. Aber so was führen wir hier wirklich nicht.

Dübel: Habe ich aber im Regal gesehen.

Kassiererin: Was haben Sie gesehen?

Dübel: Liebe. Ich glaube auf der Packung stand sogar "Heiße Liebe".

Kassiererin: Heiße Liebe? Ach, Sie meinen bestimmt im Teeregal.

Dübel: Stimmt, ich habe mich schon gewundert.

Kassiererin: Aber das ist nur so ein Früchtetee. Den hat die Marketingabteilung des Herstellers halt "Liebe" genannt, aber das ist nicht wirklich Liebe.

Dübel: Ah, haben Sie denn auch einen Tee mit dem Namen "Hass"?

Kassiererin: Nein, verdammt. Wie kommen Sie denn darauf? Hach, wer würde denn so was trinken?

Dübel: Hass würde niemand trinken?

Kassiererin: Nein, einen Tee namens Hass würde bestimmt niemand trinken?

Dübel: Und Krieg?

Kassiererin: Krieg? Ach Gott, Sie machen mich irre. Nein, Krieg möchte bestimmt auch niemand.

Dübel: Also, Liebe kriege ich bei Ihnen.

Kassiererin: Ja.

Dübel: Aber keinen Hass und keinen Krieg?

Kassiererin: Ach.

Dübel: Dann hätte ich gerne Weltfrieden.

Kassiererin: Gut, ich schreibe es auf. Weltfrieden. So, sind Sie jetzt zufrieden?

Dübel: Ja meinen Sie denn, dass Sie nächste Woche schon welchen da haben.

Kassiererin: Oh, ja, ganz bestimmt. Wir rufen gleich sofort unseren Lieferanten an und bestellen ganz für Sie allein eine ganze Palette Weltfrieden. Gar kein Problem.

Dübel: Das ist nett.

Kassiererin: Hier bitte, da haben Sie Ihre Karte zurück.

Dübel: Danke.

Kunde: Guten Tag.

Kassiererin: Guten Tag. So, ein Großeinkauf. Haben Sie denn alles bekommen?

Kunde: Ach, jetzt wo Sie fragen. Ich bin heute Abend zu einer Grillparty eingeladen.

Kassiererin: Holzkohle und dergleichen haben wir gleich direkt vorne am Eingang.

Kunde: Nein, nein, ich brauche keine Holzkohle. Ich bin ja eingeladen.

Kassiererin: Ja, und?

Kunde: Der Gastgeber hat gesagt, ich soll gute Laune mitbringen.

Kassiererin: Oh, Gott.

Kunde: Haben sie so was da? Ha, ha, ha.

Kassiererin: Noch so einer.

Kunde: Hallo. Warum machen Sie jetzt die Kasse zu?

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Ich möchte mich übrigens an dieser Stelle bei meinem ganz persönlichen Lieblingshörer der Woche bedanken. Nämlich dem Sven. Der Sven, der hat auf meiner Seite das Amazonfeld mit meiner Wunschliste entdeckt und mir per Post eine Überraschung zukommen lassen. An dieser Stelle hierfür noch mal ein ganz dickes Dankeschön. Über dieses Feld könnt Ihr übrigens auch für Euch selbst was bestellen. Euch entstehen keine Mehrkosten, aber ich kriege dafür ein paar Prozente Provision. Und ein paar von Euch haben das ja auch schon gemacht. Also auch hierfür ein ganz großes Dankeschön. Soll ich jetzt noch mal was von Flattr erzählen? Nein, das lassen wir jetzt. Stattdessen sage ich an dieser Stelle Tschüss. Wir hören uns demnächst wieder und ich guck jetzt mal nach, ob ich nicht irgendwo ein Unboxing-Video von einer Waschmaschine finde oder einem Toaster, meinetwegen auch nur 'ne Zahnbürste. Na ja. Euer Dübel. Und Tschüss.

Hach. Ich will auch ein iPad.

Transkription: Vera Ihrig für www.LingQ.com

Erläuterungen:
* Mahlzeit = Gruß, der in der Mittagspause häufig verwendet wird anstelle von "Hallo" oder "Guten Tag"
* Grüß Gott = Begrüßung in Süddeutschland und Österreich
* Moin, moin = Begrüßung in Norddeutschland

Herzlichen Dank an Herrn Dübel für die freundliche Genehmigung, den Beitrag hier zu verwenden.