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Reflexionen zur deutschen Grammatik, Ich meiner mir mich - Genitiv oder...?

Ich meiner mir mich - Genitiv oder...?

Der Genitiv oder Besitzfall ist im Deutschen „bedroht“, denn es gibt Möglichkeiten ihn zu umschreiben, vor allem mit der Präposition „von“, oder es tritt der Dativ an seine Stelle. Natürlich wird es regionale Unterschiede geben, auf die ich hier nicht eingehen kann

„Wegen Urlaubs geschlossen“ müsste es heißen, und Sprachpolizisten (Puristen) bestehen auf dem Genitiv, obwohl meist „Wegen Urlaub geschlossen“ auf Schildern steht.

In der Standardsprache bemüht man sich noch um den korrekten Sprachgebrauch; in der Umgangssprache ist er fast verschwunden, mit Ausnahme eines harten Kerns von festen Redewendungen, Sprichwörtern und Anleihen aus literarischen Quellen.

Wo ich schreiben würde „das Haus meines Vaters“ oder „meines Vaters Haus“ würde ich sagen „das Haus von meinem Vater“. Ältere Dialekte bewahren manchmal Spuren des Genitivs, aber auch die Dialekte und Umgangssprachen unterliegen großen Veränderungen.

Als Deutschlernender muss man natürlich die Standardsprache erwerben und anwenden. Also werde ich Beispiele für den Alltagsgebrauch suchen und manchmal eine umgangssprachliche Variante daneben stellen. Die Beispiele erheben keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit.

Beispiele:

„Ich war krank und bedurfte eines Arztes. Dank seiner Hilfe bin ich wieder gesund geworden. Jetzt erfreue ich mich wieder bester Gesundheit.“

„Aufgrund der Wirtschaftskrise gibt es wieder mehr Obdachlose. Besonders im Winter hatten sie es schwer. Dank der Hilfe der Caritas konnten die Obdachlosen mit warmem Essen versorgt werden.“

„Noch vor einem Monat musste ich feststellen: Aufgrund des trockenen Wetters ist das Wachstum der Feldfrüchte verlangsamt. Aufgrund des kalten Winters gibt es derzeit weniger Schnecken im Garten. Nunmehr hat sich das Wetter umgestellt, denn aufgrund der anhaltenden Regenfälle drohen Überschwemmungen und Erdrutsche. Die entlang des Flusses stehenden Häuser mussten evakuiert werden.“

Das klingt doch alles sehr nach Zeitungssprache oder den neuesten Nachrichten. Würde ich solche Dinge erzählen, würde ich wahrscheinlich 'wegen' mit dem Dativ und verschiedene Präpositionen statt mit dem Genitiv mit 'von' kombinieren oder auf andere Präpositionen oder Satzstellungen ausweichen. In der gesprochenen Sprache heißt es: „Wegen dem vielen Regen kann der Boden kein Wasser mehr aufnehmen. Daher kommt es entlang von Flüssen und Bächen zu Überschwemmungen. Die Häuser am Fluss müssen evakuiert werden.“

Es gibt Adjektive mit dem Genitiv: „Er ist sich seiner sehr sicher.“ „Ich bin mir der Tragweite der Entscheidung bewusst.“ „Sie ist des Lesens und des Schreibens kundig (oder unkundig)“. Das ist eine literarische Ausdrucksweise für: Sie kann (oder kann nicht) lesen und scheiben. "Ist es wirklich der Mühe wert?" Nach Substantiven kann ein Genitiv stehen: „Die Unkenntnis der Lage macht es den Hilfsmannschaften schwer allen zu helfen.“ „Eine genaue Kenntnis aller Straßen wird von Taxifahrern erwartet.“

Und natürlich nach einigen Verben: „Am Allerseelentag (dem 2.11.) gedenken wir unserer Toten.“ „Freut euch des Lebens!“ „Sie bedürfen unserer Hilfe.“ Sie sind allesamt nur in sehr förmlicher Sprache zu finden, oder vor Gericht: „Man bezichtigte ihn des Diebstahls.“ „Er wurde des Betrugs verdächtigt, überführt und angeklagt.“

Morgens, mittags, nachmittags, abends, nachts (wo in älteren Texten noch zusätzlich der Artukel stehen kann: des Nachts) sind heute rein schriftsprachlich, weil wir „am Morgen“ oder „in der Früh“, „zu Mittag“, „am Nachmittag“, „am Abend“ oder „in der Nacht“ (oder während der Nacht) sagen. Unbestimmt schreiben wir „eines Abends kamen sie in ein Dorf“, um einer Erzählung einen zeitlichen Bezugspunkt zu geben. Und man setzt fort: „Tags darauf gingen sie weiter.“

„Woher des Wegs? Wohin des Wegs?“ Auch das sind Redensarten aus der Sprache der Märchen und Erzählungen, die man vielleicht spaßhalber verwendet.

Zusammengesetzte Substantive enthalten natürlich oft Genitive: von Manneskraft und Kindermund bis Himmelspforten und Reichsapfel, von Frauenhänden und Kindesbeinen bis Straßenbelag und Wolkendecke.

Schließlich gibt es Sprichwörter und sprichwötliche Redensarten, in denen der Genitiv nicht wegzudenken ist:

„Jeder ist seines Glückes Schmied.“ „Des Menschen Wille ist sein Himmelreich.“ „Begib dich nicht in die Höhle des Löwen.“ „Der Wunsch ist der Vater des Gedanken.“ „Des einen Leid ist des anderen Freud.“ „Man kann des Guten auch zuviel tun.“ „Man soll das Fell des Bären nicht verteilen, bevor er erlegt ist.“ „Viele Hunde sind des Hasen Tod.“ „Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert“ (in Österreich früher: Wer den Groschen nicht ehrt, ist den Schilling nicht wert – also ohne Genitiiv! ).

Letzten Endes sollte man sich beim Lesen und Sprechen nicht von der Grammatik die Freude verderben lassen. Am besten ist es sicher, Phrasen mit Genitiven aus gelesenen und gehörten Texten als Vokabeln abzuspeichern und zu wiederholen. Dann merkt man allmählich, was häufig ist und daher wichtig.

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Ich meiner mir mich - Genitiv oder...? I mean me - genitive or...? Я маю на увазі мене - родовий чи...?

Der Genitiv oder Besitzfall ist im Deutschen „bedroht“, denn es gibt Möglichkeiten ihn zu umschreiben, vor allem mit der Präposition „von“, oder es tritt der Dativ an seine Stelle. Родовий або присвійний відмінок «під загрозою» в німецькій мові, тому що є способи його опису, особливо за допомогою прийменника «фон», або давальний відмінок займає його місце. Natürlich wird es regionale Unterschiede geben, auf die ich hier nicht eingehen kann Звичайно, будуть регіональні відмінності, про які я не можу тут вдаватися

„Wegen Urlaubs geschlossen“ müsste es heißen, und Sprachpolizisten (Puristen) bestehen auf dem Genitiv, obwohl meist „Wegen Urlaub geschlossen“ auf Schildern steht. «Зачинено на свята» має бути назва, а мовна поліція (пуристи) наполягає на родовому відмінку, хоча на вивісках зазвичай стоїть «Зачинено на свята».

In der Standardsprache bemüht man sich noch um den korrekten Sprachgebrauch; in der Umgangssprache ist er fast verschwunden, mit Ausnahme eines harten Kerns von festen Redewendungen, Sprichwörtern und Anleihen aus literarischen Quellen. У стандартній мові все ще докладаються зусилля для правильного використання мови; у розмовній мові воно майже зникло, за винятком твердого ядра усталених фразеологізмів, прислів'їв і запозичень з літературних джерел.

Wo ich schreiben würde „das Haus meines Vaters“ oder „meines Vaters Haus“ würde ich sagen „das Haus von meinem Vater“. Ältere Dialekte bewahren manchmal Spuren des Genitivs, aber auch die Dialekte und Umgangssprachen unterliegen großen Veränderungen.

Als Deutschlernender muss man natürlich die Standardsprache erwerben und anwenden. Also werde ich Beispiele für den Alltagsgebrauch suchen und manchmal eine umgangssprachliche Variante daneben stellen. Die Beispiele erheben keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit.

Beispiele:

„Ich war krank und bedurfte eines Arztes. Dank seiner Hilfe bin ich wieder gesund geworden. Jetzt erfreue ich mich wieder bester Gesundheit.“

„Aufgrund der Wirtschaftskrise gibt es wieder mehr Obdachlose. Besonders im Winter hatten sie es schwer. Dank der Hilfe der Caritas konnten die Obdachlosen mit warmem Essen versorgt werden.“

„Noch vor einem Monat musste ich feststellen: Aufgrund des trockenen Wetters ist das Wachstum der Feldfrüchte verlangsamt. Aufgrund des kalten Winters gibt es derzeit weniger Schnecken im Garten. Nunmehr hat sich das Wetter umgestellt, denn aufgrund der anhaltenden Regenfälle drohen Überschwemmungen und Erdrutsche. Die entlang des Flusses stehenden Häuser mussten evakuiert werden.“

Das klingt doch alles sehr nach Zeitungssprache oder den neuesten Nachrichten. Würde ich solche Dinge erzählen, würde ich wahrscheinlich 'wegen' mit dem Dativ und verschiedene Präpositionen statt mit dem Genitiv mit 'von' kombinieren oder auf andere Präpositionen oder Satzstellungen ausweichen. In der gesprochenen Sprache heißt es: „Wegen dem vielen Regen kann der Boden kein Wasser mehr aufnehmen. Daher kommt es entlang von Flüssen und Bächen zu Überschwemmungen. Die Häuser am Fluss müssen evakuiert werden.“

Es gibt Adjektive mit dem Genitiv: „Er ist sich seiner sehr sicher.“ „Ich bin mir der Tragweite der Entscheidung bewusst.“ „Sie ist des Lesens und des Schreibens kundig (oder unkundig)“. Das ist eine literarische Ausdrucksweise für: Sie kann (oder kann nicht) lesen und scheiben. "Ist es wirklich der Mühe wert?" Nach Substantiven kann ein Genitiv stehen: „Die Unkenntnis der Lage macht es den Hilfsmannschaften schwer allen zu helfen.“ „Eine genaue Kenntnis aller Straßen wird von Taxifahrern erwartet.“

Und natürlich nach einigen Verben: „Am Allerseelentag (dem 2.11.) gedenken wir unserer Toten.“ „Freut euch des Lebens!“ „Sie bedürfen unserer Hilfe.“ Sie sind allesamt nur in sehr förmlicher Sprache zu finden, oder vor Gericht: „Man bezichtigte ihn des Diebstahls.“ „Er wurde des Betrugs verdächtigt, überführt und angeklagt.“

Morgens, mittags, nachmittags, abends, nachts (wo in älteren Texten noch zusätzlich der Artukel stehen kann: des Nachts) sind heute rein schriftsprachlich, weil wir „am Morgen“ oder „in der Früh“, „zu Mittag“, „am Nachmittag“, „am Abend“ oder „in der Nacht“ (oder während der Nacht) sagen. Unbestimmt schreiben wir „eines Abends kamen sie in ein Dorf“, um einer Erzählung einen zeitlichen Bezugspunkt zu geben. Und man setzt fort: „Tags darauf gingen sie weiter.“

„Woher des Wegs? Wohin des Wegs?“ Auch das sind Redensarten aus der Sprache der Märchen und Erzählungen, die man vielleicht spaßhalber verwendet.

Zusammengesetzte Substantive enthalten natürlich oft Genitive: von Manneskraft und Kindermund bis Himmelspforten und Reichsapfel, von Frauenhänden und Kindesbeinen bis Straßenbelag und Wolkendecke.

Schließlich gibt es Sprichwörter und sprichwötliche Redensarten, in denen der Genitiv nicht wegzudenken ist:

„Jeder ist seines Glückes Schmied.“ „Des Menschen Wille ist sein Himmelreich.“ „Begib dich nicht in die Höhle des Löwen.“ „Der Wunsch ist der Vater des Gedanken.“ „Des einen Leid ist des anderen Freud.“ „Man kann des Guten auch zuviel tun.“ „Man soll das Fell des Bären nicht verteilen, bevor er erlegt ist.“ „Viele Hunde sind des Hasen Tod.“ „Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert“ (in Österreich früher: Wer den Groschen nicht ehrt, ist den Schilling nicht wert – also ohne Genitiiv! ).

Letzten Endes sollte man sich beim Lesen und Sprechen nicht von der Grammatik die Freude verderben lassen. Am besten ist es sicher, Phrasen mit Genitiven aus gelesenen und gehörten Texten als Vokabeln abzuspeichern und zu wiederholen. Dann merkt man allmählich, was häufig ist und daher wichtig.