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GermanLingQ, #3 Carla und Britta sprechen über das amerikanische Leben

#3 Carla und Britta sprechen über das amerikanische Leben

Carla: Das Leben, die Einstellung, das Leben auf der Straße.

Britta: Was macht das Leben auf der Straße aus?

Carla: Du meinst, was es bei mir ausmacht? Oder, was es bedeutet in Europa.

Britta: Wie muss man sich das vorstellen?

Carla: Dass es natürlich ist, das es natür lich gewachsen ist, dass Menschen auf der Strasse sind, dass es nicht nur zum Ausgehen ist. Wie hier zum Beispiel in Adam´s Morgan oder in Georgetown, da ziehen sich die Leute schön an und gehen aus. Junge Leute in die Disco oder sonst was. Wie in Italien zum Beispiel oder in Deutschland beim Straßenfest sind kleine Kinder, da sind die Omas. Das ist natürlich, find ich, gewachsen.

Britta: Warum glaubst du, ist das in Amerika nicht?

Carla: Hm, gute Frage.

Britta: Was fehlt da so an Lebenseinstellung, damit man mehr Zeit auf der Straße verbringt. Das ist auch etwas, was mir am Anfang gleich aufgefallen ist, dass die Straßen sehr leer sind, dass man in der Stadt selber eher Obdachlose sieht, die sich auf der Straße befinden, aber keine Leute, die miteinander reden.

Carla: Nein, wär eigentlich viel besser als bei uns.

Carla: Das ist gewachsen bei uns. Da kommt diverses zusammen. Ich mein, die Geschichte hier, dass erst einmal alles aufs Auto ausgelegt war, dass die Neighborhoods, die Nachbarschaften, nicht zum Herumlaufen gedacht waren, sondern dass alles mit dem Auto gemacht wird, nehme ich mal an.

Britta: Meinst Du das ändert sich jetzt, wenn der Benzinpreis so hoch ist, dass die Leute laufen?

Carla: Nein, das glaube ich überhaupt nicht. Da müsste der Preis schon so hoch gehen, dass man es sich einfach nicht mehr leisten kann. Aber ansonsten, vielleicht in 20 Jahren. Ich glaub es nicht.

Britta: Wenn du so ans Essen denkst, wie würdest du ein typisch deutsches Mahl beschreiben.

Carla: Für mich?

Britta: Ja.

Carla: Spätzle. Spätzle.

Britta:Was sind Spätzle?

Carla: Eine süddeutsche Nudelart. Ja, kann man das so sagen? Und Knödel, Semmelknödel, irgendwas mit Rahm mit Pilzen, Sauerbraten. Das ist so ein typisch deutsches Mahl, zumindest in Süddeutschland. Denk ich, Oder. Zumindest aus Süddeutschland. Das Sonntagsessen. Aber auch andere Sachen: Fisch, Kartoffel, Senfsoße, solche Sachen. Das Einfache. Das einfache Essen. Dann natürlich das Vesper. Was man hier überhaupt nicht kennt.

Britta: Was ist Vesper?

Carla: Ein Brot. Ein gutes Bauernbrot und dazu hast du verschiedenen Arten von Wurst, Schinken und Käse, und Gürkchen, Radieschen und Salat – das typisch deutsche Abendessen. Würde ich sagen. Typisch, oder ist das Klischee

Britta: Nein, das Brot sowieso, richtig Brot mit Kruste, man kaut – vielleicht eine Brezel, ein Brötchen mit den unterschiedlichsten Körnern drin.

Carla: Die Backwaren.

Britta: Die Backwaren, genau. Einfach so die Tradition, das Brot, das Brot zum täglichen Essen

Carla: Zum täglichen Essen gehört…

Britta: Dazugehört...

Carla: Das ist hier nicht der Fall. Als Sandwich vielleicht zum Lunch oder Baguette zum Abendessen dazu. Aber es ist nicht wirklich ein Essen wie bei uns. Auch nicht zum Frühstück. Also, ich bin aufgewachsen mit Brot oder Brötchen mit Butter oder Marmelade. Das kennt hier niemand. Hier ist Frühstück entweder ein Cereal oder Eier und Speck, so das richtig Deftige, aber ansonsten kennt man das hier nicht.

Britta: In Deutschland hat man das nicht, dass man im Restaurant gleich ein Glas Wasser zum Essen kostenlos dazu bekommt, sondern man muss eher ein Glas Wasser bestellen entweder, und dann noch sprudelndes Wasser oder stilles Wasser, aber das kostet dann auch alles extra. Und hier ist es ja, dass…

Carla: Ja, meistens Leitungswasser. Für das andere muß man auch gut bezahlen

Britta: Wenn du jetzt so das Essengehen vergleichst, mit dem, wenn du in Deutschland essen gehst und in Amerika, wo siehst du da die Hauptunterschiede?

Carla: Hmm, das ist schwierig, das kommt darauf an, wenn man eine Hauptstadt nimmt wie Washington, vermisse ich glaube ich nichts. Da vermisse ich eher etwas in Deutschland, weil man unheimlich viel verschiedene Küchen kennenlernt. Aber auf dem Lande ist es eine Katastrophe hier Essen zu gehen. Das ist glaube ich, gute englische Tradition. Das Essen ist einfach lausig. Selbst an der Küste frischer Fisch – die machen alles kaputt, alles. Das wird in Teig eingebacken. Du bekommst keine Shrimps ohne, dass außen herum – wie nennt man das – Panade ist, aber ekelhaft. Alles trieft und ist voll mit Mayonnaise. Das ist richtig widerlich. Aber in den Städten isst man ausgezeichnet. Hier.

Britta: Ich denke auch, dass man hier auch öfters Essen geht als in Deutschland.

Carla: Ja. Komischerweise, obwohl es so viel Geld kostet

Britta: Aber, weil es schnell ist. Man muss nichts machen.

Carla: Alle sind busy, busy.

Britta: Beschäftigt.

Carla: Entweder man geht Essen oder man hat das Carry-Out. Das ist ja in Deutschland auch nicht üblich, oder.

Britta: Wir waren letzten Freitag Essen, und ich muss sagen, es war eine große Enttäuschung. Was hier aber überhaupt kein Problem ist. Du formulierst es im Restaurant, dass Dir die Sachen nicht schmecken und die werden sofort von der Rechnung genommen. Du musst es nicht weiter begründen. Das ist in Deutschland vielleicht nicht unbedingt der Fall.

Carla: Der Kunde ist König hier

Britta: Oder, dass dann das Trinkgeld entsprechend ausfallen muss, was in Deutschland, bei uns nicht unbedingt der Fall ist, weil das Trinkgeld in den Rechnungen meistens enthalten mit 15% ist. Dass man dann höchstens die Summe aufrundet, aber nicht wie hier, noch einmal 15 bis 20 Prozent noch zusätzlich auf die Rechnung bringt. Und wenn man dann mit dem Service nicht einverstanden war, ich denk, dann muss man trotzdem Trinkgeld geben.

Carla: Muss man trotzdem, weil das ist das Gehalt. Die haben kein Gehalt, kein wirkliches.

Britta Also überhaupt keins.

Carla: Ich glaube in vielen Lokalen haben sie gar kein Gehalt. Die leben wirklich von diesen Tips.

Britta: Es ist dann tatsächlich wirklich schwierig, die richtige Wahl zu treffen.

Carla: Das Richtige zu finden ist schwierig. Es wird in Washington DC selbst schwieriger, weil in Washington die Klientel ist so, dass die Lokale sich nicht mehr als zu sehr anstrengen müssen, und unglaublich viel Geld verlangen können, und trotzdem ihre Kundschaft haben und von Leuten, die gerne und sehr viel Essen gehen habe ich gehört, dass man jetzt in die Suburbs gehen muss für richtig gutes Essen, fvr allem für ethnisches Essen. Silverspring, Rockville. Das sind so... da wohnen ja auch die ethnischen Minderheiten. Nicht mehr Downtown

Britta: Ja wobei Downtown ist dann eher Politiker, Lobbyisten

Carla: Ja, die nicht gucken, was das Zeug kostet

Britta: Oder die es dann absetzen können von irgendwelchen Steuern.

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#3 Carla und Britta sprechen über das amerikanische Leben #3 Carla and Britta talk about American life

Carla: Das Leben, die Einstellung, das Leben auf der Straße.

Britta: Was macht das Leben auf der Straße aus?

Carla: Du meinst, was es bei mir ausmacht? Oder, was es bedeutet in Europa.

Britta: Wie muss man sich das vorstellen?

Carla: Dass es natürlich ist, das es natür lich gewachsen ist, dass Menschen auf der Strasse sind, dass es nicht nur zum Ausgehen ist. Wie hier zum Beispiel in Adam´s Morgan oder in Georgetown, da ziehen sich die Leute schön an und gehen aus. Junge Leute in die Disco oder sonst was. Wie in Italien zum Beispiel oder in Deutschland beim Straßenfest sind kleine Kinder, da sind die Omas. Das ist natürlich, find ich, gewachsen.

Britta: Warum glaubst du, ist das in Amerika nicht?

Carla: Hm, gute Frage.

Britta: Was fehlt da so an Lebenseinstellung, damit man mehr Zeit auf der Straße verbringt. Das ist auch etwas, was mir am Anfang gleich aufgefallen ist, dass die Straßen sehr leer sind, dass man in der Stadt selber eher Obdachlose sieht, die sich auf der Straße befinden, aber keine Leute, die miteinander reden.

Carla: Nein, wär eigentlich viel besser als bei uns.

Carla: Das ist gewachsen bei uns. Da kommt diverses zusammen. Ich mein, die Geschichte hier, dass erst einmal alles aufs Auto ausgelegt war, dass die Neighborhoods, die Nachbarschaften, nicht zum Herumlaufen gedacht waren, sondern dass alles mit dem Auto gemacht wird, nehme ich mal an.

Britta: Meinst Du das ändert sich jetzt, wenn der Benzinpreis so hoch ist, dass die Leute laufen?

Carla: Nein, das glaube ich überhaupt nicht. Da müsste der Preis schon so hoch gehen, dass man es sich einfach nicht mehr leisten kann. Aber ansonsten, vielleicht in 20 Jahren. Ich glaub es nicht.

Britta: Wenn du so ans Essen denkst, wie würdest du ein typisch deutsches Mahl beschreiben.

Carla: Für mich?

Britta: Ja.

Carla: Spätzle. Spätzle.

Britta:Was sind Spätzle?

Carla: Eine süddeutsche Nudelart. Ja, kann man das so sagen? Und Knödel, Semmelknödel, irgendwas mit Rahm mit Pilzen, Sauerbraten. Das ist so ein typisch deutsches Mahl, zumindest in Süddeutschland. Denk ich, Oder. Zumindest aus Süddeutschland. Das Sonntagsessen. Aber auch andere Sachen: Fisch, Kartoffel, Senfsoße, solche Sachen. Das Einfache. Das einfache Essen. Dann natürlich das Vesper. Was man hier überhaupt nicht kennt.

Britta: Was ist Vesper?

Carla: Ein Brot. Ein gutes Bauernbrot und dazu hast du verschiedenen Arten von Wurst, Schinken  und Käse, und Gürkchen, Radieschen und Salat – das typisch deutsche Abendessen. Würde ich sagen. Typisch, oder ist das Klischee

Britta: Nein, das Brot sowieso, richtig Brot mit Kruste, man kaut – vielleicht eine Brezel, ein Brötchen mit den unterschiedlichsten Körnern drin.

Carla: Die Backwaren.

Britta: Die Backwaren, genau. Einfach so die Tradition, das Brot, das Brot zum täglichen Essen

Carla: Zum täglichen Essen gehört…

Britta: Dazugehört...

Carla: Das ist hier nicht der Fall. Als Sandwich vielleicht zum Lunch oder Baguette zum Abendessen dazu. Aber es ist nicht wirklich ein Essen wie bei uns. Auch nicht zum Frühstück. Also, ich bin aufgewachsen mit Brot oder Brötchen mit Butter oder Marmelade. Das kennt hier niemand. Hier ist Frühstück entweder ein Cereal oder Eier und Speck, so das richtig Deftige, aber ansonsten kennt man das hier nicht.

Britta: In Deutschland hat man das nicht, dass man im Restaurant gleich ein Glas Wasser zum Essen kostenlos dazu bekommt, sondern man muss eher ein Glas Wasser bestellen entweder, und dann noch sprudelndes Wasser oder stilles Wasser, aber das kostet dann auch alles extra. Und hier ist es ja, dass…

Carla: Ja, meistens Leitungswasser. Für das andere muß man auch gut bezahlen

Britta: Wenn du jetzt so das Essengehen vergleichst, mit dem, wenn du in Deutschland essen gehst und in Amerika, wo siehst du da die Hauptunterschiede?

Carla: Hmm, das ist schwierig, das kommt darauf an, wenn man eine Hauptstadt nimmt wie Washington, vermisse ich glaube ich nichts. Da vermisse ich eher etwas in Deutschland, weil man unheimlich viel verschiedene Küchen kennenlernt. Aber auf dem Lande ist es eine Katastrophe hier Essen zu gehen. Das ist glaube ich, gute englische Tradition. Das Essen ist einfach lausig. Selbst an der Küste frischer Fisch – die machen alles kaputt, alles. Das wird in Teig eingebacken. Du bekommst keine Shrimps ohne, dass außen herum – wie nennt man das – Panade ist, aber ekelhaft. Alles trieft und ist voll mit Mayonnaise. Das ist richtig widerlich. Aber in den Städten isst man ausgezeichnet. Hier.

Britta: Ich denke auch, dass man hier auch öfters Essen geht als in Deutschland.

Carla: Ja. Komischerweise, obwohl es so viel Geld kostet

Britta: Aber, weil es schnell ist. Man muss nichts machen.

Carla: Alle sind busy, busy.

Britta: Beschäftigt.

Carla: Entweder man geht Essen oder man hat das Carry-Out. Das ist ja in Deutschland auch nicht üblich, oder.

Britta: Wir waren letzten Freitag Essen, und ich muss sagen, es war eine große Enttäuschung. Was hier aber überhaupt kein Problem ist. Du formulierst es im Restaurant, dass Dir die Sachen nicht schmecken und die werden sofort von der Rechnung genommen. Du musst es nicht weiter begründen. Das ist in Deutschland vielleicht nicht unbedingt der Fall.

Carla: Der Kunde ist König hier

Britta: Oder, dass dann das Trinkgeld entsprechend ausfallen muss, was in Deutschland, bei uns nicht unbedingt der Fall ist, weil das Trinkgeld in den Rechnungen meistens enthalten mit 15% ist. Dass man dann höchstens die Summe aufrundet, aber nicht wie hier, noch einmal 15 bis 20 Prozent noch zusätzlich auf die Rechnung bringt. Und wenn man dann mit dem Service nicht einverstanden war, ich denk, dann muss man trotzdem Trinkgeld geben.

Carla: Muss man trotzdem, weil das ist das Gehalt. Die haben kein Gehalt, kein wirkliches.

Britta Also überhaupt keins.

Carla: Ich glaube in vielen Lokalen haben sie gar kein Gehalt. Die leben wirklich von diesen Tips.

Britta: Es ist dann tatsächlich wirklich schwierig, die richtige Wahl zu treffen.

Carla: Das Richtige zu finden ist schwierig. Es wird in Washington DC selbst schwieriger, weil in Washington die Klientel ist so, dass die Lokale sich nicht mehr als zu sehr anstrengen müssen, und unglaublich viel Geld verlangen können, und trotzdem ihre Kundschaft haben und von Leuten, die gerne und sehr viel Essen gehen habe ich gehört, dass man jetzt in die Suburbs gehen muss für richtig gutes Essen, fvr allem für ethnisches Essen. Silverspring, Rockville. Das sind so... da wohnen ja auch die ethnischen Minderheiten. Nicht mehr Downtown

Britta: Ja wobei Downtown ist dann eher Politiker, Lobbyisten

Carla: Ja, die nicht gucken, was das Zeug kostet

Britta: Oder die es dann absetzen können von irgendwelchen Steuern.