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Österreich - dies und das, Funny winter - und anderes über unser Wetter

Funny winter - und anderes über unser Wetter

Dieser Winter ist alles andere als langweilig. Während es bis Anfang Dezember noch relativ warm war, rutschten wir danach immer tiefer in ein Wechselbad aus Nieselregen, Schnee, Tauwetter, starkem Frost, erneut Schnee und Dauerfrost und noch mehr Schnee (für unsere Begriffe im Osten Österreichs).

Gestern endlich war extreme Kälte angesagt; es sollte -13 Grad erreichen. Bis zu Mittag hatte es am Vortag geschneit, keine große Menge, aber so, dass ich wieder Schnee schaufeln musste. Dann kam die Sonne heraus und ich musste nach Wien fahren. Als ich abends von Wien bei -4 Grad losfuhr konnte ich die allmähliche Abkühlung am Autothermometer ablesen. Zu Hause, das heißt ungefähr dreißig Kilometer außerhalb von Wien hatte es bereits die vorausgesagten -13 Grad. Noch konnte man nicht ahnen, dass da noch viel Spielraum nach unten war. Um halb sechs Uhr morgens sah ich auf das Thermometer: -21 Grad. Nun gut, es war klarer Himmel und kein Wind. Auf der Fahrt zum Bahnhof sank die Temperatur noch weiter ab, sodass es auf freiem Feld vor dem Bahnhof -25 Grad waren, etwas, was es hierorts nur alle zwanzig bis dreißig Jahre gibt. Der Rekord waren angeblich gute minus 27 Grad in Gars im Waldviertel, also einem etwas höher gelegenen Ort.

Gestern Abend begann es zuerst abzukühlen, dann aber wurde es allmählich wieder wärmer; es war Schneefall angesagt worden. Heute Morgen hatte es zunächst -5 Grad und es schneite leicht. Bis Mittag war es schon wieder sonnig und die Temperatur stieg auf fast 2 Grad plus! Rückblickend kann ich sagen, dass unser ziemlich kontinentales Klima einiges an Temperaturschwankungen zulässt, also zwischen gut 36 Grad im Sommer und -25 Grad im Winter, würde ich sagen, an manchen Orten kann das noch extremer ausfallen. Mitten im Winter kann es auch zu Wärmeeinbrüchen kommen, wenn der Föhn von den Nord-Alpen herabweht und die Temperatur im Tal und im Flachland bis zu 20 Grad aufheizen kann. Das spürt man im Kopf, man ist ständig müde und es kann sein, dass es zwei Tage später schon wieder bitterkalt ist.

Eine gewisse Verlässlichkeit gibt es beim Wetter in Österreich höchstens im Spätsommer, also Mitte bis Ende September, wenn der Altweibersommer mit trockener warmer Luft noch einmal an die schönen Sommertage erinnert. Aber worauf ist beim Wetter schon Verlass? Der Winter kann ziemlich lange dauern; es kommt vor, dass es im April noch heftig schneit (sogar Anfang Mai kann das passieren).

Normalerweise gibt es im Mai und im September keinen Frost in der Ebene, aber in den letzten Jahren wurden die "Eismänner" oder "Eisheiligen" (Pankratius, Servatius, und Bonifatius vom 12. bis 14. Mai) tatsächlich zu Bringern von Frost, sodass wir unsere Tomaten erst Ende Mai auszusetzen wagten. Und danach fehlt nie die Kalte Sophie, heißt es. Das ist der Tag, an dem es besser nicht regnen sollte, denn wenn es regnet, "regnet es noch vierzig Tage". Das ist gar nicht so weit hergeholt, denn um diese Zeit beginnt eigentlich der von den Meteorologen so genannte "europäische Sommer-Monsun", also die Zeit der Gewitter mit Starkregen, Hitzewellen, Kaltphasen und manchmal auch Dürre bis weit in den Juli hinein. Normalerweise wird es in der zweiten Märzhälfte frühlingshaft, aber wie gesagt, normal ist heutzutage nichts am Wetter und wir sind froh, wenn es wenigstens im April für eine schöne Obstblüte reicht. Zuerst blühen die Marillen (so heißen die Aprikosen in Österreich), die Kirschen und später die Äpfel und Birnen. Walnüsse lassen sich nach einem kalten Winter Zeit mit der Blüte, aber manchmal werden sie vom Frost erwischt, dann gibt es nur wenige Nüsse im Herbst. Der Wein blüht erst im Juni, wenn es schon kräftig warm ist; nur die frühen Triebe werden manchmal vom Frost geschädigt. Andererseits bleiben die reifen Trauben in manchen Weingebieten bis zum starken Frost an den Rebstöcken, unter anderem im Burgenland am Neusiedlersee und auf den Terrassen der Wachau an der Donau in Niederösterreich. Das gibt dann den berühmten Eiswein oder den burgenländischen Strohwein, das sind sehr süße Dessertweine, die den Winzern natürlich mehr Geld bringen.

Vorläufig kann man nur sagen, wie der Winter anfängt sagt nichts darüber aus, wie er enden wird; auch über den kommenden Sommer wage ich keine Prognose. Ich kann nur sagen: der Winter ist noch nicht zu Ende.

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Funny winter - und anderes über unser Wetter

Dieser Winter ist alles andere als langweilig. Während es bis Anfang Dezember noch relativ warm war, rutschten wir danach immer tiefer in ein Wechselbad aus Nieselregen, Schnee, Tauwetter, starkem Frost, erneut Schnee und Dauerfrost und noch mehr Schnee (für unsere Begriffe im Osten Österreichs).

Gestern endlich war extreme Kälte angesagt; es sollte -13 Grad erreichen. Bis zu Mittag hatte es am Vortag geschneit, keine große Menge, aber so, dass ich wieder Schnee schaufeln musste. Dann kam die Sonne heraus und ich musste nach Wien fahren. Als ich abends von Wien bei -4 Grad losfuhr konnte ich die allmähliche Abkühlung am Autothermometer ablesen. Zu Hause, das heißt ungefähr dreißig Kilometer außerhalb von Wien hatte es bereits die vorausgesagten -13 Grad. Noch konnte man nicht ahnen, dass da noch viel Spielraum nach unten war. Um halb sechs Uhr morgens sah ich auf das Thermometer: -21 Grad. Nun gut, es war klarer Himmel und kein Wind. Auf der Fahrt zum Bahnhof sank die Temperatur noch weiter ab, sodass es auf freiem Feld vor dem Bahnhof -25 Grad waren, etwas, was es hierorts nur alle zwanzig bis dreißig Jahre gibt. Der Rekord waren angeblich gute minus 27 Grad in Gars im Waldviertel, also einem etwas höher gelegenen Ort.

Gestern Abend begann es zuerst abzukühlen, dann aber wurde es allmählich wieder wärmer; es war Schneefall angesagt worden. Heute Morgen hatte es zunächst -5 Grad und es schneite leicht. Bis Mittag war es schon wieder sonnig und die Temperatur stieg auf fast 2 Grad plus! Rückblickend kann ich sagen, dass unser ziemlich kontinentales Klima einiges an Temperaturschwankungen zulässt, also zwischen gut 36 Grad im Sommer und -25 Grad im Winter, würde ich sagen, an manchen Orten kann das noch extremer ausfallen. Mitten im Winter kann es auch zu Wärmeeinbrüchen kommen, wenn der Föhn von den Nord-Alpen herabweht und die Temperatur im Tal und im Flachland bis zu 20 Grad aufheizen kann. Das spürt man im Kopf, man ist ständig müde und es kann sein, dass es zwei Tage später schon wieder bitterkalt ist.

Eine gewisse Verlässlichkeit gibt es beim Wetter in Österreich höchstens im Spätsommer, also Mitte bis Ende September, wenn der Altweibersommer mit trockener warmer Luft noch einmal an die schönen Sommertage erinnert. Aber worauf ist beim Wetter schon Verlass? Der Winter kann ziemlich lange dauern; es kommt vor, dass es im April noch heftig schneit (sogar Anfang Mai kann das passieren).

Normalerweise gibt es im Mai und im September keinen Frost in der Ebene, aber in den letzten Jahren wurden die "Eismänner" oder "Eisheiligen" (Pankratius, Servatius, und Bonifatius vom 12. bis 14. Mai) tatsächlich zu Bringern von Frost, sodass wir unsere Tomaten erst Ende Mai auszusetzen wagten. Und danach fehlt nie die Kalte Sophie, heißt es. Das ist der Tag, an dem es besser nicht regnen sollte, denn wenn es regnet, "regnet es noch vierzig Tage". Das ist gar nicht so weit hergeholt, denn um diese Zeit beginnt eigentlich der von den Meteorologen so genannte "europäische Sommer-Monsun", also die Zeit der Gewitter mit Starkregen, Hitzewellen, Kaltphasen und manchmal auch Dürre bis weit in den Juli hinein. Normalerweise wird es in der zweiten Märzhälfte frühlingshaft, aber wie gesagt, normal ist heutzutage nichts am Wetter und wir sind froh, wenn es wenigstens im April für eine schöne Obstblüte reicht. Zuerst blühen die Marillen (so heißen die Aprikosen in Österreich), die Kirschen und später die Äpfel und Birnen. Walnüsse lassen sich nach einem kalten Winter Zeit mit der Blüte, aber manchmal werden sie vom Frost erwischt, dann gibt es nur wenige Nüsse im Herbst. Der Wein blüht erst im Juni, wenn es schon kräftig warm ist; nur die frühen Triebe werden manchmal vom Frost geschädigt. Andererseits bleiben die reifen Trauben in manchen Weingebieten bis zum starken Frost an den Rebstöcken, unter anderem im Burgenland am Neusiedlersee und auf den Terrassen der Wachau an der Donau in Niederösterreich. Das gibt dann den berühmten Eiswein oder den burgenländischen Strohwein, das sind sehr süße Dessertweine, die den Winzern natürlich mehr Geld bringen.

Vorläufig kann man nur sagen, wie der Winter anfängt sagt nichts darüber aus, wie er enden wird; auch über den kommenden Sommer wage ich keine Prognose. Ich kann nur sagen: der Winter ist noch nicht zu Ende.