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GermanLingQ, #9 Student Exchange Program and First Love

Britta: Und nächste Woche kommen jetzt die Austauschschülerinnen und Schüler aus Frankreich. Wie war das für deine Tochter?

Carla: Die wollte gar nicht mehr nach Hause, so glücklich war die. Die war im siebten Himmel.

Britta: Hat ihr Frankreich so gut gefallen?

Carla: Bordeaux hat sie nicht gekannt, und es hat ihr gut gefallen. Sie kennt ja nun Europa sehr gut. Sie war wahrscheinlich weniger beeindruckt als Amerikaner, die noch nie in Europa waren. Aber sie war unheimlich glücklich in ihrer Familie, wo sie war. Und das Beste, hat sie mir gesagt, wäre gewesen: Die Frau ist geschieden und die hat zwei Töchter, das heißt, das waren also nur Mädchen. Und abends haben sie vor dem Spiegel ausprobiert, was sie am nächsten Tag anziehen, und die Mutter hat ihr die Haare gemacht. Also alles, was sie bei mir so vermisst. Also, das wäre ganz toll gewesen. Und dann hat sie natürlich auch noch einen Jungen kennengelernt.

Britta: Einen Franzosen?

Carla: Oh ja, und der kommt auch nächste Woche.

Britta: Oh. Wie heißt er denn?

Carla: Alexander. Aber das hat auch schon wieder nachgelassen. Die erste Woche, die wir in Steamboat* waren – bei ihm weiß ich nicht, ob es nachgelassen hat – aber Laura hat pausenlos also, wenn wir im Zimmer waren, hat sie pausenlos Instant Messaging gemacht, also so richtig LovyDubby*-Zeug. Vor ein paar Tagen habe ich gesagt, "ja wie es denn dem Alexander, was spricht er so, freut er sich...". Da hat sie mir dann plötzlich gestanden, hmm.. sie weiß gar nicht, ob sie jetzt wirklich noch in ihn verliebt ist, weil sie jetzt plötzlich den einen Jungen in der Klasse mag. So schnell geht das.

Britta: Süß.

Carla: Da hab ich ihr nur gesagt, "pass auf, dass du jetzt dem Alexander die Woche nicht verdirbst". Britta: Aber das ist jetzt nicht der, der bei Euch dann wohnt?

Carla: Nein, das nicht. Aber das sind nur zwölf. Die sehen sich schon sehr intensiv. Wenn er immer noch so verliebt ist, wie er klingt. … dann möchte ich nicht, dass er hier jetzt dann Liebeskummer hat. Weißt du, was ich meine?

Britta: Oje. Aber hat das auch ihr Französisch verbessert?

Carla: Ja, unglaublich. Das geht aber auch ganz schnell wieder weg. Das ist ja nur eine Woche. Das ist nicht, dass du einen riesigen größeren Wortschatz hättest, sondern die Selbstverständlichkeit, mit der du die Sprache benutzt. Die kam nach Hause und hat natürlich auch ein bisschen angegeben. Und hat plötzlich nur noch so, wie mir manchmal die englischen Sachen rausrutschen, sind ihr die französischen Sachen rausgerutscht. Aber, ich war überrascht, wenn ich sie dann mal gehört habe. Sie hat mich einmal angerufen, um eben mir eben die Geschichte mit dem Jungen zu erzählen und im Hintergrund hat das Mädchen irgendetwas gefragt und sie hat ganz fließend geantwortet, ohne mit der Wimper zu zucken. Ja, die Selbstverständlichkeit, dass man sich nicht geniert, dass es nicht lächerlich ist, dass es nicht schlimm ist, wenn man Fehler macht. Das war rundum ein gutes Erlebnis für sie.

Britta: Und wird das dann noch einmal wiederholt, wenn sie jetzt in die 9. Klasse kommt?

Carla: Leider nicht. Das ist einmalig. Das ist auch ein bisschen ein Problem mit diesen Freundschaften, die sich da anbahnen. Im Grunde kann man sagen, das war es dann. Also, die sehen sich eher wahrscheinlich nie mehr. Und das ist ein bisschen heikel. Ja, ich weiß auch nicht, warum die das in der 9. Klasse nicht noch einmal machen. Wenn man diese Verbindung dann mal hat.

Britta: Hat die Schule eine Partnerschule in Europa?

Carla: Es sind mehrere. Es waren auch insgesamt drei Reisegruppen. Das sind zweimal Französisch. Und zwar die französischen Kinder, also die Kinder hier aus der Schule, die Französisch schon seit dem Kindergarten haben, die ermerging Kids, sind nach Nizza. Das ist eine andere Schule gewesen. Dann gibt es noch die Spanische emerging Kids, die sind in Peru gewesen und Lauras Gruppe, das ist die kleinste Gruppe, die haben erst seit der 6. Klasse mit Französisch angefangen, die waren in Bordeaux. Das sind diese drei Partnerschulen, zumindest für die 8. Klasse. Ich weiß, dass dann in den höheren Klassen andere Sachen angeboten werden. Viele Arbeiten im Sommer zum Beispiel. Die haben Partnerinstitute alles Mögliche, auch Schulen in Afrika, wo du hilfst oder Südamerika oder bei irgendwelchen Projekten. Es ändert sich ein bisschen die Richtung.

Britta: Ein Austausch hat ja nicht immer nur etwas mit der Sprache zu tun, sondern einfach mit dem Verständnis dem Land gegenüber, der Kultur. Das Überprüfen, dass amerikanische Kinder und Jugendliche sehen, wie viel von ihrer Kultur in anderen Ländern vorhanden ist, oder was sie vielleicht noch kennenlernen können.

Carla: Offenheit, Neugier.

Britta: Ja, vielleicht noch mehr reisen zu wollen und zu sehen, das wäre vielleicht einmal was, ein Semester im Ausland zu studieren. Es gibt so viele Länder.

Carla: Das ist natürlich auch geographisch in Europa einfacher. In zwei Stunden Autofahrt bist du schon in einem anderen Land.

Britta: Hier ist man dann in Baltimore mit Stau.

Carla: Wenn ich zu meiner Schwester nach New York fahre zu Besuch, sind wir 6 Stunden unterwegs. Das ist New York. Sechs Stunden von meinem Heimatort in Deutschland bin ich ziemlich schon an der italienischen Grenze. Da bin ich schon gut durch die Alpen.

Britta: In Frankreich.

Carla: Ja, das macht es schon einfacher. Die Entfernungen.

Britta: Deine Tochter kannte Frankreich auch schon vorher.

Carla: Wir wussten, dass alles gut lief. Sie hat angerufen. Ab und zu, nicht zu oft. Was dann sehr schön war, als wir sie abgeholt haben. Sie hat angefangen zu erzählen. Ich habe sie selten in letzter Zeit so glücklich, und strahlend und überschwänglich erlebt. Sie war hin und weg. Das war richtig gut.

* = amerikanische Ausdrücke!

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Britta: Und nächste Woche kommen jetzt die Austauschschülerinnen und Schüler aus Frankreich. Wie war das für deine Tochter?

Carla: Die wollte gar nicht mehr nach Hause, so glücklich war die. Die war im siebten Himmel.

Britta: Hat ihr Frankreich so gut gefallen?

Carla: Bordeaux hat sie nicht gekannt, und es hat ihr gut gefallen. Sie kennt ja nun Europa sehr gut. Sie war wahrscheinlich weniger beeindruckt als Amerikaner, die noch nie in Europa waren. Aber sie war unheimlich glücklich in ihrer Familie, wo sie war. Und das Beste, hat sie mir gesagt, wäre gewesen: Die Frau ist geschieden und die hat zwei Töchter, das heißt, das waren also nur Mädchen. Und abends haben sie vor dem Spiegel ausprobiert, was sie am nächsten Tag anziehen, und die Mutter hat ihr die Haare gemacht. Also alles, was sie bei mir so vermisst. Also, das wäre ganz toll gewesen. Und dann hat sie natürlich auch noch einen Jungen kennengelernt.

Britta: Einen Franzosen?

Carla: Oh ja, und der kommt auch nächste Woche.

Britta: Oh. Wie heißt er denn?

Carla: Alexander. Aber das hat auch schon wieder nachgelassen. Die erste Woche, die wir in Steamboat* waren – bei ihm weiß ich nicht, ob es nachgelassen hat – aber Laura hat pausenlos also, wenn wir im Zimmer waren, hat sie pausenlos Instant Messaging gemacht, also so richtig LovyDubby*-Zeug. Vor ein paar Tagen habe ich gesagt, "ja wie es denn dem Alexander, was spricht er so, freut er sich...". Da hat sie mir dann plötzlich gestanden, hmm.. sie weiß gar nicht, ob sie jetzt wirklich noch in ihn verliebt ist, weil sie jetzt plötzlich den einen Jungen in der Klasse mag. So schnell geht das.

Britta: Süß.

Carla: Da hab ich ihr nur gesagt, "pass auf, dass du jetzt dem Alexander die Woche nicht verdirbst".

Britta: Aber das ist jetzt nicht der, der bei Euch dann wohnt?

Carla: Nein, das nicht. Aber das sind nur zwölf. Die sehen sich schon sehr intensiv. Wenn er immer noch so verliebt ist, wie er klingt. … dann möchte ich nicht, dass er hier jetzt dann Liebeskummer hat. Weißt du, was ich meine?

Britta: Oje. Aber hat das auch ihr Französisch verbessert?

Carla: Ja, unglaublich. Das geht aber auch ganz schnell wieder weg. Das ist ja nur eine Woche. Das ist nicht, dass du einen riesigen größeren Wortschatz hättest, sondern die Selbstverständlichkeit, mit der du die Sprache benutzt.
Die kam nach Hause und hat natürlich auch ein bisschen angegeben. Und hat plötzlich nur noch so,  wie mir manchmal die englischen Sachen rausrutschen, sind ihr die französischen Sachen rausgerutscht. Aber, ich war überrascht, wenn ich sie dann mal gehört habe. Sie hat mich einmal angerufen, um eben mir eben die Geschichte mit dem Jungen zu erzählen und im Hintergrund hat das Mädchen irgendetwas gefragt und sie hat ganz fließend geantwortet, ohne mit der Wimper zu zucken. Ja, die Selbstverständlichkeit, dass man sich nicht geniert, dass es nicht lächerlich ist, dass es nicht schlimm ist, wenn man Fehler macht. Das war rundum ein gutes Erlebnis für sie.

Britta: Und wird das dann noch einmal wiederholt, wenn sie jetzt in die 9. Klasse kommt?

Carla: Leider nicht. Das ist einmalig. Das ist auch ein bisschen ein Problem mit diesen Freundschaften, die sich da anbahnen. Im Grunde kann man sagen, das war es dann. Also, die sehen sich eher wahrscheinlich nie mehr. Und das ist ein bisschen heikel.
Ja, ich weiß auch nicht, warum die das in der 9. Klasse nicht noch einmal machen. Wenn man diese Verbindung dann mal hat.

Britta: Hat die Schule eine Partnerschule in Europa?

Carla: Es sind mehrere. Es waren auch insgesamt drei Reisegruppen. Das sind zweimal Französisch. Und zwar die französischen Kinder, also die Kinder hier aus der Schule, die Französisch schon seit dem Kindergarten haben, die ermerging Kids, sind nach Nizza. Das ist eine andere Schule gewesen. Dann gibt es noch die Spanische emerging Kids, die sind in Peru gewesen und Lauras Gruppe, das ist die kleinste Gruppe, die haben erst seit der 6. Klasse mit Französisch angefangen, die waren in Bordeaux. Das sind diese drei Partnerschulen, zumindest für die 8. Klasse.
Ich weiß, dass dann in den höheren Klassen andere Sachen angeboten werden. Viele Arbeiten im Sommer zum Beispiel. Die haben Partnerinstitute alles Mögliche, auch Schulen in Afrika, wo du hilfst oder Südamerika oder bei irgendwelchen Projekten. Es ändert sich ein bisschen die Richtung.

Britta: Ein Austausch hat ja nicht immer nur etwas mit der Sprache zu tun, sondern einfach mit dem Verständnis dem Land gegenüber, der Kultur. Das Überprüfen, dass amerikanische Kinder und Jugendliche sehen, wie viel von ihrer Kultur in anderen Ländern vorhanden ist, oder was sie vielleicht noch kennenlernen können.

Carla: Offenheit, Neugier.

Britta: Ja, vielleicht noch mehr reisen zu wollen und zu sehen, das wäre vielleicht einmal was, ein Semester im Ausland zu studieren. Es gibt so viele Länder.

Carla: Das ist natürlich auch geographisch in Europa einfacher. In zwei Stunden Autofahrt bist du schon in einem anderen Land.

Britta: Hier ist man dann in Baltimore mit Stau.

Carla: Wenn ich zu meiner Schwester nach New York fahre zu Besuch, sind wir 6 Stunden unterwegs. Das ist New York. Sechs Stunden von meinem Heimatort in Deutschland bin ich ziemlich schon an der italienischen Grenze. Da bin ich schon gut durch die Alpen.

Britta: In Frankreich.

Carla: Ja, das macht es schon einfacher. Die Entfernungen.

Britta: Deine Tochter kannte Frankreich auch schon vorher.

Carla: Wir wussten, dass alles gut lief. Sie hat angerufen. Ab und zu, nicht zu oft. Was dann sehr schön war, als wir sie abgeholt haben. Sie hat angefangen zu erzählen. Ich habe sie selten in letzter Zeit so glücklich, und strahlend und überschwänglich erlebt. Sie war hin und weg. Das war richtig gut.

* = amerikanische Ausdrücke!