×

Mes naudojame slapukus, kad padėtume pagerinti LingQ. Apsilankę avetainėje Jūs sutinkate su mūsų slapukų politika.


image

GermanLingQ, #30 Friedemann – Shopping

So, kommt jetzt wieder die Auspackphase?

Äh, ja. Die dauert immer ziemlich lange, aber viel schwieriger ist es eigentlich oft im Geschäft zu entscheiden, was ich kaufen kann und darf.

Wieso? Das überlegst du dir doch ziemlich genau vorher.

Nein, das Problem ist wirklich, wenn ich in einen ganz normalen Supermarkt gehe, dann sind die Waren wunderschön sauber eingepackt und sind auch günstig im Preis, nur ich weiß überhaupt nicht wie sie entstanden sind und was vielleicht für Schweinereien bei der Produktion passiert sind. Ich weiß nicht… Wie? Was kann denn mit einem Joghurt für eine Schweinerei passiert sein?

Ja, der Joghurt ganz einfach. Der wird wahrscheinlich aus einer Molkerei kommen, die beliefert wird von riesigen Tierfabriken, wo die Kühe riesige Euter haben, wo die also mit allerlei Medikamenten behandelt werden. Damit sie überhaupt den Stress ihres Lebens aushalten. Dann kriegen sie Gen, Soja zu Essen.

Das ist doch gerade verboten worden in Deutschland.

Ja.

Nee, das wird doch importiert.

Achso, achso.

Nee, das ist nicht verboten. Wüsste ich nicht.

Im Futter ist das drin?

Im Futter ist das drin und es muss auch nicht deklariert werden. Auf der Joghurtpackung steht nicht drauf, dass das mit genetisch veränderten Soja erzeugt worden ist.

Kaufe ich was. Ich habe doch in der Zeitung gerade gelesen, dass die das bei der Regierung verboten haben in Deutschland. Aber die Kühe haben das trotzdem gefressen. Das muss da nicht drauf stehen?

Nee.

Auf der Packung.

Wieso? Das ist doch nicht verboten worden. Das ist hier doch gerade nur der Anbau von gentechnisch verändertem Mais der Marke Mon 810 verboten worden. Aber das Soja eingeführt werden kann, dass… Ach, stimmt. Du redest von Soja und… Ja, ja. Genau.

Das ist Mais. Genau.

Genau.

Naja, jedenfalls man kann auch zu ganz anderen Themen gehen. Ich kaufe zwar nicht so oft einen Teppich, aber man weiß ja, dass Teppiche in Indien also aus Kinderarbeit entstehen, daher so billig sind. Bei Spielzeug da kommt man schon öfter in Verbindung damit. Da kann man davon ausgehen, dass das aus Fabriken in China überwiegend kommt oder Ostasien.

Ich mein, was machst denn Du? Du hast doch Enkelkinder? Kleine Enkelkinder, die Spielzeug sich wünschen.

Ja, die… Was machst Du denn dann? Ich finde die können sehr gut mit wenig Spielzeug zurechtkommen und ich muss ihnen nicht diesen ganzen Schrott schenken. Ich beschäftige die Kinder lieber, in dem ich sie mithelfen lasse, in dem sie Haushaltsgegenstände bedienen dürfen, teils spielerisch und teils in dem sie auch wirklich helfen. Und ich habe jetzt ja gerade die Enkel da gehabt und ich habe wirklich gemerkt, die Legos, die wir da haben, die waren einen halben Tag vielleicht in Gebrauch. Ansonsten haben die da herum gelegen und die Kinder sind in den Garten gelaufen und haben da sich getummelt oder mitgeholfen.

Aber Legos sind doch besser als irgend so ein Auto, Spielzeugauto, was dreimal vor die Wand fährt und dann kaputt ist.

Ja, Lego. Lego haben schon einen, beruhen schon auf einem sehr durchdachten pädagogischen Prinzip. Das Kinder ständig was Neues erfinden können, es wieder kaputt machen, es wieder neu zusammensetzen. Das wirklich ihnen nichts fertiges vorgesetzt wird, sondern das sie die Schöpfer sind ihrer Spielzeuge.

Ja.

Naja, aber jetzt, ich wollte schon noch mal zurückkommen zu diesem Thema. Ich finde wirklich heutzutage das Problem, wobei unserem Konsum, ich könnte auch an Käfigeier denken oder naja, Schweinefleisch, Elektrogeräte, die irgendwie, beispielsweise auch in China produziert sind. Die Wege sind so lang, dass ich als Verbraucher nichts davon mitkriege, mit welchen Leiden Menschenrechtsverletzungen, was auch immer, diesem, mein Konsum erkauft wurde.

Und deshalb machst Du Dir beim Einkaufen die langen Wege und gehst niemals in Supermarkt.

Ja, genau.

Oder fährst in die nächste Stadt. Das ist hier Magdeburg und gehst grundsätzlich in Bioladen. Stimmt das?

Ja.

Du ja auch?

Achso, ja sicher. Klar.

Nee, aber was ich so fürchterlich… Aber dann fährst du ja ganz schön viel Auto dafür. Nee, nee. Wir fahren ja mit der Bahn und mit dem Fahrrad. Nix Auto. Auto… Nix Auto? Auto ist schon seit 10 Jahren nicht mehr.

Stimmt, müsste ich eigentlich wissen, ja.

Nicht mehr vorhanden. Nein, aber noch mal, also das Schlimmste an diesem, an dieser globalisierten Wirtschaft, die wirklich alle, alle Ecken der Welt einbezieht, ist, also eine Sache, die überall sich immer wieder lesen und erfahren lässt ist, dass die Leute unglaubliche Arbeitszeiten haben. Das sie also wirklich Tag und Nacht ausgepresst werden, keine Möglichkeiten haben Überstunden abzulehnen, die auch noch nicht einmal bezahlt kriegen, keine Sonntage haben, oft auch in Lager ähnlichen Einrichtungen leben. Direkt neben der Fabrik.

Von welchen Produktionen weißt Du das denn?

Ich weiß es also ganz genau von der Spielwarenindustrie in China und ich glaube, dass ganze viele andere Bereiche genauso sind, also Elektroartikel, Computerproduktion und so weiter. Das ist überall dasselbe. Und das interessante ist, dass das auch hier in zwischen so ist. Gestern habe ich noch gelesen in der TAZ, dass also bei Netto, einer der größten Supermarktketten, die Leute doppelt so viel arbeiten müssen, wie sie eigentlich im Vertrag stehen haben. 38 Stunden pro Woche und die kommen da manchmal auf fast die doppelte Zeit und wenn man dann den Lohn umrechnet, dann haben die vielleicht 4, 5 Euro in der Stunde verdient. Und das hier bei uns. Und vor lauter Angst ihre Arbeit zu verlieren, wehren sich dann diese Angestellten nicht.

Und das findest du, kannst du vermeiden, in dem du deinen persönlichen Einkauf eben lenkst. Genau überlegst, wo du hin gehst?

Ja, ich kann das auch nur eingeschränkt, weil ich ja auch vieles nicht mitkriege. Das meiste kriege ich ja gar nicht mit. Und in sofern denke ich wirklich, müsste die ganze Welt zu der globalisierten Wirtschaft wirklich auch die globalisierten Regeln kommen, die also Menschenrechte und Umwelt schützen.

Das wird aber teuer.

Och, ich weiß es nicht, ob das wirklich. Man sagt immer, das wirklich die Arbeiter einen winzigen Prozentsatz des Endpreises kriegen und also wirklich eher die Händler und dann die Aktionäre… Du meinst, wenn die doppelt so viel kriegen würden, dürfte sich das beim Preis gar nicht so dramatisch auswirken? Nee, nee. Aber ich persönlich, ich bin sowieso altmodisch, ich denke, wir ertrinken in Konsum und die wirklich, wirklich wichtigen, lebensnotwendigen Dinge fehlen uns. Wenn ich so denke, manche Kinder, die den ganzen Tag in engen Stuben sitzen und natürlich auch in der Schule, aber eben auch Zuhause, dann stundenlang Computer und Fernsehen konsumieren, anstatt diese Lust zu empfinden, ja, durch Gärten oder Gelände, was ein bisschen abenteuerlich ist, streifen zu können. Und vielleicht wissen sie auch gar nicht mehr um diese Bedürfnisse und wissen wir das alle nicht mehr, dass wir meinen, wir brauchen so viele Dinge. Aber ich meine eigentlich, wir könnten auch mit weniger auskommen. Wir werden es auch irgendwann müssen.

Glaube ich auch, ja.

Learn languages from TV shows, movies, news, articles and more! Try LingQ for FREE
So, kommt jetzt wieder die Auspackphase?

Äh, ja. Die dauert immer ziemlich lange, aber viel schwieriger ist es eigentlich oft im Geschäft zu entscheiden, was ich kaufen kann und darf.

Wieso? Das überlegst du dir doch ziemlich genau vorher.

Nein, das Problem ist wirklich, wenn ich in einen ganz normalen Supermarkt gehe, dann sind die Waren wunderschön sauber eingepackt und sind auch günstig im Preis, nur ich weiß überhaupt nicht wie sie entstanden sind und was vielleicht für Schweinereien bei der Produktion passiert sind. Ich weiß nicht…

Wie? Was kann denn mit einem Joghurt für eine Schweinerei passiert sein?

Ja, der Joghurt ganz einfach. Der wird wahrscheinlich aus einer Molkerei kommen, die beliefert wird von riesigen Tierfabriken, wo die Kühe riesige Euter haben, wo die also mit allerlei Medikamenten behandelt werden. Damit sie überhaupt den Stress ihres Lebens aushalten. Dann kriegen sie Gen, Soja zu Essen.

Das ist doch gerade verboten worden in Deutschland.

Ja. Nee, das wird doch importiert.

Achso, achso.

Nee, das ist nicht verboten. Wüsste ich nicht.

Im Futter ist das drin?

Im Futter ist das drin und es muss auch nicht deklariert werden. Auf der Joghurtpackung steht nicht drauf, dass das mit genetisch veränderten Soja erzeugt worden ist.

Kaufe ich was. Ich habe doch in der Zeitung gerade gelesen, dass die das bei der Regierung verboten haben in Deutschland. Aber die Kühe haben das trotzdem gefressen. Das muss da nicht drauf stehen?

Nee.

Auf der Packung.

Wieso? Das ist doch nicht verboten worden. Das ist hier doch gerade nur der Anbau von gentechnisch verändertem Mais der Marke Mon 810 verboten worden. Aber das Soja eingeführt werden kann, dass…

Ach, stimmt. Du redest von Soja und…

Ja, ja. Genau.

Das ist Mais. Genau.

Genau. Naja, jedenfalls man kann auch zu ganz anderen Themen gehen. Ich kaufe zwar nicht so oft einen Teppich, aber man weiß ja, dass Teppiche in Indien also aus Kinderarbeit entstehen, daher so billig sind. Bei Spielzeug da kommt man schon öfter in Verbindung damit. Da kann man davon ausgehen, dass das aus Fabriken in China überwiegend kommt oder Ostasien.

Ich mein, was machst denn Du? Du hast doch Enkelkinder? Kleine Enkelkinder, die Spielzeug sich wünschen.

Ja, die…

Was machst Du denn dann?

Ich finde die können sehr gut mit wenig Spielzeug zurechtkommen und ich muss ihnen nicht diesen ganzen Schrott schenken. Ich beschäftige die Kinder lieber, in dem ich sie mithelfen lasse, in dem sie Haushaltsgegenstände bedienen dürfen, teils spielerisch und teils in dem sie auch wirklich helfen. Und ich habe jetzt ja gerade die Enkel da gehabt und ich habe wirklich gemerkt, die Legos, die wir da haben, die waren einen halben Tag vielleicht in Gebrauch. Ansonsten haben die da herum gelegen und die Kinder sind in den Garten gelaufen und haben da sich getummelt oder mitgeholfen.

Aber Legos sind doch besser als irgend so ein Auto, Spielzeugauto, was dreimal vor die Wand fährt und dann kaputt ist.

Ja, Lego. Lego haben schon einen, beruhen schon auf einem sehr durchdachten pädagogischen Prinzip. Das Kinder ständig was Neues erfinden können, es wieder kaputt machen, es wieder neu zusammensetzen. Das wirklich ihnen nichts fertiges vorgesetzt wird, sondern das sie die Schöpfer sind ihrer Spielzeuge.

Ja.

Naja, aber jetzt, ich wollte schon noch mal zurückkommen zu diesem Thema. Ich finde wirklich heutzutage das Problem, wobei unserem Konsum, ich könnte auch an Käfigeier denken oder naja, Schweinefleisch, Elektrogeräte, die irgendwie, beispielsweise auch in China produziert sind. Die Wege sind so lang, dass ich als Verbraucher nichts davon mitkriege, mit welchen Leiden Menschenrechtsverletzungen, was auch immer, diesem, mein Konsum erkauft wurde.

Und deshalb machst Du Dir beim Einkaufen die langen Wege und gehst niemals in Supermarkt.

Ja, genau.

Oder fährst in die nächste Stadt. Das ist hier Magdeburg und gehst grundsätzlich in Bioladen. Stimmt das?

Ja. Du ja auch?

Achso, ja sicher. Klar.

Nee, aber was ich so fürchterlich…

Aber dann fährst du ja ganz schön viel Auto dafür.

Nee, nee. Wir fahren ja mit der Bahn und mit dem Fahrrad. Nix Auto. Auto…

Nix Auto?

Auto ist schon seit 10 Jahren nicht mehr.

Stimmt, müsste ich eigentlich wissen, ja.

Nicht mehr vorhanden. Nein, aber noch mal, also das Schlimmste an diesem, an dieser globalisierten Wirtschaft, die wirklich alle, alle Ecken der Welt einbezieht, ist, also eine Sache, die überall sich immer wieder lesen und erfahren lässt ist, dass die Leute unglaubliche Arbeitszeiten haben. Das sie also wirklich Tag und Nacht ausgepresst werden, keine Möglichkeiten haben Überstunden abzulehnen, die auch noch nicht einmal bezahlt kriegen, keine Sonntage haben, oft auch in Lager ähnlichen Einrichtungen leben. Direkt neben der Fabrik.

Von welchen Produktionen weißt Du das denn?

Ich weiß es also ganz genau von der Spielwarenindustrie in China und ich glaube, dass ganze viele andere Bereiche genauso sind, also Elektroartikel, Computerproduktion und so weiter. Das ist überall dasselbe. Und das interessante ist, dass das auch hier in zwischen so ist. Gestern habe ich noch gelesen in der TAZ, dass also bei Netto, einer der größten Supermarktketten, die Leute doppelt so viel arbeiten müssen, wie sie eigentlich im Vertrag stehen haben. 38 Stunden pro Woche und die kommen da manchmal auf fast die doppelte Zeit und wenn man dann den Lohn umrechnet, dann haben die vielleicht 4, 5 Euro in der Stunde verdient. Und das hier bei uns. Und vor lauter Angst ihre Arbeit zu verlieren, wehren sich dann diese Angestellten nicht.

Und das findest du, kannst du vermeiden, in dem du deinen persönlichen Einkauf eben lenkst. Genau überlegst, wo du hin gehst?

Ja, ich kann das auch nur eingeschränkt, weil ich ja auch vieles nicht mitkriege. Das meiste kriege ich ja gar nicht mit. Und in sofern denke ich wirklich, müsste die ganze Welt zu der globalisierten Wirtschaft wirklich auch die globalisierten Regeln kommen, die also Menschenrechte und Umwelt schützen.

Das wird aber teuer.

Och, ich weiß es nicht, ob das wirklich. Man sagt immer, das wirklich die Arbeiter einen winzigen Prozentsatz des Endpreises kriegen und also wirklich eher die Händler und dann die Aktionäre…

Du meinst, wenn die doppelt so viel kriegen würden, dürfte sich das beim Preis gar nicht so dramatisch auswirken?

Nee, nee. Aber ich persönlich, ich bin sowieso altmodisch, ich denke, wir ertrinken in Konsum und die wirklich, wirklich wichtigen, lebensnotwendigen Dinge fehlen uns. Wenn ich so denke, manche Kinder, die den ganzen Tag in engen Stuben sitzen und natürlich auch in der Schule, aber eben auch Zuhause, dann stundenlang Computer und Fernsehen konsumieren, anstatt diese Lust zu empfinden, ja, durch Gärten oder Gelände, was ein bisschen abenteuerlich ist, streifen zu können. Und vielleicht wissen sie auch gar nicht mehr um diese Bedürfnisse und wissen wir das alle nicht mehr, dass wir meinen, wir brauchen so viele Dinge. Aber ich meine eigentlich, wir könnten auch mit weniger auskommen. Wir werden es auch irgendwann müssen.

Glaube ich auch, ja.