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GermanLingQ, #32 Anke & Vera – A Day in Berlin

#32 Anke & Vera – A Day in Berlin

VERA: Hallo Anke! ANKE: Hallo Vera!

VERA: Ja, wir wollen heute noch mal einen Tag in unserem Urlaub rekapitulieren. Wie hat dir denn unser Urlaub gefallen, Anke?

ANKE: Ja, generell war der echt super, das heißt das hat mir alles sehr gut gefallen, aber wir wollen jetzt ja mal was Bestimmtes besprechen?

VERA: Richtig. Ich habe mit dem Jürgen schon über unsere Anreise gesprochen und über unseren Tag in Potsdam.

ANKE: Hm.

VERA: Und ich dachte, heute sprechen wir mal über den ersten Tag, den wir in Berlin verbracht haben.

ANKE: Ja, das können wir machen. Da sind wir ja mit dem Zug nach Berlin gefahren. Das meinst du, ja?

VERA: Genau. Ich habe euch ja dann an diesem Tag ein bisschen früher aus dem Bett geworfen.

ANKE: Genau.

VERA: Und dann sind wir zunächst ja mit der S-Bahn zum Potsdamer Hauptbahnhof gefahren … ANKE: Ja. VERA: ... und von dort dann mit der S-Bahn nach Berlin zum Bahnhof Zoo. Das ging eigentlich ziemlich flott.

ANKE: Ja und überhaupt mit dem Zug kurz zusammen zu fahren, dass ... da kann man sich unterhalten, ist ganz entspannt, muss keinen Parkplatz suchen. Das war eine gute Idee.

VERA: Das stimmt. Mit den Parkplätzen und überhaupt mit dem Autoverkehr in Berlin, da hat man keinen Spaß. Deswegen ist es schon besser, wenn man die Bahn nimmt.

ANKE: Ja, was haben wir denn da eigentlich als Erstes gemacht?

VERA: Ja, wir sind in den Bus Nummer 100 gestiegen. In Berlin, da gibt es zwei Buslinien, Buslinie 100 und Buslinie 200, und die sind interessant, weil die fahren an den ganzen Touristenattraktionen vorbei. Und wir sind dann mit dem Bus bis zum Reichstag gefahren und unterwegs haben wir ja dann schon ein paar schöne Ecken von Berlin gesehen.

ANKE: Ja, richtig: Reichstag. Da wäre ich ja auch gerne mal reingegangen, aber das hat ja leider nicht geklappt, weil da so eine Riesenschlange davor stand.

VERA: Richtig. Der Reichstag, das ist ja der Sitz unserer Bundesregierung, und dort gibt es so eine gläserne Kuppel und von der aus hat man wohl einen sehr schönen Blick über Berlin. Der war uns aber nicht gegönnt.

ANKE: Nein, leider nicht.

VERA: Die nehmen keinen Eintritt. Vielleicht ist deshalb die Schlange so lange. Und es werden auch immer nur eine bestimmte Anzahl Personen hineingelassen und wir hätten mindestens zwei oder drei Stunden warten müssen, um reinzukommen und das war es uns dann nicht wert.

ANKE: Ja, da war die Zeit zu kostbar.

VERA: Ja. Wir haben uns den Reichstag von außen angeschaut und sind dann weiter gegangen Richtung Brandenburger Tor und unterwegs haben wir dann diese Gedenktafeln gesehen. Kannst du dich erinnern?

ANKE: Ja, ich erinnere mich. Das war schon, wie soll ich sagen, ein bisschen intensiv. Man hat die Zeit ja nicht erlebt, aber dann diese Menschen zu sehen, die geflüchtet sind, teilweise kurz vor dem Mauerfall und die das dann nicht überlebt haben; das war schon sehr ergreifend, muss ich sagen.

VERA: Ja, genau das wollte ich noch sagen. Diese Gedenktafeln waren also den Opfern an der Mauer gewidmet. Berlin war ja durch die Mauer lange Zeit geteilt und viele Menschen haben versucht, von Ost-Berlin nach West-Berlin zu flüchten und sind dann dabei erschossen worden. Und wie du gesagt hast, der eine, ganz kurz bevor die Mauer ... oder ganz kurz, bevor die Grenzen geöffnet worden sind.

ANKE: Ja, das ist dann ... da wird einem die Tragik erst bewusst.

VERA: Ja. Wir waren dann ziemlich ergriffen und sind dann weiter gegangen zum Brandenburger Tor. Und das ist ja ein ganz berühmtes Motiv in Berlin und interessanterweise war es ja auch ein Grenzpunkt, d.h. auf der linken Seite oder auf der einen Seite, auf der Ostseite, ist dann die "Straße unter den Linden", die zum Zentrum von Ost-Berlin führt und auf der anderen Seite, im Westteil, ist dann der Tiergarten. Das ist ja ein großer Park.

ANKE: Genau.

Am Ende sieht man die Siegessäule.

VERA: Richtig. Die Siegessäule, die steht mitten im Tiergarten und blickt über den ganzen Bereich dann hinweg. Die kann man schon von weithin sehen, weil sie auch so schön golden glänzt.

ANKE: Genau.

VERA: Und wir sind dann unter dem Tor durchgegangen. Das fand ich ziemlich beeindruckend, weil es sehr hoch ist. Wenn man es auf einem Foto sieht, glaubt man das ja gar nicht, aber wenn man untendrunter durchgeht, dann sieht man erst mal, wie hoch das Tor eigentlich ist.

ANKE: Ja.

Und irgendwie, kommt man sich da besonders vor, wenn man durchgeht, das stimmt. Kann ich nicht erklären, aber ist so.

VERA: Ja, das hat mir richtig Spaß gemacht, da durchzugehen. Dann sind wir, nachdem wir ein paar Fotos gemacht haben, weiter gelaufen und sind dann zum Holocaust-Denkmal gekommen.

ANKE: Ja.

Du kanntest das, glaube ich. Schon vorher hast das es gesehen. Für mich war das neu.

VERA: Ich habe das im Fernsehen gesehen. Und ich muss ganz ehrlich sagen, ich habe dieses Denkmal, als ich es im Fernsehen gesehen habe, nicht verstanden – was es ausdrücken soll. Und ich fand es auch langweilig und merkwürdig. Als wir aber dann dort vor Ort waren, da ist mir erst bewusst geworden, wie dieses Denkmal auf die Menschen wirkt. Magst du es vielleicht mal erklären? Wie hast du es empfunden?

ANKE: Ja, es waren Säulen oder wie nennt man das, solche … also eckigen Steine, die ... Man ging dann etwas hinunter zwischen diesen Säulen durch und man fühlte sich einfach, wie ein kleiner Mensch, etwas verloren. Die waren also angeordnet längs und quer und ... ja, ich kann's eigentlich gar nicht so gut erklären. VERA: Es war rechteckige Pfeiler und angeordnet wie ein Schachbrett eigentlich fast und man konnte dann zwischen diesen Pfeilern hindurchgehen und es ging dann auch noch in Wellen nach unten. Man stand dann ganz klein und verloren zwischen diesen Pfeilern.

ANKE: Ja.

VERA: Und man fühlte sich total verloren und das ist das, was dieses Denkmal auch bewirken will. Man soll sich so verloren fühlen, wie sich der einzelne Mensch dann auch im Konzentrationslager vermutlich gefühlt hat. Hilflos und verwirrt und man begreift gar nicht so richtig, was um einen herum geschieht ... ANKE: Ja und das kann man sich auf Bildern anschauen, aber das hat nicht so eine Aussagekraft, wie wenn man da vielleicht dann hindurchgeht und dann eben diese Gefühle dabei hat. VERA: Also das fand ich wirklich beeindruckend und vorher, von den Bildern her, fand ich es wirklich nicht interessant.

ANKE: Ja.

VERA: Von dort aus sind wir dann weitergegangen zu einem Bereich, der wird die "Neue Mitte" genannt. Dort war bis vor kurzem Niemandsland, d.h. vor dem Fall der Mauer, war dieser Bereich nicht bebaut und dort verlief auch die Mauer und nach der Wende wurde ja die Mauer dann abgerissen und es wurden dann Pläne gemacht, was fangen wir jetzt mit diesem Land mitten in der Stadt an. Und es wurden dann dort viele Geschäftsgebäude errichtet und sehr moderne Architektur findet man dort.

ANKE: Ach, du meinst auch u. a. das Sony-Center.

VERA: Richtig. Das steht quasi für diesen Bereich, das Sony-Center.

ANKE: Ja.

VERA: Und es ist wirklich eine interessante Konstruktion, gerade das Sony-Center, mit diesem Dach, was mit einer Art Metallkonstruktion und in der Optik eines Zeltes gestaltet ist.

ANKE: Ja, das ist mir auch aufgefallen; fand ich architektonisch auch sehr interessant. Kann man empfehlen, sich anzusehen.

VERA: Und unter diesem Dach befindet sich dann so eine Art Außenbereich mit ganz vielen Cafés und einem schönen Brunnen und ... ANKE: Was haben wir denn da noch gemacht? VERA: Wir sind von dort aus dann weitergelaufen Richtung des Lego-Explore-Centers und dort stand doch diese Riesengiraffe.

ANKE: Ja okay, die war natürlich auch beeindruckend, das heißt, das bleibt einem auch im Gedächtnis. Eine riesengroße Giraffe aus Lego gebaut, die vor dem Eingang stand.

VERA: Wir wollten aber an diesem Tag nicht in das Lego-Center reingehen, weil wir kannten schon ein anderes Lego-Center, und wir wollten ja ein bisschen mehr von Berlin sehen. Und es war dann inzwischen auch Mittagszeit und dann sind wir erstmal in eine Passage reingegangen und haben dort dann ein wenig gegessen. Danach sind wir dann wieder ins Zentrum von West-Berlin gefahren und in diesem Zentrum findet man dann auch am Ku'damm die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. ANKE: Das müsste doch die gewesen sein, wo nur noch dieser Eingangsbereich erhalten war, und der größte Teil eigentlich dem ... ja auch dem Krieg zum Opfer gefallen ist, oder wir war das?

VERA: Richtig. Die ist im Bombenhagel zerstört worden im 2. Weltkrieg ... ANKE: Ja. VERA: ... und im Volksmund wird die Kirche auch oft "Der hohle Zahn" genannt, weil wirklich vom Turm nur noch Reste übrig waren und jetzt ist sie auch ein Denkmal und ist zur Gedächtnisstätte ausgebaut und innen drin kann man dann sehen, wie die Kirche einmal war - fand ich auch sehr beeindruckend. Und wenn man dann sieht, wie groß die Kirche einmal war und was dort alles stattgefunden hat, dann ist man froh, dass zumindest dieser kleine Rest erhalten wurde.

ANKE: Ja.

Richtig.

VERA: Von dort aus sind wir dann über den Ku'damm weiter gegangen zum KaDeWe, das Kaufhaus des Westens. ANKE: Ist ja allgemein auch ganz gut bekannt.

VERA: Ja, es ist das größte Kaufhaus auf dem europäischen Kontinent.

ANKE: Ja.

VERA: Dort sind wir dann die ganzen Rolltreppen bis nach oben gefahren.

ANKE: Ja, also wirklich beeindruckend, was es da alles zu kaufen gab. Ich glaube, eigentlich alles. Und die Gerüche und auch was man gesehen hat, das war schon Wahnsinn. Man konnte sich gar nicht so richtig entscheiden, wo man langgeht, was man sich ansieht, was man kaufen kann. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern. Habe ich was gekauft?

VERA: Das weiß ich wirklich nicht. Ich weiß nur, dass es dort offensichtlich alles zu kaufen gibt, was man sich nur vorstellen kann. Allerdings auch zu entsprechenden Preisen, muss man sagen. Es ist also nicht so ganz billig.

ANKE: Ja, was mir noch im Gedächtnis ist, alles an Lebensmitteln: Es roch nach Kaffee, ein bisschen weiter Schokolade ... VERA: Gewürze. ANKE: Genau.

Brot. Alles ... alles was man sich vorstellen kann.

VERA: Und es sah alles superlecker aus.

ANKE: Genau.

VERA: Wir sind dann bis hoch ins Café und haben von dort noch ein bisschen über die Stadt hinweggeschaut.

ANKE: Ja, das war auch gut. Einfach von oben noch mal runter gesehen.

VERA: Ja. Und dann haben wir uns ein bisschen beeilt, weil wir wollten noch in den Berliner Zoo. Der Berliner Zoo ist der Zoo mit weltweit den meisten Arten an Tieren, das habe ich neulich gelesen, und gut, deswegen sind wir nicht unbedingt hin, sondern weil die Vanessa einfach sehr gerne in den Zoo geht und der war auch dann nicht weit weg, der ist mitten in der Stadt gelegen, und dann sind wir dort noch hin und haben dort noch eine Runde gedreht.

ANKE: Ja, das war sehr schön, nur ich habe etwas bedauert, dass die Elefanten leider nicht zu sehen waren. Entweder waren sie schon in ihrem Stall eingesperrt oder ... keine Ahnung. Die waren nicht da.

VERA: Ja, das war ein bisschen schade. Wir waren ungefähr um vier Uhr dort und der Zoo hatte eigentlich bis sieben Uhr auf, aber viele Tiere sind leider schon um fünf oder um sechs Uhr schon in ihre Quartiere eingezogen und wir konnten nicht mehr alle Tiere dann sehen. Aber trotzdem war es schön.

ANKE: Trotzdem war der Eindruck sehr schön, ja. Wir gehen ja .... nicht nur deine Tochter geht gerne in den Zoo, sondern wir ja auch.

VERA: Richtig. Es war dann auch spät. Wir sind dann zurück zur S-Bahn und sind dann nach Potsdam zurückgefahren und hatten einen wirklich erlebnisreichen Tag. Man kann das ja gar nicht alles hier erzählen, was wir an dem Tag so erlebt haben.

ANKE: Es war wirklich sehr schön.

VERA: Ja. Ich glaube, da könnten wir 10 Podcasts füllen, alleine von dem einen Tag. Anke, danke für das Gespräch.

ANKE: Ja, gerne.

VERA: Ich hoffe, es hat Euch auch ein bisschen Spaß gemacht uns zuzuhören. Tschüss bis zum nächsten Mal.

ANKE: Tschüss.

Anmerkung: Zusatzinformationen und Erläuterungen zu diesem Podcast findet man in der Sammlung "GermanLingQ Zusatzinformationen": http://www.lingq.com/learn/de/store/33230/#56673

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#32 Anke & Vera – A Day in Berlin #32 Anke & Vera – A Day in Berlin

VERA: Hallo Anke! ANKE: Hallo Vera!

VERA: Ja, wir wollen heute noch mal einen Tag in unserem Urlaub rekapitulieren. Wie hat dir denn unser Urlaub gefallen, Anke?

ANKE: Ja, generell war der echt super, das heißt das hat mir alles sehr gut gefallen, aber wir wollen jetzt ja mal was Bestimmtes besprechen?

VERA: Richtig. Ich habe mit dem Jürgen schon über unsere Anreise gesprochen und über unseren Tag in Potsdam.

ANKE: Hm.

VERA: Und ich dachte, heute sprechen wir mal über den ersten Tag, den wir in Berlin verbracht haben.

ANKE: Ja, das können wir machen. Da sind wir ja mit dem Zug nach Berlin gefahren. Das meinst du, ja?

VERA: Genau. Ich habe euch ja dann an diesem Tag ein bisschen früher aus dem Bett geworfen.

ANKE: Genau.

VERA: Und dann sind wir zunächst ja mit der S-Bahn zum Potsdamer Hauptbahnhof gefahren … ANKE: Ja. VERA: ... und von dort dann mit der S-Bahn nach Berlin zum Bahnhof Zoo. Das ging eigentlich ziemlich flott.

ANKE: Ja und überhaupt mit dem Zug kurz zusammen zu fahren, dass ... da kann man sich unterhalten, ist ganz entspannt, muss keinen Parkplatz suchen. Das war eine gute Idee.

VERA: Das stimmt. Mit den Parkplätzen und überhaupt mit dem Autoverkehr in Berlin, da hat man keinen Spaß. Deswegen ist es schon besser, wenn man die Bahn nimmt.

ANKE: Ja, was haben wir denn da eigentlich als Erstes gemacht?

VERA: Ja, wir sind in den Bus Nummer 100 gestiegen. In Berlin, da gibt es zwei Buslinien, Buslinie 100 und Buslinie 200, und die sind interessant, weil die fahren an den ganzen Touristenattraktionen vorbei. Und wir sind dann mit dem Bus bis zum Reichstag gefahren und unterwegs haben wir ja dann schon ein paar schöne Ecken von Berlin gesehen.

ANKE: Ja, richtig: Reichstag. Da wäre ich ja auch gerne mal reingegangen, aber das hat ja leider nicht geklappt, weil da so eine Riesenschlange davor stand.

VERA: Richtig. Der Reichstag, das ist ja der Sitz unserer Bundesregierung, und dort gibt es so eine gläserne Kuppel und von der aus hat man wohl einen sehr schönen Blick über Berlin. Der war uns aber nicht gegönnt.

ANKE: Nein, leider nicht.

VERA: Die nehmen keinen Eintritt. Vielleicht ist deshalb die Schlange so lange. Und es werden auch immer nur eine bestimmte Anzahl Personen hineingelassen und wir hätten mindestens zwei oder drei Stunden warten müssen, um reinzukommen und das war es uns dann nicht wert.

ANKE: Ja, da war die Zeit zu kostbar.

VERA: Ja. Wir haben uns den Reichstag von außen angeschaut und sind dann weiter gegangen Richtung Brandenburger Tor und unterwegs haben wir dann diese Gedenktafeln gesehen. Kannst du dich erinnern?

ANKE: Ja, ich erinnere mich. Das war schon, wie soll ich sagen, ein bisschen intensiv. Man hat die Zeit ja nicht erlebt, aber dann diese Menschen zu sehen, die geflüchtet sind, teilweise kurz vor dem Mauerfall und die das dann nicht überlebt haben; das war schon sehr ergreifend, muss ich sagen.

VERA: Ja, genau das wollte ich noch sagen. Diese Gedenktafeln waren also den Opfern an der Mauer gewidmet. Berlin war ja durch die Mauer lange Zeit geteilt und viele Menschen haben versucht, von Ost-Berlin nach West-Berlin zu flüchten und sind dann dabei erschossen worden. Und wie du gesagt hast, der eine, ganz kurz bevor die Mauer ... oder ganz kurz, bevor die Grenzen geöffnet worden sind.

ANKE: Ja, das ist dann ... da wird einem die Tragik erst bewusst.

VERA: Ja. Wir waren dann ziemlich ergriffen und sind dann weiter gegangen zum Brandenburger Tor. Und das ist ja ein ganz berühmtes Motiv in Berlin und interessanterweise war es ja auch ein Grenzpunkt, d.h. auf der linken Seite oder auf der einen Seite, auf der Ostseite, ist dann die "Straße unter den Linden", die zum Zentrum von Ost-Berlin führt und auf der anderen Seite, im Westteil, ist dann der Tiergarten. Das ist ja ein großer Park.

ANKE: Genau.

Am Ende sieht man die Siegessäule.

VERA: Richtig. Die Siegessäule, die steht mitten im Tiergarten und blickt über den ganzen Bereich dann hinweg. Die kann man schon von weithin sehen, weil sie auch so schön golden glänzt.

ANKE: Genau.

VERA: Und wir sind dann unter dem Tor durchgegangen. Das fand ich ziemlich beeindruckend, weil es sehr hoch ist. Wenn man es auf einem Foto sieht, glaubt man das ja gar nicht, aber wenn man untendrunter durchgeht, dann sieht man erst mal, wie hoch das Tor eigentlich ist.

ANKE: Ja.

Und irgendwie, kommt man sich da besonders vor, wenn man durchgeht, das stimmt. Kann ich nicht erklären, aber ist so.

VERA: Ja, das hat mir richtig Spaß gemacht, da durchzugehen. Dann sind wir, nachdem wir ein paar Fotos gemacht haben, weiter gelaufen und sind dann zum Holocaust-Denkmal gekommen.

ANKE: Ja.

Du kanntest das, glaube ich. Schon vorher hast das es gesehen. Für mich war das neu.

VERA: Ich habe das im Fernsehen gesehen. Und ich muss ganz ehrlich sagen, ich habe dieses Denkmal, als ich es im Fernsehen gesehen habe, nicht verstanden – was es ausdrücken soll. Und ich fand es auch langweilig und merkwürdig. Als wir aber dann dort vor Ort waren, da ist mir erst bewusst geworden, wie dieses Denkmal auf die Menschen wirkt. Magst du es vielleicht mal erklären? Wie hast du es empfunden?

ANKE: Ja, es waren Säulen oder wie nennt man das, solche … also eckigen Steine, die ... Man ging dann etwas hinunter zwischen diesen Säulen durch und man fühlte sich einfach, wie ein kleiner Mensch, etwas verloren. Die waren also angeordnet längs und quer und ... ja, ich kann's eigentlich gar nicht so gut erklären. VERA: Es war rechteckige Pfeiler und angeordnet wie ein Schachbrett eigentlich fast und man konnte dann zwischen diesen Pfeilern hindurchgehen und es ging dann auch noch in Wellen nach unten. Man stand dann ganz klein und verloren zwischen diesen Pfeilern.

ANKE: Ja.

VERA: Und man fühlte sich total verloren und das ist das, was dieses Denkmal auch bewirken will. Man soll sich so verloren fühlen, wie sich der einzelne Mensch dann auch im Konzentrationslager vermutlich gefühlt hat. Hilflos und verwirrt und man begreift gar nicht so richtig, was um einen herum geschieht ... ANKE: Ja und das kann man sich auf Bildern anschauen, aber das hat nicht so eine Aussagekraft, wie wenn man da vielleicht dann hindurchgeht und dann eben diese Gefühle dabei hat. VERA: Also das fand ich wirklich beeindruckend und vorher, von den Bildern her, fand ich es wirklich nicht interessant.

ANKE: Ja.

VERA: Von dort aus sind wir dann weitergegangen zu einem Bereich, der wird die "Neue Mitte" genannt. Dort war bis vor kurzem Niemandsland, d.h. vor dem Fall der Mauer, war dieser Bereich nicht bebaut und dort verlief auch die Mauer und nach der Wende wurde ja die Mauer dann abgerissen und es wurden dann Pläne gemacht, was fangen wir jetzt mit diesem Land mitten in der Stadt an. Und es wurden dann dort viele Geschäftsgebäude errichtet und sehr moderne Architektur findet man dort.

ANKE: Ach, du meinst auch u. a. das Sony-Center.

VERA: Richtig. Das steht quasi für diesen Bereich, das Sony-Center.

ANKE: Ja.

VERA: Und es ist wirklich eine interessante Konstruktion, gerade das Sony-Center, mit diesem Dach, was mit einer Art Metallkonstruktion und in der Optik eines Zeltes gestaltet ist.

ANKE: Ja, das ist mir auch aufgefallen; fand ich architektonisch auch sehr interessant. Kann man empfehlen, sich anzusehen.

VERA: Und unter diesem Dach befindet sich dann so eine Art Außenbereich mit ganz vielen Cafés und einem schönen Brunnen und ... ANKE: Was haben wir denn da noch gemacht? VERA: Wir sind von dort aus dann weitergelaufen Richtung des Lego-Explore-Centers und dort stand doch diese Riesengiraffe.

ANKE: Ja okay, die war natürlich auch beeindruckend, das heißt, das bleibt einem auch im Gedächtnis. Eine riesengroße Giraffe aus Lego gebaut, die vor dem Eingang stand.

VERA: Wir wollten aber an diesem Tag nicht in das Lego-Center reingehen, weil wir kannten schon ein anderes Lego-Center, und wir wollten ja ein bisschen mehr von Berlin sehen. Und es war dann inzwischen auch Mittagszeit und dann sind wir erstmal in eine Passage reingegangen und haben dort dann ein wenig gegessen. Danach sind wir dann wieder ins Zentrum von West-Berlin gefahren und in diesem Zentrum findet man dann auch am Ku'damm die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. ANKE: Das müsste doch die gewesen sein, wo nur noch dieser Eingangsbereich erhalten war, und der größte Teil eigentlich dem ... ja auch dem Krieg zum Opfer gefallen ist, oder wir war das?

VERA: Richtig. Die ist im Bombenhagel zerstört worden im 2. Weltkrieg ... ANKE: Ja. VERA: ... und im Volksmund wird die Kirche auch oft "Der hohle Zahn" genannt, weil wirklich vom Turm nur noch Reste übrig waren und jetzt ist sie auch ein Denkmal und ist zur Gedächtnisstätte ausgebaut und innen drin kann man dann sehen, wie die Kirche einmal war - fand ich auch sehr beeindruckend. Und wenn man dann sieht, wie groß die Kirche einmal war und was dort alles stattgefunden hat, dann ist man froh, dass zumindest dieser kleine Rest erhalten wurde.

ANKE: Ja.

Richtig.

VERA: Von dort aus sind wir dann über den Ku'damm weiter gegangen zum KaDeWe, das Kaufhaus des Westens. ANKE: Ist ja allgemein auch ganz gut bekannt.

VERA: Ja, es ist das größte Kaufhaus auf dem europäischen Kontinent.

ANKE: Ja.

VERA: Dort sind wir dann die ganzen Rolltreppen bis nach oben gefahren.

ANKE: Ja, also wirklich beeindruckend, was es da alles zu kaufen gab. Ich glaube, eigentlich alles. Und die Gerüche und auch was man gesehen hat, das war schon Wahnsinn. Man konnte sich gar nicht so richtig entscheiden, wo man langgeht, was man sich ansieht, was man kaufen kann. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern. Habe ich was gekauft?

VERA: Das weiß ich wirklich nicht. Ich weiß nur, dass es dort offensichtlich alles zu kaufen gibt, was man sich nur vorstellen kann. Allerdings auch zu entsprechenden Preisen, muss man sagen. Es ist also nicht so ganz billig.

ANKE: Ja, was mir noch im Gedächtnis ist, alles an Lebensmitteln: Es roch nach Kaffee, ein bisschen weiter Schokolade ... VERA: Gewürze. ANKE: Genau.

Brot. Alles ... alles was man sich vorstellen kann.

VERA: Und es sah alles superlecker aus.

ANKE: Genau.

VERA: Wir sind dann bis hoch ins Café und haben von dort noch ein bisschen über die Stadt hinweggeschaut.

ANKE: Ja, das war auch gut. Einfach von oben noch mal runter gesehen.

VERA: Ja. Und dann haben wir uns ein bisschen beeilt, weil wir wollten noch in den Berliner Zoo. Der Berliner Zoo ist der Zoo mit weltweit den meisten Arten an Tieren, das habe ich neulich gelesen, und gut, deswegen sind wir nicht unbedingt hin, sondern weil die Vanessa einfach sehr gerne in den Zoo geht und der war auch dann nicht weit weg, der ist mitten in der Stadt gelegen, und dann sind wir dort noch hin und haben dort noch eine Runde gedreht.

ANKE: Ja, das war sehr schön, nur ich habe etwas bedauert, dass die Elefanten leider nicht zu sehen waren. Entweder waren sie schon in ihrem Stall eingesperrt oder ... keine Ahnung. Die waren nicht da.

VERA: Ja, das war ein bisschen schade. Wir waren ungefähr um vier Uhr dort und der Zoo hatte eigentlich bis sieben Uhr auf, aber viele Tiere sind leider schon um fünf oder um sechs Uhr schon in ihre Quartiere eingezogen und wir konnten nicht mehr alle Tiere dann sehen. Aber trotzdem war es schön.

ANKE: Trotzdem war der Eindruck sehr schön, ja. Wir gehen ja  .... nicht nur deine Tochter geht gerne in den Zoo, sondern wir ja auch.

VERA: Richtig. Es war dann auch spät. Wir sind dann zurück zur S-Bahn und sind dann nach Potsdam zurückgefahren und hatten einen wirklich erlebnisreichen Tag. Man kann das ja gar nicht alles hier erzählen, was wir an dem Tag so erlebt haben.

ANKE: Es war wirklich sehr schön.

VERA: Ja. Ich glaube, da könnten wir 10 Podcasts füllen, alleine von dem einen Tag. Anke, danke für das Gespräch.

ANKE: Ja, gerne.

VERA: Ich hoffe, es hat Euch auch ein bisschen Spaß gemacht uns zuzuhören. Tschüss bis zum nächsten Mal.

ANKE: Tschüss.

Anmerkung: Zusatzinformationen und Erläuterungen zu diesem Podcast findet man in der Sammlung "GermanLingQ Zusatzinformationen": http://www.lingq.com/learn/de/store/33230/#56673