Essen in Deutschland. « Gesund und lecker »
Es ist schon interessant zu sehen, wie viele Gedanken sich die Deutschen über gesundes Essen machen. „Sich Gedanken machen“ heißt ja nichts anderes, als „sich mit dem Thema zu beschäftigen“. Wir kommen um dieses Thema nicht herum, wir werden mit diesem Thema ständig konfrontiert, da es täglich in den meisten Zeitungen, fast allen Radioprogrammen und auch im Fernsehen behandelt wird. „Es wird behandelt“, es wird „von allen Seiten beleuchtet“, viele Menschen sprechen über das Thema gesundes Essen. Nicht alle Menschen, die über das Thema „gesundes Essen“ sprechen oder schreiben, sind Experten, kennen sich also aus mit diesem Thema oder können zu diesem Thema etwas neues sagen. Aber soviel, wie über gesundes Essen in Deutschland gesprochen wird, müsste mittlerweile fast jeder ein Experte sein.
Aber wie sieht die Realität aus?
Was geschieht wirklich in Deutschland?
Wie ernähren sich die Deutschen?
Nun, es wurden in Deutschland noch nie so viele sogenannte „Bio-Produkte“, also Lebensmittel, die unter strenger Beobachtung stehen und ohne Dünger und chemische Substanzen angebaut werden. Das Wort „Bio-„ ist die Abkürzung für Biologisch. Und dass heißt nichts anderes, als dass diese Lebensmittel unter natürlichen Bedingungen produziert werden müssen. Wie schon gesagt: ohne Dünger, ohne chemische Substanzen wie Pestizide oder andere chemische Substanzen, die Schädlinge wie Insekten vernichten.
Auch die fertigen Gerichte, die aus diesen Lebensmitteln hergestellt werden, werden von Behörden kontrolliert, sie „stehen unter Kontrolle“. Wir haben in Deutschland sogenannte „Lebensmittelkontrolleure“, die alle Lebensmittel kontrollieren, also beobachten, überprüfen und beurteilen.
Um aber auf die Frage zurück zu kommen: „Wie sieht die Realität in Deutschland aus?
Viele Deutsche sind zu dick, haben also zu viel Gewicht, sie sind übergewichtig oder „bringen zu viele Kilos auf die Waage“.
Das Essen soll nicht nur satt machen, sondern soll auch lecker sein. „Satt machen“ heißt nichts anderes, als dass wir nach dem Essen nicht mehr hungrig sein wollen, „wir wollen keinen Hunger schieben“ oder möchten „keinen knurrenden Magen“ haben. Aber das Essen soll auch lecker sein, es soll schmecken.
„Schmecken“ ist zwar ein neutrales Wort und kann für „gut schmecken“ oder auch „schlecht schmecken“ stehen. Wenn der Deutsche davon spricht, dass etwas schmecken soll, meint er, dass etwas gut schmecken soll. Niemand möchte, dass etwas schlecht schmeckt.
Speisen können nicht nur lecker oder schlecht schmecken, sie können auch scharf, süß, sauer, bitter, fettig, salzig, ranzig, muffig und sogar nussig, also nach Nüssen, schmecken. Es kann sogar erfrischend, fruchtig, blumig oder sogar prickelnd schmecken.
Interessant wird es, wenn etwas „nach mehr“ schmeckt. Wenn etwas so gut schmeckt, dass ich mehr davon essen möchte, schmeckt etwas „nach mehr“. Das bedeutet nichts anderes, als dass ich noch mehr davon essen möchte. Aber wie bitte schön kann etwas abenteuerlich, langweilig oder sogar erregend schmecken.
Nun, nach der deutschen Sprache zu urteilen, ist das ohne Probleme möglich. Ihr braucht nur einmal unsere Lebensmittelwerbung anzuhören.
Und: wie schmeckt etwas gesund?
Ein Apfel ist gesund, sagt man zumindest. Schmeckt er denn auch gesund? Ich dachte immer, ein Apfel schmeckt süß oder sauer oder fruchtig oder saftig. Wenn er alt ist kann er auch mehlig oder faulig schmecken. Wie schmeckt „gesund“?
Da wir offensichtlich nicht wissen, wie etwas gesund schmeckt, konzentrieren wir uns auf den leckeren Geschmack. Und lecker schmeckt nun einmal Schokoloade, Hamburger, Pommes, Schnitzel, Bonbons, Wein, Bier und nicht zu vergessen die Currywurst. Alles lecker, aber leider nicht gesund. Oder?