Die Pronomen „sie“ und „Sie“
Meine Tochter lebt in Wien. Sie ist 28 Jahre alt und hat ihre eigene Wohnung in der Nähe ihres Arbeitsplatzes. Sie hat sie selbst ausgesucht. Die Wohnung ist auf dem dritten Stock; das heißt, sie ist über die Treppe oder mit dem Lift erreichbar. Wenn ich meine Tochter besuche, stelle ich mein Auto in die Garage, wo auch sie ihr Auto abstellt.
Gelegentlich gehen meine Frau und ich für sie einkaufen, da sie manchmal den ganzen Tag arbeitet. Die Sachen, die sie braucht, stellen wir in den Kühlschrank oder legen sie auf den Tisch. Wenn es sich um Lebensmittel handelt, verwendet sie sie zum Kochen. Manche Sachen nimmt sie sich als Verpflegung während der Arbeitszeit mit. Sie steckt sie in eine Tasche, die sie in den Kofferraum ihres Autos stellt, und wenn sie etwas essen oder trinken will, nimmt sie es heraus.
Herr Schmied, den ich noch nicht so gut kenne, fragt mich: „Haben Sie Kinder?“ Auf meine längere Antwort hin sagt er: „Da hat sie es aber gut,“ denn sie arbeitet ja in der Nähe ihrer Wohnung. Nicht dass sie zu Fuß gehen würde, aber vor dem Haus ist eine Straßenbahnhaltestelle und oft fährt sie mit dem Auto von Garage zu Garage, besonders im Winter, wenn es kalt ist und viele Leute in der Straßenbahn verkühlt sind.
„Besucht sie Sie denn auch manchmal?“ will Herr Schmied wissen. „Natürlich, wenn sie nicht am Wochenende etwas anderes vorhat, besucht sie uns. Haben Sie auch Kinder,“ frage ich nun meinerseits. „Ja, aber mein Sohn arbeitet in Deutschland und meine Tochter ist in den USA verheiratet; daher sehe ich sie nicht sehr oft.“ „Aber zu Weihnachten haben sie Sie doch besucht?“ „Klar, über die Feiertage haben sie uns besucht. Wir hatten sie schon seit dem Sommer nicht gesehen.“ „Haben Sie sie schon einmal im Ausland besucht?“ „Leider nicht, aber wir treffen uns nächsten Sommer alle in Deutschland.“