Schneechaos in Deutschland – Der Winter hat uns fest im Griff
Deutschland liegt schon seit Wochen unter einer geschlossenen Schneedecke. Es hat soviel geschneit, dass es keine Lücken in der Schneedecke gibt, alles ist weiß und mit Schnee bedeckt. Soviel hat es in unserem Land seit Jahren nicht geschneit. Obwohl man im Winter mit Schnee rechnen sollte, also darauf gefasst sein muss, dass Schnee vom Himmel fällt, sprechen die Medien von einem Schneechaos. Wie schon gesagt: die Medien, nicht die Menschen.
Das Wort Chaos wird dann verwendet, wenn etwas durcheinander oder in Unordnung ist oder Verwirrung herrscht. Dann gerät die Ordnung ein wenig aus den Fugen, es ist nicht mehr so, wie es normalerweise ist.
Aber komme wir zurück auf den Schnee und das Schneechaos.
Wir finden den Schnee nicht schlecht, wir lieben Schnee. Es ist alles ein wenig ruhiger, die Welt um uns herum wirkt friedlicher als sonst. Die Luft ist kalt, klar und sauber. Die Kinder bauen zusammen mit ihren Eltern oder Freunden Schneemänner.
Dabei stellen sie auf eine große Schneekugel eine kleine Schneekugel und darauf eine noch kleinere Schneekugel. Die oberste Schneekugel ist der Kopf, die beiden anderen der Körper. Die Augen und der Mund werden aus kleinen Kohlestücken, Kastanien oder Eicheln gemacht. Für die Nase stecken die Kinder eine lange Möhre in den Schneekopf. Manchmal einfach nur einen dicken Zweig von einem Baum oder Busch. Auf den Schneekopf wird ein alter Hut oder ein Topf gesetzt.
Die Kinder gehen auf einen Rodelberg, einen Hügel, der mit Schnee bedeckt ist. Von diesem Hügel rodeln sie mit ihrem Schlitten herunter. Sie setzen sich auf ihren Schlitten und fahren den Hügel herunter.
Wenn ein See oder ein Teich zugefroren ist und die Eisschicht auf dem See so dick ist, dass man ihn ohne Gefahr betreten kann, dann fahren die Kinder mit Schlittschuhen auf ihm herum und spielen Eishockey. Natürlich fahren auch die Erwachsenen mit Schlittschuhen auf dem Eis und fühlen sich wieder wie Kinder.
Warum also Schneechaos? Die Medien sprechen fast immer dann von einem Schneechaos, wenn der Autoverkehr durch den gefallenen Schnee Probleme bekommt. Wir können nicht mehr so schnell fahren, da nicht immer alle Straßen vom Schnee geräumt sind. Wir erwarten, dass alle Straßen schneefrei sind, damit wir ohne Einschränkungen mit unserem Auto fahren können. Dieses Jahr wurden die Straßen nicht so gut vom Schnee befreit, da wir nicht genug Salz zum Streuen hatten. Wir räumen den Schnee nicht einfach nur zur Seite, sondern wir streuen auch noch Unmengen Salz auf die Straßen, damit der Schnee besser tauen kann. Dadurch bildet sich Schneematch, eine Mischung aus Schnee, Wasser, Salz und Schmutz. Wenn dieser Schneematch wieder gefriert, weil die Temperatur in der Nacht unter die Null-Grad-Grenze sinkt, das Thermometer weniger als Null Grad Celsius anzeigt, es also bitterkalt ist, dann bildet sich auf der gesamten Straße eine geschlossene Eisschicht, wie auf einem gefrorenen Teich und die Autos müssen noch langsamer fahren. Dann wird das Chaos noch größer.
Bis jetzt habe ich euch nur den Winter im schönen Münsterland beschrieben. Das Münsterland liegt im Nordwesten Deutschlands rund um die Stadt Münster in der Nähe von Dortmund. Das Münsterland ist sehr flach, es gibt also kaum Hügel und keine Berge in diesem Landstrich. Das Münsterland ist das ganze Jahr über eine ideale Region zum Radfahren. Davon werde ich in einem der nächsten Podcasts berichten. Wir fahren hier sogar im Winter mit dem Fahrrad.
Und es sind im Münsterland in diesem Jahr höchstens zehn Zentimeter gefallen. Diese zehn Zentimeter Schnee haben zum beschriebenen Schneechaos geführt. Was würde passieren, wenn im Münsterland einmal soviel Schnee fallen würde, wie in den Alpen oder in Kanada. Dann hätten wir wahrscheinlich Land unter, das Land würde im Chaos versinken, ein normales Leben wäre nicht mehr möglich, wir würden wahrscheinlich zurück in die Steinzeit versetzt. Oder wir würden einfach einmal anfangen, die schönen Seiten des Winters zu sehen und den Schnee genießen.
Ich werde jetzt den Schnee genießen und mit meinem Hund einen Spaziergang durch den hohen Schnee machen. Hoffentlich versinke ich nicht im Schnee und finde wieder nach Hause zurück.
In diesem Sinne – habt Spaß am Winter!
