Hertha BSC: Präsident Werner Gegenbauer und Ingo Schiller treten zurück
Hertha BSC verhindert den Abstieg aus der Fußball-Bundesliga im letzten Moment. Nun beginnt der Umbruch: Wenigen Stunden nach dem Relegations-Sieg beim Hamburger SV ziehen die ersten Verantwortlichen Konsequenzen.
Die sportliche Katastrophe war im letzten Moment verhindert worden, nun steht Hertha BSC nach dem geglückten Klassenerhalt vor einem großen Umbruch. Nach einem Bericht der „Bild“ legte Werner Gegenbauer nur wenige Stunden nach dem rettenden 2:0 (1:0) in der Relegation gegen den Hamburger SV sein Amt nieder.
Der Hertha-Präsident zieht sich somit wenige Tage vor der Mitgliederversammlung des Vereins zurück. Gegen den 71-jährigen Gegenbauer lagen bereits zwei Abwahlanträge vor; dazu ein Abwahlantrag gegen das komplette siebenköpfige Präsidium. Vor allem Investor Lars Windhorst hatte wegen des anhaltenden Misserfolgs offen zum Sturz von Gegenbauer aufgerufen.
Doch Gegenbauer ist nicht der einzige Verantwortliche, der den Berliner Bundesligisten verlässt. Wie der „Tagesspiegel“ bereits in der Nacht zum Dienstag berichtete, wird Finanzgeschäftsführer Ingo Schiller den Klub nach über 20 Jahren ebenfalls verlassen. Der Vertrag mit dem 56-Jährigen wird zum 31. Oktober aufgelöst, bestätigte Hertha am Dienstag. Neben Sportchef Fredi Bobic ist Schiller derzeit noch einer von zwei Geschäftsführern.
Eisiges Verhältnis: Präsident Werner Gegenbauer (l.) und Investor Lars Windhorst trugen ihren Konflikt zuletzt öffentlich aus
Quelle: pa/dpa/Andreas Gora
Schiller war 1998 in das Präsidium von Hertha BSC gewechselt, seit Juli 2001 ist er Geschäftsführer Finanzen. Seit 2013 gehört er zudem dem Aufsichtsrat der Deutschen Fußball Liga (DFL) an.
Hertha vor großem Umbruch
Bobic hatte angekündigt, den Berliner Traditionsklub in der kommenden Saison zu erneuern. Bei seinem Amtsantritt im vergangenen Sommer standen ihm in Carsten Schmidt als Leiter der Geschäftsführung und Ingo Schiller noch zwei Kollegen in der Klubleitung zur Seite. Nach Schmidts Rückzug aus privaten Gründen wäre er durch den Schiller-Abschied derzeit der einzig verbleibende Geschäftsführer.
Für die kommende Saison braucht die Hertha nach dem feststehenden Abschied von Retter-Trainer Felix Magath zudem einen neuen Trainer. Magath, der die Berliner in der Schlussphase einer verkorksten Saison übernommen hatte, sagte nach dem Sieg gegen den HSV: „Das Projekt ist schon beendet. Meine Aufgabe war, den Klassenerhalt zu schaffen. Das ist mit dem Schlusspfiff so gewesen.“