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GermanLingQ, #35 Jolanda & Vera – Favorite Podcasts

VERA: Hallo und willkommen zum deutschen Podcast von LingQ. Hier ist wieder Vera und heute habe ich wieder Jolanda bei mir.

JOLANDA: Hallo. Guten Tag.

VERA: Wie geht es dir, Jolanda?

JOLANDA: Ja, ich denke, es geht mir heute gut. Und wie geht's denn dir? VERA: Mir geht's auch gut. Wie ist denn das Wetter in der Schweiz?

JOLANDA: Ach, das ist ein Thema. Wir haben's sehr kalt. Ich sitze hier mit Winterkleidern, obwohl es eigentlich ja Frühling sein sollte.

VERA: Bei uns scheint heute die Sonne. Wir haben strahlend blauen Himmel. Die letzten Tage war es auch ein bisschen frisch, aber jetzt soll es richtig schön werden. Ich bin mal gespannt.

JOLANDA: Bei uns ist es nebelig.

VERA: Wirklich?

JOLANDA: Und es regnet, ja! Es ist wirklich trostlos. Also die Leute beklagen sich schon und sagen, wir brauchen wieder Sonne, sonst schlägt es uns aufs Gemüt. Mir macht's meistens nicht (aus). Also ich kann mich auch bei Regenwetter sehr wohl fühlen, weil ich ... ich finde es wichtig, dass man die Sonne im Herzen hat und darum seht ihr ja, mein Symbol ist bei LingQ auch die Sonne. Ich denke ... VERA: Genau. Ich sehe es gerade vor mir. Auch bei Skype sehe ich die Sonne, denn wir sprechen wieder über Skype und wir hoffen, dass alles mit der Aufnahme gut klappt. Ja, wir wollten uns heute noch mal ein bisschen darüber unterhalten, wie wir Sprachenlernen und wie wir da vorgehen und wie wir Beiträge aussuchen, mit denen wir arbeiten. Wie machst du das denn, Jolanda?

JOLANDA: Das kommt ganz darauf an. Also zum Beispiel beim Englischen, also da war's eigentlich so, dass mich Texte von Steve interessiert haben, obwohl ich überhaupt keine Vorkenntnisse hatte und die habe ich mir einfach, weil es mich interessiert hat, die habe ich mir angehört und angehört und halt Worte gesucht, die ich nicht verstanden habe und habe jetzt dadurch gemerkt, mein Wortschatz hat sich automatisch erhöht. VERA: Vielleicht müssten wir noch mal ganz kurz sagen, wer Steve überhaupt ist, Jolanda.

JOLANDA: Ja, also, das kannst du besser sagen. Du kennst ihn länger als ich.

VERA: Ja, kennen ist übertrieben. Ich habe mit ihm schon gesprochen, aber auch nur über Skype. Also wir kennen uns nicht persönlich. Steve ist einer der Gründer von LingQ, also von L-I-N-G-Q.com und ist auch ein Sprachenlernender wie wir, und er spricht 10 Sprachen oder 11 sind es mittlerweile, ich weiß es gar nicht so genau, und er hat immer nach Methoden und Wegen gesucht, wie man am besten Sprachen lernen kann und so ist ihm die Idee zu LingQ gekommen als ein Instrument um besser Sprachen lernen zu können. Und er hat einen interessanten Blog "The linguist" und er hat auch sehr, sehr viele Videos für YouTube erstellt und dort hochgeladen. Also wenn man auf die Webseite geht, dann findet man ganz unten einen Link auch zu seinem Blog und kann sich dann dort informieren. Ja.

Also dich interessieren die Beiträge von Steve. Warum interessieren sie dich?

JOLANDA: Ich fühle mich bestätigt. In vielen Dingen bin ich einfach seiner Meinung und das tut so gut, weil allgemein so in den Schulen oder wenn ich mit anderen Lernenden spreche, die sind doch oft davon überzogen, dass Grammatik das ein und alles ist. Und, ja, ich bin einfach froh, den anderen Weg gefunden zu haben und ich fühle mich bestätigt in seinen Aussagen und auch als Anregung, ja.

VERA: Genau. Ich bin nicht immer einer Meinung mit Steve, aber mit vielem was er sagt, bin ich vollkommen einverstanden und da stimme ich auch zu und ich finde es total faszinierend mit welcher Leidenschaft und welchem Engagement er seine Videos und seine Podcasts macht und seine Ideen uns mitteilt. Und das ist wirklich motivierend und anregend, finde ich.

JOLANDA: Genau.

Klar, ich bin auch nicht mit allem einverstanden, aber das macht's ja auch interessant. VERA: Genau. Das wäre ja langweilig.

JOLANDA: Nur ist im Moment mein Englisch noch nicht so gut, dass ich ihm gerade so direkt widersprechen kann, also .... Darum melde ich mich noch nicht so oft im Forum auf Englisch. Aber wer weiß. Irgendwann.

VERA: Das Problem habe ich auch. Also wenn ich seine Videos zum Beispiel anschaue und dann kann ich alles verstehen, was er sagt, das ist kein Problem. Aber wenn ich diese Diskussionen darüber dann in seinem Blog verfolge, dann muss ich auch sagen, es fällt mir dann schwer, auf dieser Ebene zu diskutieren. Da ist noch eine gewisse Hemmschwelle da, weil ich mich zwar in Englisch schon gut ausdrücken kann, aber ich würde mal sagen, ein guter Mittelstufenlerner oder an der Grenze zum Fortgeschrittenen und um dann wirklich sehr tiefe und ernsthafte Diskussionen zu führen, da muss man glaube ich, schon fortgeschritten sein. Das geht dann einfach zu weit.

JOLANDA: Ja.

Weil sonst gibt es leicht Missverständnisse. Also das ist mir ja mal passiert. Ich habe mich da mal irgendwie auf Englisch gemeldet und es gab dann eine Rückmeldung und die habe ich dann völlig falsch verstanden.

VERA: Ja das kann dann schon manchmal auch schwierig werden. Wie hat man das jetzt zu deuten? Gerade wenn jemand vielleicht eine ironische Bemerkung macht.

JOLANDA: Genau, ja genau.

VERA: Da ist man sich ja in der eigenen Sprache manchmal unsicher, wie soll man das jetzt auffassen und verstehen und in einer anderen Sprache ist das natürlich noch viel, viel schwieriger.

JOLANDA: Genau.

Ja.

VERA: Also Ironie, das ist eigentlich schon etwas, was wirklich für Fortgeschrittene oder weit Fortgeschrittene nur verständlich ist. Das ist dann, glaube ich, auch die Grenze zwischen Muttersprachler und jemand der die Sprache gelernt hat. Wenn jemand das dann kann in einer Fremdsprache, dann beherrscht er die Sprache wirklich.

JOLANDA: Ja.

VERA: Also die Beiträge von Steve hörst du dir gerne an und was magst du noch? Hast du noch irgendwas gefunden, wo du sagst, das ist so ein Tipp oder das gefällt mir wirklich besonders gut?

JOLANDA: Also, fürs Spanische, da bin ich natürlich total Fan jetzt von den Texten von Berta und Oscar. Die finde ich interessant, lebensnah ... VERA: Über was sprechen sie? JOLANDA: Auch übers Lernen und dann so übers Alltagsleben in Spanien. Also dass die da ganz andere Essenszeiten haben zum Beispiel und Sprichwörter. Sie haben eine Lektion über Sprichwörter. Über Ninis. Das ist so ein Schlagwort momentan in Spanien. So Kinder, die die Schule zwar beendet haben, aber keine Lust zum Lernen haben, keine Lust zum Arbeiten, die sich einfach die Zeit totschlagen.

VERA: Wie schreibt man das? Ninis, das habe ich noch nie gehört.

JOLANDA: Wie man's sagt. VERA: Ist das eine Abkürzung für irgendetwas oder ist das einfach ein spanischer Begriff?

JOLANDA: Ein spanischer Begriff.

VERA: Ah ja. Ich kann kein Spanisch.

JOLANDA: Noch nicht! Das wirst du auch noch lernen.

VERA: Ja, ich lerne ja im Moment vor allem Englisch und ich habe angefangen, ein bisschen mein Französisch wieder aufzufrischen. Da habe ich Grundkenntnisse, weil ich das in der Schule vor 30 Jahren mal gelernt habe, aber Spanisch habe ich noch gar nicht gemacht.

JOLANDA: Ja.

VERA: Ich habe nur mal ganz kurz reingehört, weil bei LingQ kann man ja mehrere Sprachen lernen und es gibt ein paar Lektionen, die gibt es ja in allen Sprachen zum Beispiel die Serie "Who is she?" gibt es in allen Sprachen und da habe ich wirklich dann mal mir die erste Lektion in allen Sprachen angehört um einfach mal ein Gefühl dafür zu bekommen, wie sich die verschiedenen Sprachen anhören. Das fand ich sehr interessant.

JOLANDA: Ja.

Das ist wirklich auch spannend, wie die Melodie von jeder Sprache so ganz anders ist. Und das ist ja auch das Erkennungszeichen, oder, wenn jemand Muttersprachler ist, dann betont er die Sätze, die Worte, einfach anders als jemand, der das später gelernt hat. Also vor allem am Anfang. Klar gibt es Leute, die diesen Klang der Sprache mit der Zeit übernehmen können.

VERA: Ja, ja. Jede ... JOLANDA: Das ist zum Beispiel etwas, wenn ich mich selber in der Fremdsprache höre, das nervt mich im Moment total. Also da bin ich völlig, ja wirklich, genervt, weil ich dann den anderen, also für mich falschen Klang höre. Also ich merke selber, mein Spanisch hat einfach einen Schweizer Hintergrund.

VERA: Ja, das ist aber, denke ich, eine Hemmschwelle, die man überwinden muss. Das ist genauso, wenn ich mich auf Englisch reden höre. Ich habe ja ein paar Videos für LingQ oder über LingQ auf Englisch auch gemacht, ... JOLANDA: Ja, die sind übrigens auch sehr zu empfehlen ... VERA: Ja, aber ich meine, mir ist vollkommen klar, dass man ganz deutlich hört, dass ich Deutsche bin, aber das kann ich halt auch nicht verleugnen. JOLANDA: Ja.

VERA: Und ich glaube, um den Akzent zu verlieren, dass man das hört, da muss man vielleicht wirklich Jahre in einem anderen Land gelebt haben. Also ich weiß auch nicht, ob es wert ist, darauf extrem viel Mühe zu verwenden. Ich versuche natürlich schon, die Worte richtig auszusprechen, aber um jetzt diese Färbung, das Deutsche da rauszubekommen, glaube ich, da müsste ich soviel Mühe investieren, und in der Zeit kann ich doch auch andere Sachen lernen, denke ich mir dann.

JOLANDA: Ja, das stimmt schon. Ja.

VERA: Ja, aber du hast vollkommen Recht. Was auch interessant ist, dass jede Sprache, so ihre eigene Sprachmelodie hat, ihren Rhythmus und auch welche Vokale und Konsonanten verwendet werden und das kann man auch schon hören, auch wenn man die Sprache überhaupt nicht versteht und das fand ich schon sehr interessant. Ich persönlich tendiere ja dazu, das wird mir dann auch manchmal vorgehalten, dass ich eher leichte Texte nehme. Also ich wähle oft Texte aus oder Audiobeiträge, die ich sehr gut verstehen kann, die eher leicht sind. Ich bin aber überzeugt davon, dass das kein Fehler ist – sonst würde ich es ja auch nicht machen -, … JOLANDA: Ja. VERA: :.. aber ich mache so, weil ich das Gefühl habe, ich erhalte dadurch viel mehr Sicherheit in der Sprache und wenn ich mir Beiträge anhöre, in denen ich fast alles verstehe, dann kann ich mich auf andere Aspekte der Sprache konzentrieren zum Beispiel, wie werden Sätze gebildet, wie ist der Sprachrhythmus, wie ist die Melodie? Dann kann ich nämlich genau diese Dinge auch viel besser erfassen, als wenn ich mich total darauf konzentrieren muss, den Inhalt überhaupt zu verstehen.

JOLANDA: Ja.

VERA: Und das finde ich eine sehr lohnenswerte Sache und deshalb höre ich mir zum Beispiel im Englischen den Podcast "Listen to English" an, das ist ein Podcast von Peter Carter, einem Engländer, und ich mag auch die Art wie er spricht sehr und er erklärt auch manchmal, wie man bestimmte Worte im Englischen benutzen kann, bestimmte Phrasen und das finde ich halt auch sehr nett und er erklärt auch ein bisschen was über die britische Mentalität. Das finde ich auch immer wieder sehr schön. Und ich höre mir - auch wenn er inzwischen sehr, sehr leicht für mich ist – gern den ESL-Podcast an, also ESLPOD.com. Das ist ein Podcast von einem Amerikaner in sehr einfachem Englisch und mit sehr vielen Erklärungen und sehr langsam gesprochen, aber den kann ich jetzt nicht mehr so viel hören, weil er wirklich sehr leicht für mich ist.

JOLANDA: Ja.

VERA: Hast du diese Podcasts auch gehört oder hast du einen bestimmten Favoriten?

JOLANDA: Nein, nein, nein.

VERA: Und ... JOLANDA: Ich bewege mich da eher im spanischen Bereich, also die Beiträge von Albert (alsuvi), die liebe ich natürlich auch. Also vor allem das über die Traditionen. Und ... VERA: Und welches Niveau haben die? JOLANDA: Ich glaube Mittelstufe, glaube ich. Aber er hat auch Texte, die sind mir eigentlich zu schwierig, aber ich finde es einfach vom Thema her ... Die Kurzgeschichten zum Beispiel, da muss ich echt viele Worte nachschauen. Also beim ersten Mal. Aber ich habe mir die Texte zuerst einmal nur angehört. Ich musste viele Dinge bügeln, da war das einfach so Background, und ich habe nicht viel verstanden. Aber so beim dritten Mal anhören habe ich immer mehr verstanden und habe mich zuerst gar nicht dann hingesetzt um das zu übersetzen. Erst einige Wochen später muss ich jetzt ehrlich sagen, habe ich mir dann das wirklich mal übersetzt. Aber ich fand es schon spannend nur zu hören und so die Grundidee, die habe ich ... klar, die habe ich mitbekommen von diesen Kurzgeschichten. Aber wirklich genau übersetzt, das habe ich dann erst später.

VERA: Ja, also du hörst auch erst die Beiträge, bevor du sie liest?

JOLANDA: Ja.

VERA: Ja, das mache ich auch immer so, weil gerade mein Hörverstehen war eben sehr schlecht am Anfang und deswegen ist das eigentlich für mich die richtige Methode.

JOLANDA: Ja.

Es gibt sogar Texte, die höre ich mir nur an.

VERA: Hm. Genau.

Mache ich auch.

JOLANDA: Die arbeite ich dann ... also vor allem leichte Texte -, die arbeite ich dann gar nicht durch sonst.

VERA: Ja. Wir können uns ja über die Methode, wie wir lernen noch mal genauer unterhalten. Ich denke, für heute ist es genug, oder?

JOLANDA: Genau.

VERA: Genau. Dann danke ich fürs Zuhören und ich hoffe, es hat Euch Spaß gemacht.

JOLANDA: Das hoffe ich auch.

VERA: Und es wäre toll wenn Ihr wieder reinhört, wenn es Euch gefallen hat. Ihr könnt ja auch gerne einmal einen Kommentar im Forum hinterlassen und wir freuen uns auch über Rückmeldungen oder wenn Ihr sagt, über was wir uns vielleicht einmal unterhalten sollen. Nicht wahr, Jolanda?

JOLANDA: Das wäre super, ja, weil so können wir auch Themen auswählen oder, ja, Texte oder ja ... Das wäre sehr gut. Um ein Feedback ist man immer froh!

VERA: Das stimmt. Den Podcast, also den Text und das Audio könnt Ihr in der deutschen Bibliothek von LingQ nachlesen, also auf www.LingQ.com. Und wie gesagt, wir freuen uns sehr über Rückmeldungen. Mach's gut Jolanda. Tschüss.

JOLANDA: Du auch. Tschüss, Vera!

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VERA: Hallo und willkommen zum deutschen Podcast von LingQ. Hier ist wieder Vera und heute habe ich wieder Jolanda bei mir.

JOLANDA: Hallo. Guten Tag.

VERA: Wie geht es dir, Jolanda?

JOLANDA: Ja, ich denke, es geht mir heute gut. Und wie geht's denn dir?

VERA: Mir geht's auch gut. Wie ist denn das Wetter in der Schweiz?

JOLANDA: Ach, das ist ein Thema. Wir haben's sehr kalt. Ich sitze hier mit Winterkleidern, obwohl es eigentlich ja Frühling sein sollte.

VERA: Bei uns scheint heute die Sonne. Wir haben strahlend blauen Himmel. Die letzten Tage war es auch ein bisschen frisch, aber jetzt soll es richtig schön werden. Ich bin mal gespannt.

JOLANDA: Bei uns ist es nebelig.

VERA: Wirklich?

JOLANDA: Und es regnet, ja! Es ist wirklich trostlos. Also die Leute beklagen sich schon und sagen, wir brauchen wieder Sonne, sonst schlägt es uns aufs Gemüt. Mir macht's meistens nicht (aus). Also ich kann mich auch bei Regenwetter sehr wohl fühlen, weil ich ... ich finde es wichtig, dass man die Sonne im Herzen hat und darum seht ihr ja, mein Symbol ist bei LingQ auch die Sonne. Ich denke ...

VERA: Genau. Ich sehe es gerade vor mir. Auch bei Skype sehe ich die Sonne, denn wir sprechen wieder über Skype und wir hoffen, dass alles mit der Aufnahme gut klappt. Ja, wir wollten uns heute noch mal ein bisschen darüber unterhalten, wie wir Sprachenlernen und wie wir da vorgehen und wie wir Beiträge aussuchen, mit denen wir arbeiten. Wie machst du das denn, Jolanda?

JOLANDA: Das kommt ganz darauf an. Also zum Beispiel beim Englischen, also da war's eigentlich so, dass mich Texte von Steve interessiert haben, obwohl ich überhaupt keine Vorkenntnisse hatte und die habe ich mir einfach, weil es mich interessiert hat, die habe ich mir angehört und angehört und halt Worte gesucht, die ich nicht verstanden habe und habe jetzt dadurch gemerkt, mein Wortschatz hat sich automatisch erhöht.

VERA: Vielleicht müssten wir noch mal ganz kurz sagen, wer Steve überhaupt ist, Jolanda.

JOLANDA: Ja, also, das kannst du besser sagen. Du kennst ihn länger als ich.

VERA: Ja, kennen ist übertrieben. Ich habe mit ihm schon gesprochen, aber auch nur über Skype. Also wir kennen uns nicht persönlich. Steve ist einer der Gründer von LingQ, also von L-I-N-G-Q.com und ist auch ein Sprachenlernender wie wir, und er spricht 10 Sprachen oder 11 sind es mittlerweile, ich weiß es gar nicht so genau, und er hat immer nach Methoden und Wegen gesucht, wie man am besten Sprachen lernen kann und so ist ihm die Idee zu LingQ gekommen als ein Instrument um besser Sprachen lernen zu können. Und er hat einen interessanten Blog "The linguist" und er hat auch sehr, sehr viele Videos für YouTube erstellt und dort hochgeladen. Also wenn man auf die Webseite geht, dann findet man ganz unten einen Link auch zu seinem Blog und kann sich dann dort informieren. Ja. Also dich interessieren die Beiträge von Steve. Warum interessieren sie dich?

JOLANDA: Ich fühle mich bestätigt. In vielen Dingen bin ich einfach seiner Meinung und das tut so gut, weil allgemein so in den Schulen oder wenn ich mit anderen Lernenden spreche, die sind doch oft davon überzogen, dass Grammatik das ein und alles ist. Und, ja, ich bin einfach froh, den anderen Weg gefunden zu haben und ich fühle mich bestätigt in seinen Aussagen und auch als Anregung, ja.

VERA: Genau. Ich bin nicht immer einer Meinung mit Steve, aber mit vielem was er sagt, bin ich vollkommen einverstanden und da stimme ich auch zu und ich finde es total faszinierend mit welcher Leidenschaft und welchem Engagement er seine Videos und seine Podcasts macht und seine Ideen uns mitteilt. Und das ist wirklich motivierend und anregend, finde ich.

JOLANDA: Genau. Klar, ich bin auch nicht mit allem einverstanden, aber das macht's ja auch interessant.

VERA: Genau. Das wäre ja langweilig.

JOLANDA: Nur ist im Moment mein Englisch noch nicht so gut, dass ich ihm gerade so direkt widersprechen kann, also .... Darum melde ich mich noch nicht so oft im Forum auf Englisch. Aber wer weiß. Irgendwann.

VERA: Das Problem habe ich auch. Also wenn ich seine Videos zum Beispiel anschaue und dann kann ich alles verstehen, was er sagt, das ist kein Problem. Aber wenn ich diese Diskussionen darüber dann in seinem Blog verfolge, dann muss ich auch sagen, es fällt mir dann schwer, auf dieser Ebene zu diskutieren. Da ist noch eine gewisse Hemmschwelle da, weil ich mich zwar in Englisch schon gut ausdrücken kann, aber ich würde mal sagen, ein guter Mittelstufenlerner oder an der Grenze zum Fortgeschrittenen und um dann wirklich sehr tiefe und ernsthafte Diskussionen zu führen, da muss man glaube ich, schon fortgeschritten sein. Das geht dann einfach zu weit.

JOLANDA: Ja. Weil sonst gibt es leicht Missverständnisse. Also das ist mir ja mal passiert. Ich habe mich da mal irgendwie auf Englisch gemeldet und es gab dann eine Rückmeldung und die habe ich dann völlig falsch verstanden.

VERA: Ja das kann dann schon manchmal auch schwierig werden. Wie hat man das jetzt zu deuten? Gerade wenn jemand vielleicht eine ironische Bemerkung macht.

JOLANDA: Genau, ja genau.

VERA: Da ist man sich ja in der eigenen Sprache manchmal unsicher, wie soll man das jetzt auffassen und verstehen und in einer anderen Sprache ist das natürlich noch viel, viel schwieriger.

JOLANDA: Genau. Ja.

VERA: Also Ironie, das ist eigentlich schon etwas, was wirklich für Fortgeschrittene oder weit Fortgeschrittene nur verständlich ist. Das ist dann, glaube ich, auch die Grenze zwischen Muttersprachler und jemand der die Sprache gelernt hat. Wenn jemand das dann kann in einer Fremdsprache, dann beherrscht er die Sprache wirklich.

JOLANDA: Ja.

VERA: Also die Beiträge von Steve hörst du dir gerne an und was magst du noch? Hast du noch irgendwas gefunden, wo du sagst, das ist so ein Tipp oder das gefällt mir wirklich besonders gut?

JOLANDA: Also, fürs Spanische, da bin ich natürlich total Fan jetzt von den Texten von Berta und Oscar. Die finde ich interessant, lebensnah ...

VERA: Über was sprechen sie?

JOLANDA: Auch übers Lernen und dann so übers Alltagsleben in Spanien. Also dass die da ganz andere Essenszeiten haben zum Beispiel und Sprichwörter. Sie haben eine Lektion über Sprichwörter. Über Ninis. Das ist so ein Schlagwort momentan in Spanien. So Kinder, die die Schule zwar beendet haben, aber keine Lust zum Lernen haben, keine Lust zum Arbeiten, die sich einfach die Zeit totschlagen.

VERA: Wie schreibt man das? Ninis, das habe ich noch nie gehört.

JOLANDA: Wie man's sagt.

VERA: Ist das eine Abkürzung für irgendetwas oder ist das einfach ein spanischer Begriff?

JOLANDA: Ein spanischer Begriff.

VERA: Ah ja. Ich kann kein Spanisch.

JOLANDA: Noch nicht! Das wirst du auch noch lernen.

VERA: Ja, ich lerne ja im Moment vor allem Englisch und ich habe angefangen, ein bisschen mein Französisch wieder aufzufrischen. Da habe ich Grundkenntnisse, weil ich das in der Schule vor 30 Jahren mal gelernt habe, aber Spanisch habe ich noch gar nicht gemacht.

JOLANDA: Ja.

VERA: Ich habe nur mal ganz kurz reingehört, weil bei LingQ kann man ja mehrere Sprachen lernen und es gibt ein paar Lektionen, die gibt es ja in allen Sprachen zum Beispiel die Serie "Who is she?" gibt es in allen Sprachen und da habe ich wirklich dann mal mir die erste Lektion in allen Sprachen angehört um einfach mal ein Gefühl dafür zu bekommen, wie sich die verschiedenen Sprachen anhören. Das fand ich sehr interessant.

JOLANDA: Ja. Das ist wirklich auch spannend, wie die Melodie von jeder Sprache so ganz anders ist. Und das ist ja auch das Erkennungszeichen, oder, wenn jemand Muttersprachler ist, dann betont er die Sätze, die Worte, einfach anders als jemand, der das später gelernt hat. Also vor allem am Anfang. Klar gibt es Leute, die diesen Klang der Sprache mit der Zeit übernehmen können.

VERA: Ja, ja. Jede ...

JOLANDA: Das ist zum Beispiel etwas, wenn ich mich selber in der Fremdsprache höre, das nervt mich im Moment total. Also da bin ich völlig, ja wirklich, genervt, weil ich dann den anderen, also für mich falschen Klang höre. Also ich merke selber, mein Spanisch hat einfach einen Schweizer Hintergrund.

VERA: Ja, das ist aber, denke ich, eine Hemmschwelle, die man überwinden muss. Das ist genauso, wenn ich mich auf Englisch reden höre. Ich habe ja ein paar Videos für LingQ oder über LingQ auf Englisch auch gemacht, ...

JOLANDA: Ja, die sind übrigens auch sehr zu empfehlen ...

VERA: Ja, aber ich meine, mir ist vollkommen klar, dass man ganz deutlich hört, dass ich Deutsche bin, aber das kann ich halt auch nicht verleugnen.

JOLANDA: Ja.

VERA: Und ich glaube, um den Akzent zu verlieren, dass man das hört, da muss man vielleicht wirklich Jahre in einem anderen Land gelebt haben. Also ich weiß auch nicht, ob es wert ist, darauf extrem viel Mühe zu verwenden. Ich versuche natürlich schon, die Worte richtig auszusprechen, aber um jetzt diese Färbung, das Deutsche da rauszubekommen, glaube ich, da müsste ich soviel Mühe investieren, und in der Zeit kann ich doch auch andere Sachen lernen, denke ich mir dann.

JOLANDA: Ja, das stimmt schon. Ja.

VERA: Ja, aber du hast vollkommen Recht. Was auch interessant ist, dass jede Sprache, so ihre eigene Sprachmelodie hat, ihren Rhythmus und auch welche Vokale und Konsonanten verwendet werden und das kann man auch schon hören, auch wenn man die Sprache überhaupt nicht versteht und das fand ich schon sehr interessant. Ich persönlich tendiere ja dazu, das wird mir dann auch manchmal vorgehalten, dass ich eher leichte Texte nehme. Also ich wähle oft Texte aus oder Audiobeiträge, die ich sehr gut verstehen kann, die eher leicht sind. Ich bin aber überzeugt davon, dass das kein Fehler ist – sonst würde ich es ja auch nicht machen -, …

JOLANDA: Ja.

VERA: :.. aber ich mache so, weil ich das Gefühl habe, ich erhalte dadurch viel mehr Sicherheit in der Sprache und wenn ich mir Beiträge anhöre, in denen ich fast alles verstehe, dann kann ich mich auf andere Aspekte der Sprache konzentrieren zum Beispiel, wie werden Sätze gebildet, wie ist der Sprachrhythmus, wie ist die Melodie? Dann kann ich nämlich genau diese Dinge auch viel besser erfassen, als wenn ich mich total darauf konzentrieren muss, den Inhalt überhaupt zu verstehen.

JOLANDA: Ja.

VERA: Und das finde ich eine sehr lohnenswerte Sache und deshalb höre ich mir zum Beispiel im Englischen den Podcast "Listen to English" an, das ist ein Podcast von Peter Carter, einem Engländer, und ich mag auch die Art wie er spricht sehr und er erklärt auch manchmal, wie man bestimmte Worte im Englischen benutzen kann, bestimmte Phrasen und das finde ich halt auch sehr nett und er erklärt auch ein bisschen was über die britische Mentalität. Das finde ich auch immer wieder sehr schön. Und ich höre mir - auch wenn er inzwischen sehr, sehr leicht für mich ist – gern den ESL-Podcast an, also ESLPOD.com. Das ist ein Podcast von einem Amerikaner in sehr einfachem Englisch und mit sehr vielen Erklärungen und sehr langsam gesprochen, aber den kann ich jetzt nicht mehr so viel hören, weil er wirklich sehr leicht für mich ist.

JOLANDA: Ja.

VERA: Hast du diese Podcasts auch gehört oder hast du einen bestimmten Favoriten?

JOLANDA: Nein, nein, nein.

VERA: Und ...

JOLANDA: Ich bewege mich da eher im spanischen Bereich, also die Beiträge von Albert (alsuvi), die liebe ich natürlich auch. Also vor allem das über die Traditionen. Und ...

VERA: Und welches Niveau haben die?

JOLANDA: Ich glaube Mittelstufe, glaube ich. Aber er hat auch Texte, die sind mir eigentlich zu schwierig, aber ich finde es einfach vom Thema her ... Die Kurzgeschichten zum Beispiel, da muss ich echt viele Worte nachschauen. Also beim ersten Mal. Aber ich habe mir die Texte zuerst einmal nur angehört. Ich musste viele Dinge bügeln, da war das einfach so Background, und ich habe nicht viel verstanden. Aber so beim dritten Mal anhören habe ich immer mehr verstanden und habe mich zuerst gar nicht dann hingesetzt um das zu übersetzen. Erst einige Wochen später muss ich jetzt ehrlich sagen, habe ich mir dann das wirklich mal übersetzt. Aber ich fand es schon spannend nur zu hören und so die Grundidee, die habe ich ... klar, die habe ich mitbekommen von diesen Kurzgeschichten. Aber wirklich genau übersetzt, das habe ich dann erst später.

VERA: Ja, also du hörst auch erst die Beiträge, bevor du sie liest?

JOLANDA: Ja.

VERA: Ja, das mache ich auch immer so, weil gerade mein Hörverstehen war eben sehr schlecht am Anfang und deswegen ist das eigentlich für mich die richtige Methode.

JOLANDA: Ja. Es gibt sogar Texte, die höre ich mir nur an.

VERA: Hm. Genau. Mache ich auch.

JOLANDA: Die arbeite ich dann ... also vor allem leichte Texte -, die arbeite ich dann gar nicht durch sonst.

VERA: Ja. Wir können uns ja über die Methode, wie wir lernen noch mal genauer unterhalten. Ich denke, für heute ist es genug, oder?

JOLANDA: Genau.

VERA: Genau. Dann danke ich fürs Zuhören und ich hoffe, es hat Euch Spaß gemacht.

JOLANDA: Das hoffe ich auch.

VERA: Und es wäre toll wenn Ihr wieder reinhört, wenn es Euch gefallen hat. Ihr könnt ja auch gerne einmal einen Kommentar im Forum hinterlassen und wir freuen uns auch über Rückmeldungen oder wenn Ihr sagt, über was wir uns vielleicht einmal unterhalten sollen. Nicht wahr, Jolanda?

JOLANDA: Das wäre super, ja, weil so können wir auch Themen auswählen oder, ja, Texte oder ja ... Das wäre sehr gut. Um ein Feedback ist man immer froh!

VERA: Das stimmt. Den Podcast, also den Text und das Audio könnt Ihr in der deutschen Bibliothek von LingQ nachlesen, also auf www.LingQ.com. Und wie gesagt, wir freuen uns sehr über Rückmeldungen. Mach's gut Jolanda. Tschüss.

JOLANDA: Du auch. Tschüss, Vera!