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GermanLingQ, #13 Britta & Carla – Kinder und Lehrer (Kids & Teachers) - (Intermediate)

Carla: Ich kann mich erinnern an mindestens, ich weiß nicht mehr wie viele Lehrer ich insgesamt hatte, aber ich würde mal sagen, mindestens 50 bis 60 Prozent davon waren eine reine Katastrophe. Menschlich und dann aber auch fachlich. Da waren ein paar alte dabei, ich kann mich noch entsinnen, nach dem Krieg hat es Lehrkräfte gebraucht. Da hat es gereicht, wenn Du nicht Nazi warst.

Britta: Echt?

Carla: Ja, da hat es gereicht, wenn du irgend so einen Kurs gemacht hast. Und solche Leute hatte ich dann da, die haben versucht, mir Chemie beizubringen. Die waren alle im Pensionierungsalter. Das war furchtbar. Und das war auf einem Gymnasium. Das war katastrophal.

Britta: Ich habe es erst Jahre später gemerkt, wie gut meine Lehrkräfte waren. Ich denke, über die Jahre entwickelt man auch so eine Sensibilität, was muss eine Lehrerin oder ein Lehrer können, und wo kann man dann einmal nachsehen.

Carla: So im Nachhinein, ich meine, ich hatte auch ein paar ausgezeichnete, Muss ich auch sagen: Wenn ich sehe, was Lara so für Lehrer hat. Da kann man neidisch werden.

Britta: Das sind die, die dann von den öffentlichen Schulen durch die Privatschulen weggekauft werden.

Carla: Die kriegen nicht mehr Geld. Manche sogar weniger.

Britta: Echt?

Bessere Sozialleistungen (benefits) Carla: Das weiß ich nicht, wie die Verträge im einzelnen sind. Aber im allgemeinen, wenn du hier Neuanfänger bist und jung im öffentlichen Schulsystem, kriegst du nicht so arg viel. Aber hier, du bist ein Kindergartenlehrer und bist was weiß ich 45 oder 50 Jahre alt, dann kriegst du ein sehr ordentliches Gehalt mit allen möglichen Sozialleistungen (benefits). Da liegst du locker bei 70.000 oder 80.000 Dollar. Das ist nicht schlecht. Ich glaube nicht, dass das einer bei uns einer kriegt. Ich meine schon, wahrscheinlich...auch schon abgestuft. Aber so gerade der Jüngere... Ich habe jetzt gerade das erste Mal in meinem Leben einem Lehrer einen Brief geschrieben und mich bedankt für zwei Jahre, die hervorragend waren. Der verläßt leider die Schule. Aber, das ist egal, Lara hätte ihn eh nicht mehr gehabt. Der war so unglaublich gut.

Britta: Was hat der unterrichtet?

Carla: Geschichte und Geographie. Das war richtig toll. Also erstens habe ich mitgekriegt, was sie lernt, da gibt es natürlich den Lehrplan. Aber auch, wie der die Stunden gestaltet hat. Also, dass sie nach Hause kommt und ganz begeistert erzählt, wie sie unterm Tisch lagen und mit dem Pinsel von unten den Tisch angemalt haben um nachzuempfinden, wie Michelangelo sich gefühlt hat in der Sixtinischen Kapelle, und solche Sachen. Unheimlich interessant. Auch wie er mit den Eltern kommuniziert hat. Man wusste immer genau Bescheid, was verlangt wird, was er will. Der war richtig gut. Noch ein ganz junger Kerl. Der hört jetzt aber auf. Der hat gesagt, er hat jetzt 10 Jahre gelehrt, jetzt will er mal was anderes machen. Also, der geht dann nicht an eine andere Schule. Ich weiß nicht, was er macht. Ich habe nur kurz mit ihm noch gesprochen bei der Graduation (beim Schulabschluss). Da hat er sich für den Brief bedankt, er hat ihm sehr gut getan.

Britta. Ich denke, dass die zu wenig gelobt werden. Das man einfach, das wollte der Schulelternratsvorsitzende auch machen, so ein Zertifikat oder eine Gratifikation ausstellen.

Karla: Loben.

Britta: Eben. Dann sehen das die anderen und das ist dann vielleicht wieder ein Anlass zu gucken, was mache ich denn falsch.

Karla: Ja.

Britta und Carla kommen auf das Thema: Beschäftigung von Kleinkinder zu sprechen. Carlas Tochter besuchte nicht den Kindergarten. Brittas Sohn ist noch sehr kein und geht nur zweitweise in den Kindergarten.

Britta: Man kann die Kinder auch gar nicht so beschäftigen. Ich weiß gar nicht, wie du das geschafft hast. Mir fehlt dann auch die Fantasie. Ich habe öfters versucht mit ihm zu malen, aber der interessiert sich einfach nicht dafür. Der ist glücklich, wenn er seine Autos hat, aber der kann ja auch nicht den ganzen Tag mit den Autos spielen Karla: Ja, das ist schwierig. Ich denke mal, ich hatte es insofern einfacher, ich hatte Glücke, dass Lara, als sie noch klein war, all das gern gemacht hat, was ich auch gemacht habe. Es war kein Opfer für mich. Wenn die zum Beispiel dauernd mit Autos hätte spielen wollen, dann wäre das ein Opfer gewesen. Aber sie hat gern gemalt, sie hat gern gebastelt. Sie war gern draußen in der Natur, ist gern spazieren gegangen, hat sich dafür interessiert, wenn ich ihr Schmetterlinge gezeigt habe. Insofern war es einfach für mich.

Britta: Das macht er eigentlich auch. Alles was draußen ist, macht er gerne. Wir gehen auch im Regen raus, denn da ist so viel Energie, die da raus muss. Aber so handwerklich... Wir haben öfter mal geknetet.

Carla: Das ist nicht sein Ding?

Britta: Das ist nicht seins. Das ist denen in der Kita (Kindergarten) auch schon aufgefallen, dass er noch nicht seine künstlerische Ader entdeckt hat. Aber er fängt jetzt das Singen an... Carla: Das ist doch auch schön. Vielleicht hat er auch keine künstlerische Ader, nicht jeder hat die.

Britta. Aber so als Elternteil wünscht man sich das natürlich.

Carla: Ich weiss auch noch, dass es Tage gab, wo mir die Decke auf den Kopf gefallen ist, und ich nicht schon wieder dasitzen wollte. Die hat immer so Spiele gehabt, die man ständig spielen mußte. Ich weiß noch, sie hatte die Schleich-Plastiktiere. Richtig gute, so zum weitervererben.

Britta: ja, die sind doch jetzt total angesagt.

Carla: Da haben wir eine Riesensammlung. Und Lara hat eine Zeitlang jeden Tag mit denen gespielt und zwar Tierarzt. Und zwar musste ich immer der Tierarzt sein. Dann musste ich auch immer die gleichen Sachen sagen. Das wurde so langweilig. Ich habe sie dann gepackt und bin mir ihr in den Zoo gegangen. Der ist Gott sei Dank umsonst hier. Das konnten wir ja dauernd machen. Doch, doch das kenne ich schon auch. Diese Frustration.

Britta. Das hatte die Georgina mit Einkaufen. Ich musste immer einkaufen und immer ganz viel einkaufen. Und, wenn ich dann mal nicht einkaufen wollte oder mich beschweren wollte, dass die Qualität von etwas nicht so toll war, das war schwierig... Carla: Da hast du das Spiel zerstört. Britta: Ja, Beschäftigung ist nicht so einfach. Was macht ihr jetzt dann im Sommer?

Carla: Im Sommer, wenn Laura hier ist, meinst du?

Britta: Ja, weil die Sommerferien ja immer noch so lang sind.

Carla: Ja, also wenn wir weg sind, in Deutschland, ist sie immer beschäftigt, weil da ist immer etwas los mit Familie und irgendwelche Ausflüge und da ist das wunderschöne, große öffentliche Schwimmbad, wenn das Wetter danach ist. Wir spielen Volleyball. Die einzigen Tage, die manchmal schwierig werden können sind die, wo sie wirklich hier ist mit mir, was dann im August passiert. Wo ich versuche, eine Balance zu finden und auch an ihr merke, ob es ihr langweilig wird, oder ob sie nur noch Facebook und so weiter macht. Dann gehe ich manchmal einen Tag mit ihr auf die Mall. Da beschwert sie sich immer erst furchtbar. Um Gotteswillen, Museen, und bilden, das ist ja grauenvoll. Aber am Ende gefällt es ihr dann doch. Wir gehen irgendwo schön Lunch essen. So bringt man dann die Zeit auch rum. Wir haben letztes Jahr haben wir eine Spiele-Olympiade gemacht zu zweit, weil wir beide gerne spielen. Das heißt wir haben alle Spiele, die wir haben, und wir haben sehr viele, haben wir durchgespielt. Jeweils einmal und am Ende eben den Gesamtsieger festgestellt. Da war es draußen so heiß, dass man sonst nichts machen konnte. Das war auch nett.

Britta: Und wer hat gewonnen.

Carla: Ich weiss es nicht mehr. Ich hab's vergessen. Britta. Das ist aber eine gute Idee.

Carla: Wenn man gern spielt….. und ich spiele für mein Leben gern, dann ist es ein angenehmer Zeitvertreib.

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Carla: Ich kann mich erinnern an mindestens, ich weiß nicht mehr wie viele Lehrer ich insgesamt hatte, aber ich würde mal sagen, mindestens 50 bis 60 Prozent davon waren eine reine Katastrophe. Menschlich und dann aber auch fachlich. Da waren ein paar alte dabei, ich kann mich noch entsinnen, nach dem Krieg hat es Lehrkräfte gebraucht. Da hat es gereicht, wenn Du nicht Nazi warst.

Britta: Echt?

Carla: Ja, da hat es gereicht, wenn du irgend so einen Kurs gemacht hast. Und solche Leute hatte ich dann da, die haben versucht, mir Chemie beizubringen. Die waren alle im Pensionierungsalter. Das war furchtbar. Und das war auf einem Gymnasium. Das war katastrophal.

Britta: Ich habe es erst Jahre später gemerkt, wie gut meine Lehrkräfte waren. Ich denke, über die Jahre entwickelt man auch so eine Sensibilität, was muss eine Lehrerin oder ein Lehrer können, und wo kann man dann einmal nachsehen.

Carla: So im Nachhinein, ich meine, ich hatte auch ein paar ausgezeichnete, Muss ich auch sagen: Wenn ich sehe, was Lara so für Lehrer hat. Da kann man neidisch werden.

Britta: Das sind die, die dann von den öffentlichen Schulen durch die Privatschulen weggekauft werden.

Carla: Die kriegen nicht mehr Geld. Manche sogar weniger.

Britta: Echt? Bessere Sozialleistungen (benefits)

Carla: Das weiß ich nicht, wie die Verträge im einzelnen sind. Aber im allgemeinen, wenn du hier Neuanfänger bist und jung im öffentlichen Schulsystem, kriegst du nicht so arg viel. Aber hier, du bist ein Kindergartenlehrer und bist was weiß ich 45 oder 50 Jahre alt, dann kriegst du ein sehr ordentliches Gehalt mit allen möglichen Sozialleistungen (benefits). Da liegst du locker bei 70.000 oder 80.000 Dollar. Das ist nicht schlecht. Ich glaube nicht, dass das einer bei uns einer kriegt. Ich meine schon, wahrscheinlich...auch schon abgestuft. Aber so gerade der Jüngere...
Ich habe jetzt gerade das erste Mal in meinem Leben einem Lehrer einen Brief geschrieben und mich bedankt für zwei Jahre, die hervorragend waren. Der verläßt leider die Schule. Aber, das ist egal, Lara hätte ihn eh nicht mehr gehabt. Der war so unglaublich gut.

Britta: Was hat der unterrichtet?

Carla: Geschichte und Geographie. Das war richtig toll. Also erstens habe ich mitgekriegt, was sie lernt, da gibt es natürlich den Lehrplan. Aber auch, wie der die Stunden gestaltet hat. Also, dass sie nach Hause kommt und ganz begeistert erzählt, wie sie unterm Tisch lagen und mit dem Pinsel von unten den Tisch angemalt haben um nachzuempfinden, wie Michelangelo sich gefühlt hat in der Sixtinischen Kapelle, und solche Sachen. Unheimlich interessant.
Auch wie er mit den Eltern kommuniziert hat. Man wusste immer genau Bescheid, was verlangt wird, was er will. Der war richtig gut. Noch ein ganz junger Kerl. Der hört jetzt aber auf. Der hat gesagt, er hat jetzt 10 Jahre gelehrt, jetzt will er mal was anderes machen. Also, der geht dann nicht an eine andere Schule. Ich weiß nicht, was er macht. Ich habe nur kurz mit ihm noch gesprochen bei der Graduation (beim Schulabschluss). Da hat er sich für den Brief bedankt, er hat ihm sehr gut getan.

Britta. Ich denke, dass die zu wenig gelobt werden. Das man einfach, das wollte der Schulelternratsvorsitzende auch machen, so ein Zertifikat oder eine Gratifikation ausstellen.

Karla: Loben.

Britta: Eben. Dann sehen das die anderen und das ist dann vielleicht wieder ein Anlass zu gucken, was mache ich denn falsch.

Karla: Ja.

Britta und Carla kommen auf das Thema: Beschäftigung von Kleinkinder zu sprechen. Carlas Tochter besuchte nicht den Kindergarten.
Brittas Sohn ist noch sehr kein und geht nur zweitweise in den Kindergarten.


Britta: Man kann die Kinder auch gar nicht so beschäftigen. Ich weiß gar nicht, wie du das geschafft hast. Mir fehlt dann auch die Fantasie. Ich habe öfters versucht mit ihm zu malen, aber der interessiert sich einfach nicht dafür. Der ist glücklich, wenn er seine Autos hat, aber der kann ja auch nicht den ganzen Tag mit den Autos spielen

Karla: Ja, das ist schwierig. Ich denke mal, ich hatte es insofern einfacher, ich hatte Glücke, dass Lara, als sie noch klein war, all das gern gemacht hat, was ich auch gemacht habe. Es war kein Opfer für mich. Wenn die zum Beispiel dauernd mit Autos hätte spielen wollen, dann wäre das ein Opfer gewesen. Aber sie hat gern gemalt, sie hat gern gebastelt. Sie war gern draußen in der Natur, ist gern spazieren gegangen, hat sich dafür interessiert, wenn ich ihr Schmetterlinge gezeigt habe. Insofern war es einfach für mich.

Britta: Das macht er eigentlich auch. Alles was draußen ist, macht er gerne. Wir gehen auch im Regen raus, denn da ist so viel Energie, die da raus muss. Aber so handwerklich... Wir haben öfter mal geknetet.

Carla: Das ist nicht sein Ding?

Britta: Das ist nicht seins. Das ist denen in der Kita (Kindergarten) auch schon aufgefallen, dass er noch nicht seine künstlerische Ader entdeckt hat. Aber er fängt jetzt das Singen an...

Carla: Das ist doch auch schön. Vielleicht hat er auch keine künstlerische Ader, nicht jeder hat die.

Britta. Aber so als Elternteil wünscht man sich das natürlich.

Carla: Ich weiss auch noch, dass es Tage gab, wo mir die Decke auf den Kopf gefallen ist, und ich nicht schon wieder dasitzen wollte. Die hat immer so Spiele gehabt, die man ständig spielen mußte. Ich weiß noch, sie hatte die Schleich-Plastiktiere. Richtig gute, so zum weitervererben.

Britta: ja, die sind doch jetzt total angesagt.

Carla: Da haben wir eine Riesensammlung. Und Lara hat eine Zeitlang jeden Tag mit denen gespielt und zwar Tierarzt. Und zwar musste ich immer der Tierarzt sein. Dann musste ich auch immer die gleichen Sachen sagen. Das wurde so langweilig. Ich habe sie dann gepackt und bin mir ihr in den Zoo gegangen. Der ist Gott sei Dank umsonst hier. Das konnten wir ja dauernd machen. Doch, doch das kenne ich schon auch. Diese Frustration.

Britta. Das hatte die Georgina mit Einkaufen. Ich musste immer einkaufen und immer ganz viel einkaufen. Und, wenn ich dann mal nicht einkaufen wollte oder mich beschweren wollte, dass die Qualität von etwas nicht so toll war, das war schwierig...

Carla: Da hast du das Spiel zerstört.

Britta: Ja, Beschäftigung ist nicht so einfach.
Was macht ihr jetzt dann im Sommer?

Carla: Im Sommer, wenn Laura hier ist, meinst du?  

Britta: Ja, weil die Sommerferien ja immer noch so lang sind.

Carla: Ja, also wenn wir weg sind, in Deutschland, ist sie immer beschäftigt, weil da ist immer etwas los mit Familie und irgendwelche Ausflüge und da ist das wunderschöne, große öffentliche Schwimmbad, wenn das Wetter danach ist. Wir spielen Volleyball. Die einzigen Tage, die manchmal schwierig werden können sind die, wo sie wirklich hier ist mit mir, was dann im August passiert. Wo ich versuche, eine Balance zu finden und auch an ihr merke, ob es ihr langweilig wird, oder ob sie nur noch Facebook und so weiter macht. Dann gehe ich manchmal einen Tag mit ihr auf die Mall. Da beschwert sie sich immer erst furchtbar. Um Gotteswillen, Museen, und bilden, das ist ja grauenvoll. Aber am Ende gefällt es ihr dann doch. Wir gehen irgendwo schön Lunch essen. So bringt man dann die Zeit auch rum.
Wir haben letztes Jahr haben wir eine Spiele-Olympiade gemacht zu zweit, weil wir beide gerne spielen. Das heißt wir haben alle Spiele, die wir haben, und wir haben sehr viele, haben wir durchgespielt. Jeweils einmal und am Ende eben den Gesamtsieger festgestellt. Da war es draußen so heiß, dass man sonst nichts machen konnte. Das war auch nett.

Britta: Und wer hat gewonnen.

Carla: Ich weiss es nicht mehr. Ich hab's vergessen.

Britta. Das ist aber eine gute Idee.

Carla: Wenn man gern spielt….. und ich spiele für mein Leben gern, dann ist es ein angenehmer Zeitvertreib.