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Computer Club Zwei, Folge 133 - vom 03.11.2008

Computerclub 2, das Technikmagazin mit Wolfgang Back und Wolfgang Rudolph [Erkennungsmelodie] W.B. : Leider gibt es keinen Schnaps dafür, da fehlt noch ein bisschen was. Aber die 133. Folge.

W.R. : Wann gibt's denn den Schnaps? Bei der...

W.B. : 333 Folge.

W.R. : Ach, da haben wir noch ein paar Tage.

W.B. : Ja.

Herzlich willkommen, liebe Zuhörerinnen und liebe Zuhörer. Es ist uns auch diesmal, glaube ich, wieder gelungen, super schöne Themen zusammenzustellen.

W.R. : Ja, ich begrüße Sie auch ganz herzlich.

W.B. : Ach so.

W.R. : Auch wenn der Kollege das nicht so gern möchte oder?

W.B. : Nö, nö, nö.

W.R. : Willst du mich unterdrücken, Herr Back?

W.B. : Nein, nein, nein.

W.R. : Gut.

W.B. : Nachdem du mich paar mal da mit gegrüßt hast, habe ich gedacht, ich mache das mit.

W.R. : Nein, ich arbeite selbst. Danke. Ich lasse nicht arbeiten. Also ich begrüße Sie ganz herzlich und jetzt darf der Kollege Back weitermachen.

W.B. : Ich finde, dass es sich häuft, dass wir immer mehr über irgendwelche Verstöße gegen Datenschutz und so weiter berichten müssen. Es wird draußen gar nicht so viel davon aufgenommen und erkannt, was da mit diesen Payback-Karten zum Beispiel so alles möglich ist und was da bei Google so alles passiert. Da müssen wir den Finger drauf halten. Ist ja wieder was passiert, ne?

W.R. : Ja, es sind ja viele die so was machen. Wir haben ja von dem iPhone schon mal gesprochen, dass es da Probleme gibt und Google Android, dieses neue Telefon, Mobiltelefon, da gibt es auch etwas, was auch aus den Geschäftsbedingungen hervorgeht. Und zwar, Google ist in der Lage, Software, die ich da drauf installiert habe, aus der Ferne wieder zu löschen.

W.B. : Das haben wir eigentlich immer nur dem Bill Gates zugetraut, dass er das kann.

W.R. : Ja, er kann es ja auch und... Aber ich frage mich eigentlich, was, was ist denn jetzt dahinter? Gut, man kann natürlich argumentieren, dass vielleicht irgendwelche Rechte, Gesetze verstoßen werden oder sonst etwas, aber ich frage mich, diese Selbstjustiz, die hier geschieht - da sitzt irgendwo jemand, vielleicht auf einer außerhalb des Zugriffs des Gesetzgebers, auf einer alten Bohrinsel, offshore, mit seinen ganzen Servern und da steht irgendwo rings rum dran "Google". Und die stellen nun fest, ich habe ein Mobiltelefon gekauft. Ich habe es in meiner tatsächlichen Verfügungsgewalt. Es gehört mir, ich habe dafür Geld ausgegeben, vielleicht auch noch einen Vertrag dazu abgeschlossen, damit ich telefonieren kann. Und die stellen nun fest, der hat da Software drauf installiert, die gefällt uns nicht, warum auch immer. Und dann löschen die die. Da werde ich nicht zur Anzeige gebracht.

W.B. : Nicht zu fassen.

W.R. : Da werde ich nicht aufgefordert, das zu tun, sondern man tut es selbstherrlich, selbstarrogant. Ich glaube... wo soll das eigentlich noch hingehen?

W.B. : Das geht vielleicht wieder zurück in den Wilden Westen.

W.R. : Ja, also diese, diese Art und Weise, wie das hier geschieht, die macht mir so langsam Angst. Also ich werde mit Sicherheit mich so langsam von Google und all seinen Diensten verabschieden.

W.B. : Ich auch. Ich auch.

W.R. : Weil das geht einfach nicht. Es gibt noch andere, also man muss schon sagen, bei smart phone Betriebssystemen wie PalmoS, Windows Mobile oder Sympion werden kostenpflichtige Applikationen auch als zeitlich befristete Testpersonen angeboten. So dass sie dann vor dem Kauf angeboten werden können. Und da ist es ja klar, wenn ich eine Testperson habe, dass die nach einer gewissen Zeit dann eben gelöscht wird. Das weiß ich ja vorher. Aber hier, in dem anderen Fall, ich meine Google erstattet mir dann das Geld zurück, die gehen also auf mein Telefon, sagen aha, du hast da irgendwas, gefällt mir nicht, hat das und das gekostet, man kriegt's Geld zurück. Haupt...

W.B. : Tatsächlich.

W.R. : Sagen sie.

W.B. : Ja, sagen sie W.R. : Sagen sie.

Aber wen bitteschön soll ich denn jetzt verklagen, für 3 Euro irgendwas?

W.B. : Du kannst keinen verklagen, du kriegst keinen. So und es geht ja in dieser Sendung auch noch weiter mit Google. Da passiert das nächste ja schon wieder. Und wir haben den Peter Welchering gerade nach Russland geschickt. Der soll sich da mal umgucken.

W.R. : Ja, die östliche Ausgabe von EBay hat nichts mit EBay zu tun, aber ist noch viel, viel schlimmer.

W.B. : Ja?

[Erkennungsmelodie] W.R. : Wolfgang, warst du schon mal in Russland?

W.R. : Nein, das fehlt mir noch. Möchte ich aber irgendwann mal ganz gerne da hin. Aber da wo ich hin will, da sollte ich besser nicht hinfahren.

W.R. : Wo willst du hin?

W.B. : Früher hatte ich mir immer gedacht: So Sibirien, das wär doch so was. Mir hat wahnsinnig imponiert, dass sie die Bauern dort die Milch einfach in Blöcken einfrieren, die hinters Haus legen können, und wenn sie dann Milch brauchen, dann nehmen sie das da rein, legen‘s an den Ofen und tauen das wieder auf.

W.R. : Ja gut, aber da ist die Welt ja noch in Ordnung, wenn man sich damit zufrieden gibt, so zu leben. Aber in den Großstädten, da ist es ja doch schon ein bisschen problematisch, mit Kriminalität und so. Ich höre da immer wieder von Leuten, die in Russland waren. Wenn die in Moskau mit der U-Bahn fahren, die müssen ihr Bluetooth abschalten, und alles Mögliche, weil innerhalb von Minuten das Telefon sonst gehackt ist und alle Informationen raus und was weiß ich nicht alles. Wir sollten vielleicht mal darüber sprechen, was geschieht denn eigentlich im Moment in Russland, wie sieht's denn aus? Denn ich bekomme tagtäglich immer mehr kyrillisch geschriebene Anfragen, Angebote, die ich Gott-sei-dank nicht lesen kann. Aber...

W.B. : Ich habe jetzt, gerade dazu, ich habe aus Kasachstan jetzt, eine junge Frau hat mir geschrieben, dass sie in in in Spanien jetzt ist bei ihrer Schwester...

W.R. : Ach? Mit mir auch. In Spanien. Genau.

W.B. : Die hat also mich ausgesucht.

W.R. : Ja.

W.B. : Und möchte gerne bis zur Heirat hat sie mir so einiges versprochen.

W.R. : Mir auch.

W.B. : Ja?

W.R. : Das mit Spanien kam mir jetzt bekannt vor.

W.B. : Ja.

W.R. : Mir auch.

Im Moment lebt sie in Spanien.

W.B. : Ah ja. Nimmst du die oder soll ich?

W.R. : Wir fragen mal den Peter. Der soll entscheiden. Peter Welchering ist wieder am Telefon bei uns. Peter, du warst in Russland. Erst mal schönen guten Tag und dann, wie war's denn da? P.W. : Ja, hallo nach Köln. Ich dachte immer Ihr könnt nicht kyrillisch lesen habt ihr gerade gesagt. Naja, ja, wie's da war? Beängstigend, erschreckend. Was die organisierte Kriminalität im Netz angeht, da hat sich in Russland in den letzten sechs bis acht Monaten enorm viel getan. Wo bisher noch vernetzte Einzeltäter tätig waren und die organisierte Kriminalität mehr oder weniger aus vielen, vielen kleinen Gruppen bestand, da schließen sich diese Gruppen gerade zu so etwas wie einer Datenmafia zusammen. Und das sollte uns schon zu denken geben, denke ich.

W.R. : Diese Datenmafia, was machen die denn? Was, was können die uns denn tun?

P.W. : Also das neueste Projekt, das ich auch besichtigen konnte, mit zwei Gewährsleuten, das lief teilweise unter etwas komischen, fast so an Geheimdienstkrimis-erinnernden Aktivitäten ab. Das ist eine Optionsplattform für Kreditkarteninformationen und Kontendaten. Auf dieser Auktionsplattform sind dann zum einen vertreten eben die Anbieter, also die Leute, die das geklaut haben im Netz, und die sagen beispielsweise, ich habe jetzt 200.000 Kreditkarteninformationen mit Name, Vorname, Kreditkartennummer, Anschrift und auch den entsprechenden Sicherheitsnummern. Und dann wird, wie bei einer richtigen Auktion eben, gehandelt, wie viel die Wert sind. Und dann gehen die etwa für pro Stück, pro Datensatz, 30, 40, oder 50 Cent, gehandelt wird in US-Dollar und Cent, eben über den Ladentisch beziehungsweise über die virtuelle Ladentheke in dem Fall.

W.R. : EBay für Kriminelle oder so?

P.W. : EBay für Kriminelle und diese Auktionsplattform wird eben betrieben von einer Organisation, die dann sowohl von den Anbietern als auch von den Käufern dafür Provision nimmt. Und man könnte diese Leute, die das betreiben, ja, als so eine Art Vorhut dieser organisierten Kriminalität, also der Datenmafia, die sich gerade wirklich enger zusammenschließt, bezeichnen.

W.R. : Aber wenn du das schon weißt und viele andere wissen das auch, dann weiß es natürlich auch der russische Staat. Was tut der?

P.W. : Der russische Staat weiß das auch. Der tut nichts. Mir hat ein Bekannter gesagt, der russische Staat tut deshalb nichts, weil er teilweise daran auch mit verdient, nicht wenige bei der Regierung Arbeitende würden das eben im Nebenerwerb auch machen. Also beispielsweise Leute, die ansonsten im Ministerium arbeiten oder sonstwo, in ihrer Freizeit hacken die mal so ein paar Datenbanken von Online-Shops oder die kümmern sich da mal darum, dass sie einige Kreditkarteninformationen abfischen. Und die verkaufen das dann eben auch.

W.B. : Die verdienen ja auch wirklich schlecht da. Muss man ja sowas machen, wahrscheinlich. Sag mal, wer hat dich denn da eingeladen und in diese Welt eingeführt?

P.W. : Das waren langjährige Kontakte. Die kenne ich seit...

W.B. : Ah so.

P.W. : .. ungefähr 20 Jahren. Einer dieser Leute hat früher mal fürs KGB gearbeitet und ist jetzt als Sicherheitsberater tätig. Und die wollen natürlich nicht namentlich genannt werden. Das ist ja klar.

W.B. : Ja klar.

P.W. : Kann man ja verstehen.

W.B. : Also war das mehr ein privater, private Einladung?

P.W. : Das war mehr eine private Einladung und das war, sozusagen, eine private Fortbildung.

W.B. : Aha.

W.R. : Gut.

Wenn jetzt da diese Daten gehandelt werden, Kreditkartendaten und so weiter, was könnte auf uns zukommen? Wie könnte uns das schaden?

P.W. : Ja, bisher werden natürlich schon solche Kreditkartendaten geklaut. Bisher werden auch Kontendaten geklaut, aber wenn's jetzt wirklich zentralere Organisationen gibt, und wenn diese Dinge auch leichter verkäuflich sind als bisher - weil bisher fand ja der Verkauf in vielen, vielen Foren statt und wer in diesen Markt rein wollte, musste sich erst mal orientieren. Das kostete einige Zeit. Wo kann ich denn überhaupt was anbieten? Wenn das eben zentraler wird, dann wird es für sehr viele Hacker und Cracker einfach sehr viel interessanter, solche Dinge zu erbeuten, weil sie dann damit gleich an den Markt gehen können. Und ich denke, wir müssen gewärtigen, dass dann einfach sehr viel stärker noch Identitäten, Kreditkarteninformationen, Kontendaten, Passwörter, Benutzerkennungen, geklaut werden.

W.R. : Und was kann ich denn dagegen tun? Wie kann ich mich denn davor schützen? Ich mein, in Deutschland, wir haben's ja bei der Telekom gesehen, erst mal sind's 17 Millionen Datensätze, dann waren es wieder 30 Millionen Datensätze, mit Telefonnummern, Anschriften und Kontodaten, aber wenn die in falsche Hände gelangen und man hat dann in Russland die Möglichkeit, auf mein Konto zuzugreifen, wie, wie schütze ich mich denn? P.W. : Also schützen kann man sich nur zum Teil. Natürlich sollte nichts mehr ohne Schutzsoftware laufen. Also entsprechende Antivirenprogramme, entsprechende Firewalls, die eben unbedingt auch installiert sein müssen, und das haben eben noch sehr viele Anwender nicht. Zum zweiten müssen glaube ich aber auch die Verbraucher Druck machen, denn bei sehr vielen Online-Shops liegen die Kundendatenbanken völlig ungeschützt auf demselben Server, auf dem auch der Shop liegt. Und der kann dann beispielsweise ganz einfach, via ftp heruntergeladen werden. Und das ist schon erschreckend.

W.B. : Müssen auch die Datenschützer etwas schärfer werden? In ihren Beobachtungen?

P.W. : In ihren Beobachtungen, ja. Wobei, was eigentlich fehlt ist das Durchgreifen auf solche kriminellen Aktionen. Also Gesetze haben wir dafür ja, wenn solche Sachen passieren, die sind strafbar. Aber es bleibt eben folgenlos, weil man beispielsweise so gut wie nicht in Jekaterinburg oder in Moskau, in St. Petersburg eine solche Auktionsplattform von hier aus einfach ausheben kann.

W.B. : Wär das nicht was für den Herrn Schäuble? Mal in die andere Richtung zu machen?

P.W. : Habe ich bisher aus dem Innenministerium noch keine Vorstöße erlebt, aber das wäre für ihn sicherlich mal ein Thema.

W.R. : Naja. Also ich denke schon, dass man in einer solchen Größenordnung vielleicht auch europäisch denken müsste und auch von Seiten Europas dagegen vorgehen muss. Gibt es denn da Initiativen oder Aktivitäten, die du beobachten kannst?

P.W. : Ja, Initiativen schon. Beispielsweise haben die Esten ein sehr agiles Interesse daran, solche Datendiebstähle aber auch DOS-Attacken auf Server und ähnliches zu unterbinden. Und in Tallin sind drei, insgesamt drei sehr aktive Taskforces entstanden, die nachspüren, woher kommen solche Angriffe. Und die dann auch versuchen, solche Angriffe forensisch sicher zu dokumentieren, damit unter Umständen Behörden einschreiten können. Und solche Angriffe vor allen Dingen abzuwehren. Da sagen mir allerdings die Gesprächspartner in Tallin, wir würden ja sehr gerne mit der Europäischen Union zusammenarbeiten, aber die EU hat an dem, was wir hier in Estland machen, wenig Interesse und fördert das überhaupt nicht.

W.R. : Hm. Gut.

Finde ich...

P.W. : Wobei man auch sehen muss, in Estland ist die Internetanbindung zur ganz grundlegenden Infrastruktur geworden. Und deshalb ist das für die besonders wichtig.

W.R. : Ja, Estland hat jeder freien Zugang, das heißt keiner muss bezahlen, dafür, dass er ins Internet kann. Das ist genau so wie bei uns. Weiß ich gar nicht. Was gibt's denn bei uns in Deutschland noch kostenlos? Nichts mehr, oder?

W.R. : Nö, eigentlich nicht. Also bei, dort ist es ganz normal, dass jeder kostenlos und jederzeit ins Internet kann und darf und das ist eine Sache, die sollte man sich wirklich in Deutschland auch mal überlegen. Auf der anderen Seite sind die natürlich dann auch erhöhter Gefahr ausgesetzt. Und Europa kümmert sich nicht darum. Warum nicht? Was steckt dahinter? Hast du eine Vermutung?

P.W. : Europa kümmert sich überhaupt nicht darum, weil viele Euro-Bürokraten in Brüssel den baltischen Ländern noch sehr skeptisch gegenüberstehen. Und ich glaube, Europa und diese EU-Bürokraten unterschätzen vor allen Dingen das Potential das in Tallin an IT-Technologie und an kreativer Intelligenz da ist.

W.B. : Ich glaube, dass es nicht genügend Fachleute in der Politik gibt, die so etwas überhaupt beurteilen können.

P.W. : Ja, dem kann man zustimmen. Das sehe ich auch so.

W.R. : Also ich glaube viel eher, dass Europa noch schlimmer aufgestellt ist, als unsere Politiker in Deutschland was Daten sammeln, Datenwut, Überwachung von Bürgern angeht und so sehr wie ich für Europa eingestellt bin, aber in diesem Bereich würde ich ganz gern manchmal reinhauen, wenn die Möglichkeit bestünde. Denn was da auf uns noch zukommt, was von der EU da gemacht wird, die ganzen Abkommen mit den Vereinigten Staaten und sonst was, wo unsere Daten preisgegeben werden. Und die fehlende Aufklärung, dass man den Leuten endlich mal sagt, pass mal auf, diese Zahl-zurück-Karten, ach ne, man sagt ja in Deutschland Payback-Karten und diese ganzen Informationen, die du Leute freiwillig rausgeben, damit sie dann irgendwo mal im Summer drei Gummipunkte bekommen, und ein sinnloses Geschenk dafür, da müsste man mehr dafür tun, für diese Aufklärung, müsste mehr darüber sprechen. Aber leider geschieht nichts, was machen wir denn, Peter, damit die Leute das mal so ein bisschen besser verstehen wie sie abgezockt werden?

P.W. : Ich fürchte, da kann man nur sehr begrenzt was machen. Natürlich drüber reden, natürlich darüber schreiben, publizieren, den Leuten klarmachen, das sind wirklich riesige Gefahren, wenn ihr eure Daten einfach so weggibt. Oder aber auch klarzumachen, ihr müsst euch in bestimmten Bereichen schützen, also Internetanbindung und PCs gehen nur noch mit Schutzprogrammen. Aber nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre bin ich da ein bisschen skeptisch geworden, ob man damit wirklich so richtig viel erreicht.

W.B. : Vielen Dank für das sicherlich sehr, sehr interessante Gespräch und...

W.R. : Für das bedrückende Gespräch, ja.

W.B. : Bedrückende Gespräch und das wird wahrscheinlich mit dieser Kriminalität natürlich noch einige Zeit noch weiterlaufen und immer schlimmer werden. Wolfgang, du hast mich eben gefragt, was gibt's denn in Deutschland noch, noch kostenlos. W.R. : Ja.

Ja.

W.B. : Ich dachte, ich hätte mal eine kluge Antwort gegeben. Sagte, es gibt noch keine Luftsteuer. Doch die gibt es. Weißt du, was Luftsteuer ist?

W.R. : Nein.

W.B. : Wenn es da so Friseure gibt, oder Bäcker gibt, die so ihr Emblem draussen hängen haben, als Friseur mit so einem, so einem Bong da oder irgend so was. Der muss Luftsteuer bezahlen. Weil er von seinem Haus in die Luft hinein irgendwie eine Werbung setzt. Also bitteschön.

W.R. : Das ist ja eine Luftnummer. Okay, Peter, schönen Dank.

W.B. : Tschüss.

W.R. : Tschüss.

P.W. : Ja, tschüss nach Köln.

[Erkennungsmelodie] W.B. : Es gab mal einen Abend, ich glaube es war ein Dienstag Abend, da hieß es um 21Uhr da passiert etwas, da musst du dabei sein. Da kommt ein neuer Browser von Google, der die Welt verändern soll. Meldet sich an als Chromium. Und ich dachte, wenn da so viele Leute...

W.R. : Chrome. Chromium ist was anderes, Herr Back.

W.B. : Ja?

W.R. : Ja.

W.B. : Chrome, ja. Ich dachte, wenn da so viele Leute wissen, da hast du bestimmt kein Glück, dass du da den Download gestartet kriegst und siehe da, doch, ich bekam diesen Chrome, Herr Rudolph. Und hab mir den angesehen und das war wahrscheinlich schon falsch, dass ich das gemacht habe. Denn ein paar Tage später ging's ja schon rum, dass der eine ID setzt und diese ID abgefragt werden kann und das ist das, was Google natürlich will, wenn sie die Adsense-Werbung, damit da keiner pfuschen kann, wollen die wissen, von welchem Rechner wurde das gerade gemacht. Und dann kam ein bisschen später kam ein neuer Browser und auch kostenlos. Und den hat Stefan Ries ja was zusammengebaut. Herr Ries, Sie sind doch an der anderen Seite der Leitung?

S.R. : Genau.

W.B. : Was haben Sie gemacht? Sie haben also die ich sag noch mal das negative, was da besprochen wurde: dass diese ID abgefragt werden kann und dass eben, typisch für Google ist, dass dieser Chrome doch sehr viel gesprochen hat. Und zwar viele Dinge ausgeplaudert hat, die ich vielleicht gar nicht wollte, dass er das gemacht hat. So, jetzt haben Sie sich hingesetzt und haben gesagt: Das will ich nicht bei diesem Browser und haben das rausgenommen. Und wie haben Sie's gemacht? S.R. : Naja, ich hab mir erst mal den Quelltext geladen. Das war natürlich nicht ganz so einfach. Sind natürlich ein paar Hundert MB durch die man sich da erst mal durchkämpfen muss und ich nehme an, das wird auch der Grund sein, warum also es noch kein anderer versucht hat vor mir. Es gibt ja auch sicherlich sonst noch fähige Programmierer, aber ja hat dann halt doch einige Stunden gedauert und ich bin dann eben auf diese Punkte gestoßen, die eben kritisiert werden und eventuell bedenklich sind. Und hab dann eben den entsprechenden Code entfernt bzw. dann umgebaut so dass es dann eben wieder läuft.

W.R. : Den Quelltext von Chrome haben Sie geladen?

S.R. : Nicht den von Chrome, also von Chromium. Also der Chrome basiert ja auf dem Chromium Quelltext und der Chromium Quelltext selber ist unter einer freien Lizenz.

W.R. : Gut, ja. Weil der Herr Back hatte das eben verwechselt. Der weiß das wahrscheinlich nicht. Das heißt also, Sie haben einen freien Browser, den Quelltext eines freien Browsers auf dem auch der Chrome basiert, geladen und haben den dann angepasst. Was haben Sie daran gemacht?

S.R. : Naja, ich hab speziell erst mal die kritisierten Punkte also entfernt. Wie zum Beispiel die Client-ID und den Timestamp. Also da wird dann zum Beispiel registriert, wann der Browser installiert wurde und eben halt auch die anderen Funktionen wie Suggest wo einem dann Suchvorschläge übermittelt werden. Da war zum Beispiel dann die Kritik, dass einige Vorschläge eben eventuell gelockt werden können von Google und dass eben dann doch stark die Privatsphäre verletzt würde.

W.B. : Das hat man richtig schön gesehen im Quelltext, wo das passierte?

S.R. : Das kann man nachvollziehen. Also es ist nicht alles kommentiert und man muss da schon einige Zeit suchen, und... Also es ist nicht so einfach. Man kann sich das Ding jetzt nicht laden und dann eben mal mit dem Texteditor reingehen und da mal was löschen. Also so einfach ist es nicht. Aber wenn man halt ja längere Zeit sucht, findet man die entsprechenden Stellen eben schon.

W.R. : Haben Sie noch mehr gefunden, was eventuell problematisch sein könnte?

S.R. : Naja, es ist, es gibt da so eine Funktion, den ORL-Tracker, also der ruft die Google Homepage im Hintergrund auf. Also laut Google ist das dafür da, um zu bestimmen für das Suggest ja welche Top level domain, also ob man jetzt auf der englischen oder deutschen Google Homepage sucht. Aber es werden dabei eben auch, ja, Google Cookies gesetzt im...was automatisch passiert, wenn man die Google Homepage aufruft und das war eben auch nicht im Sinne vieler User.

W.R. : So und das haben Sie jetzt alles ausgebaut.

S.R. : Hab ich alles ausgebaut.

W.R. : Und jetzt haben Sie einen neuen Browser quasi entwickelt, der sehr ähnlich ist zu dem was auch Google hat.

S.R. : Genau.

W.R. : Ja dann. Den bieten Sie einfach kostenlos an?

S.R. : Ja.

Geld dafür zu nehmen, das würde wahrscheinlich keiner machen.

W.R. : Haben Sie es nur aus Spaß getan oder aus Ärger über Google oder weswegen haben Sie es getan?

S.R. : Naja gut. Also ich hab das auch erst mal für mich getan, weil ich den Browser eben gerne nutzen wollte, den Chromium, aber eben mich diese Punkte auch gestört haben. Und da hat sich's natürlich angeboten, da ich eben programmieren kann, dass ich das eben selbst entferne. Und da das offenbar auf ein ziemlich breites Interesse gestoßen ist in der Öffentlichkeit, dieses Thema Chrome, Chromium, hat sich natürlich angeboten das eben auch öffentlich zu machen. Und ist natürlich auch, ja, denke ich kann man so ehrlich sagen auch eine ganz gute Werbung ja für die Seite also dafür dass es kostenlos ist, ist das, denke ich, in Ordnung.

W.B. : Was hol ich mir denn alles mit diesem, mit diesem Google Chrome? Was hole ich mir da alles nach Hause? Also a) diese ID aber ich glaube da will ja an diese weltweite ID will ja auch EBay ran oder Wolfgang?

S.R. : Das weiß ich nicht. Ob EBay auch so was machen will. Keine Ahnung. Ich will auch nichts behaupten.

W.B. : Ja.

S.R. : Was am Ende irgendwie also das weiß ich nicht. Also von EBay habe ich bis jetzt noch nichts gehört.

W.R. : Nein.

EBay möchte künftig die Benutzer des Auktionshauses aufgrund ihres Rechners identifizieren. Das hat also nichts mit der ID von Chrome zu tun.

W.B. : Ist aber so was ähnliches.

W.R. : Ja, gut.

S.R. : Das soll wahrscheinlich der Betrugsprävention dienen, damit man genau weiss, wer was macht. Aber gut das ist eine andere Geschichte.

W.R. : Das soll vielleicht helfen, neue Selbstjustizmethoden von Ebay einzuführen. Ich weiss es nicht. Auf jeden Fall ist das auch bedenklich. Aber das ist im Moment ja nicht unser Thema. Sagen Sie, wo bekomme ich den her und wie heißt er eigentlich, der neue?

W.B. : Eisen.

S.R. : Der heißt Iron, also das ist auf deutsch dann Eisen und ist eben angelehnt an den Namen Chrome für Chrom. Ist dann eben, bleibt beim metallischen. Das ist eben auch für den Nutzer so eine gewisse Ähnlichkeit eben bietet.

W.R. : Bedeutet aber nicht, dass das Ding rostet im Gegensatz zu der Google-Seite.

S.R. : Ne, ne.

W.R. : Und, ja jetzt, muss ich natürlich fragen. Google, als weltweit agierendes Unternehmen, die immer wieder hinausposaunen, wie sicher und gut sie doch eigentlich sind und dass sie niemand was böses tun wollen und so weiter und so weiter, denen glaubt man nicht. Warum soll ich Ihnen glauben?

S.R. : Naja, ich sag mal ich biete den Quelltext ja, den modifizierten, auch zum Download an und also wer da reingucken möchte, der kann das gerne tun und also bis jetzt hat sich noch keiner beklagt, dass da irgendwas drinne wäre was ihm nicht gefällt oder nicht behagt oder... Ich meine, es gibt ja auch viele Leute, die sich auskennen und setzen sich dann mit einem Netzwerk-Überwachungstool hin und gucken, ob das auch wirklich so stimmt, was ich da schreibe und so weiter. Und es gab halt noch keinen bisher, der da irgendwas gefunden hätte, was nicht ganz koscher ist sozusagen.

W.R. : Okay.

Also, Sie veröffentlichen den Quelltext. Google tut es bis heute nicht, wenn ich mich recht informiert habe. Oder haben Sie da andere Informationen?

S.R. : Ja, gut, also der von Chrome direkt, den gibt es auch soweit ich weiß in einem speziellen Entwicklerzweig. Da kann man den auch raus kompilieren.

W.R. : Gut, aber die Massen..

S.R. : Das ist das ist ein bisschen verwirrend. Also die Informationen weil eben die Nutzungsbedingungen wurden da mehrfach geändert und so weiter. Aber so weit ich weiß kann man sich den auch rausziehen. Aber darauf wollte ich natürlich nicht aufbauen, weil eben der, nur der Chromium also wirklich frei ist. Also so wie ich das mitbekommen habe.

W.B. : Und Sie haben keine Angst, dass Google, wenn Sie sowas ähnliches machen, dass die sich wieder in der Selbstjustiz da melden und sagen, Junge, stell das ein, was du da machst? Sieht so ähnlich aus wie Chrome.

S.R. : Ich denke mal, wenn Sie es hätten machen wollen, hätten sie es schon getan. Ist ja jetzt schon einige Wochen online, aber ich habe ja nichts Verbotenes getan. Also wie gesagt, das Chromium basiert ja auf der BSD-Lizenz, die ja wirklich also sehr frei ist. Dass einzige was die Lizenz als, ja, Hauptmerkmal beinhaltet ist eben dass das Original-Copyright drin bleibt und das ist bei mir auch so. Und ansonsten habe ich mich eben an die Vorlagen gehalten, die die Lizenz eben bietet. Also wenn sie es jetzt nicht gewollt hätten, dass jemand so etwas macht, dann hätten sie es ja auch unter jede andere Lizenz stellen können. Also wenn man das macht, denke ich mal, rechnet man als Weltkonzern schon damit, dass man...

W.R. : Herr Ries, wie oft ist denn Ihr Iron mittlerweile geladen worden?

S.R. : Also es sind circa 150000 mal.

W.R. : Und können Sie sagen, ob das nur Deutsche sind, die sich daran bedienen oder ist das die ganze Welt, die darauf zugreift?

S.R. : Also es ist schon die ganze Welt. Also Deutsche sind es 30%, dann ja 10% aus den USA, 10% aus Polen, 10% aus Japan, Niederlande noch einige Prozent, also auch China und so weiter sind auch dann glaube 8% oder so. Also es ist doch ein ziemlich breiter Mix.

W.R. : Und in welchen Sprachversionen steht der zur Verfügung?

S.R. : Der steht in einer ganzen Reihe von Sprachen zur Verfügung. Also Deutsch erst mal, klar. Dann Englisch, Niederländisch haben wir, russisch, was haben wir noch, ungarisch, polnisch und einige andere auch noch. Moment, ich guck mal eben nach. Ja, italienisch haben wir noch. Das war's bisher. Aber, wie gesagt, wenn das noch weiter ein Erfolg wird, kommen da auch noch einige weitere hinzu dann.

W.R. : Ist ein ganz schöner Aufwand, die Arbeit, vor allen Dingen auch die Sprachpakete da zu entwickeln. Das können Sie ja wahrscheinlich nicht allein. Das müssen Sie doch bezahlen.

S.R. : Naja, ich sag mal, die Sprachen sind im Chromium drinnen also als Grundvorlage. Also ich kann die also mit einem moderaten Aufwand eben da raus nehmen und dann umbauen dass die passen. Weil das alles zu übersetzen wäre natürlich zu viel Aufwand, das ist klar.

W.R. : Sie sagten Sie sind Programmierer. Was machen Sie denn beruflich?

S.R. : Ja, also wie gesagt, ich programmiere eben Software und entwickle auch Hardware also PC-Systeme. Und ansonsten eben einige Online-Dienstleistungen, also Webseiten erstellen und Community Systeme und so weiter.

W.B. : Ja, okay, wir haben genug gehört glaube ich. Und jedermann ist aufgerufen, sich das Ding mal runter zu laden. Dann kriegen Sie wieder mal ein paar mehr.

W.R. : Sollten wir vielleicht noch einmal fragen, wie die URL lautet, wo man den laden kann.

S.R. : Ich habe eine spezielle URL wo man direkt zum Download kommt. Das wäre getiron.de also www.getiron.de.

W.R. : Einfach. Prima.

W.B. : Ja, vielen Dank.

S.R. : Okay.

W.R. : Und weiterhin viel Erfolg.

S.R. : Jo, danke, ne.

[Erkennungsmelodie] W.R. : Herr Back, gehst du eigentlich mobil ins Internet?

W.B. : Nö, aber unser Manfred Kloiber der macht das. Und der ist sehr zufrieden damit. Ich hab nicht genügend Anwendungen dafür, weil ich meist Internet zuhause mache.

W.R. : Aber wenn du doch unterwegs bist, wenn du nach dem Wetter gucken willst, wenn du quasi Navigation brauchst, wenn du Fahrpläne ansehen willst, wenn du gucken willst, bist in einer fremden Stadt, hast einen Zug verpasst, wie geht es weiter. Es gibt doch tausende von Anwendungen mit einem Smartphone zum Beispiel da Informationen zu holen, die ganz wichtig sind.

W.B. : Das, ich bin da irgendwie anders gestrickt.

W.R. : Gut.

W.B. : Brauch das nicht.

W.R. : Oder ist dir das zu teuer?

W.B. : Ist mir im Moment zu teuer.

W.R. : Das, der Hauptgrund?

W.B. : Ja, ja genau.

W.R. : Dann geht's dir wie vielen anderen Deutschen auch. Es gibt da ein, ja ein IT-Beraterfirma, die haben einen Experten und die haben so mal rumgehört in Deutschland, wie es denn aussieht. Zurzeit nutzen etwa 10 Millionen Deutsche ihr Mobiltelefon als Zugang zum Internet und zwar mobil, wenn Sie unterwegs sind. Von zuhause nicht.

W.B. : Aber nicht als always on, oder? Die gehen dann rein und zahlen da die Minute dafür.

W.R. : Das, alles in einen Topf geworfen erst einmal.

W.B. : Aha.

W.R. : So. Das heißt, das Problem was überhaupt da ist, der billigste Anbieter überhaupt, das ist meines Wissens nach Base, also so eine e+ Tochter. Die bieten für zwanzig Euro im Monat an, da kannst du dann ohne Zeitbegrenzung da kannst du also immer drin sein. Und da kannst du dann auch ohne Deckelung oben drauf, Datenmenge, was nicht so ganz wahr ist, denn die schrauben das Ding dann nämlich zurück, den Datentransfer, wenn du über 10 Gigabit kommst.

W.B. : Aha.

Also der Manfred Kloiber hat mir gesagt, dass er 35 Euro bezahlt und er hat es ganz offen. Gibt es keine Deckelung und gar nichts. Aber immerhin 35 Euro im Monat.

W.R. : Ja gut. Und die andere Sache mit wenn du mal 6 Megabyte oder so was, das ist ja kein Problem. Nur diese Bezahldinger, die sind wo man für das tatsächlich getätigte zahlt, die sind zu teuer. Also bis Ende 2012 schätzt man, dass sich die Nutzerzahl in Deutschland auf etwa 20 Millionen erhöhen wird. Allerdings denkt man auch, dass der Preis runtergehen wird auf 10 Euro pro Monat.

W.B. : Always online flat?

W.R. : Genau.

Gut und das macht ja dann auch Sinn, denke ich mir. Denn ...

W.B. : Ja, zehn Euro wäre ich dabei.

W.R. : Bis Ende 2007 waren's noch 8,7 Millionen, die das gemacht haben. Und dieses Jahr waren es gerade mal ja noch nicht einmal 2 Millionen mehr. Also die Bremse ist schon da. Das ist eben der Preis. Ja, ich denke, das ist durchaus realistisch, dass man das mal betrachtet und diese Internet Verbindung, diese mobile Internetverbindung ist gerade bei der Jugend äußerst beliebt.

W.B. : Klar, und wenn du jetzt so die Anzeigen siehst, dieser Eee, dieser ganz kleine, billige Laptop, der wird meistens angeboten mit so einem Stick dabei für always online, für UMTS oder HSDPA und da kostet dann nachher die Hardware einen Euro.

W.R. : Ja.

W.B. : Naja, das muss aber allerdings über die Internetgebühren wieder reingeholt werden.

W.R. : Ja gut, früher wurden die Mobiltelefone darüber subventioniert, da hast du die für einen Euro bekommen und heute ist es eben dann die Hardware um ins Internet zu gehen. Irgendwo wiederholt sich alles wieder.

W.B. : Ja, und schon wieder sind wir am Ende der Sendung W.R. : Wiederholt sich auch.

W.B. : Wiederholt sich immer wieder. Nach jeden 30 Minuten geht der Daumen hoch.

W.R. : Soll ich dir wieder erklären, was das am Ende heißt?

W.B. : Ne, zwei Daumen, ich mache immer zwei Daumen hoch und dann bibüb oder wie heißt das?

W.R. : Nein, das heißt immer noch ebüb.

W.B. : Ebüb.

W.R. : Ja.

W.B. : Zicke zacke, zicke zacke, hoi, hoi, hoi.

[Erkennungsmelodie] Das war Computerclub 2, das Technikmagazin mit Wolfgang Back und Wolfgang Rudolph. Technik: Manfred Kloiber und Arne Wohlgemut Produktion: Anja Arp Eine Internet-Sendung der VoxMundi Medienanstalt Köln 2008

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Computerclub 2, das Technikmagazin mit Wolfgang Back und Wolfgang Rudolph

[Erkennungsmelodie]


W.B.:    Leider gibt es keinen Schnaps dafür, da fehlt noch ein bisschen was. Aber die 133. Folge.

W.R.:    Wann gibt's denn den Schnaps? Bei der...

W.B.:    333 Folge.

W.R.:    Ach, da haben wir noch ein paar Tage.

W.B.:    Ja. Herzlich willkommen, liebe Zuhörerinnen und liebe Zuhörer. Es ist uns auch diesmal, glaube ich, wieder gelungen, super schöne Themen zusammenzustellen.

W.R.:    Ja, ich begrüße Sie auch ganz herzlich.

W.B.:    Ach so.

W.R.:    Auch wenn der Kollege das nicht so gern möchte oder?

W.B.:    Nö, nö, nö.

W.R.:    Willst du mich unterdrücken, Herr Back?

W.B.:    Nein, nein, nein.

W.R.:    Gut.

W.B.:    Nachdem du mich paar mal da mit gegrüßt hast, habe ich gedacht, ich mache das mit.

W.R.:    Nein, ich arbeite selbst. Danke. Ich lasse nicht arbeiten. Also ich begrüße Sie ganz herzlich und jetzt darf der Kollege Back weitermachen.

W.B.:    Ich finde, dass es sich häuft, dass wir immer mehr über irgendwelche Verstöße gegen Datenschutz und so weiter berichten müssen. Es wird draußen gar nicht so viel davon aufgenommen und erkannt, was da mit diesen Payback-Karten zum Beispiel so alles möglich ist und was da bei Google so alles passiert. Da müssen wir den Finger drauf halten. Ist ja wieder was passiert, ne?

W.R.:    Ja, es sind ja viele die so was machen. Wir haben ja von dem iPhone schon mal gesprochen, dass es da Probleme gibt und Google Android, dieses neue Telefon, Mobiltelefon, da gibt es auch etwas, was auch aus den Geschäftsbedingungen hervorgeht. Und zwar, Google ist in der Lage, Software, die ich da drauf installiert habe, aus der Ferne wieder zu löschen.

W.B.:    Das haben wir eigentlich immer nur dem Bill Gates zugetraut, dass er das kann.

W.R.:    Ja, er kann es ja auch und... Aber ich frage mich eigentlich, was, was ist denn jetzt dahinter? Gut, man kann natürlich argumentieren, dass vielleicht irgendwelche Rechte, Gesetze verstoßen werden oder sonst etwas, aber ich frage mich, diese Selbstjustiz, die hier geschieht - da sitzt irgendwo jemand, vielleicht auf einer außerhalb des Zugriffs des Gesetzgebers, auf einer alten Bohrinsel, offshore, mit seinen ganzen Servern und da steht irgendwo rings rum dran "Google". Und die stellen nun fest, ich habe ein Mobiltelefon gekauft. Ich habe es in meiner tatsächlichen Verfügungsgewalt. Es gehört mir, ich habe dafür Geld ausgegeben, vielleicht auch noch einen Vertrag dazu abgeschlossen, damit ich telefonieren kann. Und die stellen nun fest, der hat da Software drauf installiert, die gefällt uns nicht, warum auch immer. Und dann löschen die die. Da werde ich nicht zur Anzeige gebracht.

W.B.:    Nicht zu fassen.

W.R.:    Da werde ich nicht aufgefordert, das zu tun, sondern man tut es selbstherrlich, selbstarrogant. Ich glaube... wo soll das eigentlich noch hingehen?

W.B.:    Das geht vielleicht wieder zurück in den Wilden Westen.

W.R.:    Ja, also diese, diese Art und Weise, wie das hier geschieht, die macht mir so langsam Angst. Also ich werde mit Sicherheit mich so langsam von Google und all seinen Diensten verabschieden.

W.B.:    Ich auch. Ich auch.

W.R.:    Weil das geht einfach nicht. Es gibt noch andere, also man muss schon sagen, bei smart phone Betriebssystemen wie PalmoS, Windows Mobile oder Sympion werden kostenpflichtige Applikationen auch als zeitlich befristete Testpersonen angeboten. So dass sie dann vor dem Kauf angeboten werden können. Und da ist es ja klar, wenn ich eine Testperson habe, dass die nach einer gewissen Zeit dann eben gelöscht wird. Das weiß ich ja vorher. Aber hier, in dem anderen Fall, ich meine Google erstattet mir dann das Geld zurück, die gehen also auf mein Telefon, sagen aha, du hast da irgendwas, gefällt mir nicht, hat das und das gekostet, man kriegt's Geld zurück. Haupt...

W.B.:    Tatsächlich.

W.R.:    Sagen sie.

W.B.:    Ja, sagen sie

W.R.:    Sagen sie. Aber wen bitteschön soll ich denn jetzt verklagen, für 3 Euro irgendwas?

W.B.:    Du kannst keinen verklagen, du kriegst keinen. So und es geht ja in dieser Sendung auch noch weiter mit Google. Da passiert das nächste ja schon wieder. Und wir haben den Peter Welchering gerade nach Russland geschickt. Der soll sich da mal umgucken.

W.R.:    Ja, die östliche Ausgabe von EBay hat nichts mit EBay zu tun, aber ist noch viel, viel schlimmer.

W.B.:    Ja?

[Erkennungsmelodie]

W.R.:    Wolfgang, warst du schon mal in Russland?

W.R.:    Nein, das fehlt mir noch. Möchte ich aber irgendwann mal ganz gerne da hin. Aber da wo ich hin will, da sollte ich besser nicht hinfahren.

W.R.:    Wo willst du hin?

W.B.:    Früher hatte ich mir immer gedacht: So Sibirien, das wär doch so was. Mir hat wahnsinnig imponiert, dass sie die Bauern dort die Milch einfach in Blöcken einfrieren, die hinters Haus legen können, und wenn sie dann Milch brauchen, dann nehmen sie das da rein, legen‘s an den Ofen und tauen das wieder auf.

W.R.:    Ja gut, aber da ist die Welt ja noch in Ordnung, wenn man sich damit zufrieden gibt, so zu leben. Aber in den Großstädten, da ist es ja doch schon ein bisschen problematisch, mit Kriminalität und so. Ich höre da immer wieder von Leuten, die in Russland waren. Wenn die in Moskau mit der U-Bahn fahren, die müssen ihr Bluetooth abschalten, und alles Mögliche, weil innerhalb von Minuten das Telefon sonst gehackt ist und alle Informationen raus und was weiß ich nicht alles. Wir sollten vielleicht mal darüber sprechen, was geschieht denn eigentlich im Moment in Russland, wie sieht's denn aus? Denn ich bekomme tagtäglich immer mehr kyrillisch geschriebene Anfragen, Angebote, die ich Gott-sei-dank nicht lesen kann. Aber...

W.B.:    Ich habe jetzt, gerade dazu, ich habe aus Kasachstan jetzt, eine junge Frau hat mir geschrieben, dass sie in in in Spanien jetzt ist bei ihrer Schwester...

W.R.:    Ach? Mit mir auch. In Spanien. Genau.

W.B.:    Die hat also mich ausgesucht.

W.R.:    Ja.

W.B.:    Und möchte gerne bis zur Heirat hat sie mir so einiges versprochen.

W.R.:    Mir auch.

W.B.:    Ja?

W.R.:    Das mit Spanien kam mir jetzt bekannt vor.

W.B.:    Ja.

W.R.:    Mir auch. Im Moment lebt sie in Spanien.

W.B.:    Ah ja. Nimmst du die oder soll ich?

W.R.:    Wir fragen mal den Peter. Der soll entscheiden. Peter Welchering ist wieder am Telefon bei uns. Peter, du warst in Russland. Erst mal schönen guten Tag und dann, wie war's denn da?

P.W.:    Ja, hallo nach Köln. Ich dachte immer Ihr könnt nicht kyrillisch lesen habt ihr gerade gesagt. Naja, ja, wie's da war? Beängstigend, erschreckend. Was die organisierte Kriminalität im Netz angeht, da hat sich in Russland in den letzten sechs bis acht Monaten enorm viel getan. Wo bisher noch vernetzte Einzeltäter tätig waren und die organisierte Kriminalität mehr oder weniger aus vielen, vielen kleinen Gruppen bestand, da schließen sich diese Gruppen gerade zu so etwas wie einer Datenmafia zusammen. Und das sollte uns schon zu denken geben, denke ich.

W.R.:    Diese Datenmafia, was machen die denn? Was, was können die uns denn tun?

P.W.:    Also das neueste Projekt, das ich auch besichtigen konnte, mit zwei Gewährsleuten, das lief teilweise unter etwas komischen, fast so an Geheimdienstkrimis-erinnernden Aktivitäten ab. Das ist eine Optionsplattform für Kreditkarteninformationen und Kontendaten. Auf dieser Auktionsplattform sind dann zum einen vertreten eben die Anbieter, also die Leute, die das geklaut haben im Netz, und die sagen beispielsweise, ich habe jetzt 200.000 Kreditkarteninformationen mit Name, Vorname, Kreditkartennummer, Anschrift und auch den entsprechenden Sicherheitsnummern. Und dann wird, wie bei einer richtigen Auktion eben, gehandelt, wie viel die Wert sind. Und dann gehen die etwa für pro Stück, pro Datensatz, 30, 40, oder 50 Cent, gehandelt wird in US-Dollar und Cent, eben über den Ladentisch beziehungsweise über die virtuelle Ladentheke in dem Fall.

W.R.:    EBay für Kriminelle oder so?

P.W.:    EBay für Kriminelle und diese Auktionsplattform wird eben betrieben von einer Organisation, die dann sowohl von den Anbietern als auch von den Käufern dafür Provision nimmt. Und man könnte diese Leute, die das betreiben, ja, als so eine Art Vorhut dieser organisierten Kriminalität, also der Datenmafia, die sich gerade wirklich enger zusammenschließt, bezeichnen.

W.R.:    Aber wenn du das schon weißt und viele andere wissen das auch, dann weiß es natürlich auch der russische Staat. Was tut der?

P.W.:    Der russische Staat weiß das auch. Der tut nichts. Mir hat ein Bekannter gesagt, der russische Staat tut deshalb nichts, weil er teilweise daran auch mit verdient, nicht wenige bei der Regierung Arbeitende würden das eben im Nebenerwerb auch machen. Also beispielsweise Leute, die ansonsten im Ministerium arbeiten oder sonstwo, in ihrer Freizeit hacken die mal so ein paar Datenbanken von Online-Shops oder die kümmern sich da mal darum, dass sie einige Kreditkarteninformationen abfischen. Und die verkaufen das dann eben auch.

W.B.:    Die verdienen ja auch wirklich schlecht da. Muss man ja sowas machen, wahrscheinlich. Sag mal, wer hat dich denn da eingeladen und in diese Welt eingeführt?

P.W.:    Das waren langjährige Kontakte. Die kenne ich seit...

W.B.:    Ah so.

P.W.:    .. ungefähr 20 Jahren. Einer dieser Leute hat früher mal fürs KGB gearbeitet und ist jetzt als Sicherheitsberater tätig. Und die wollen natürlich nicht namentlich genannt werden. Das ist ja klar.

W.B.:    Ja klar.

P.W.:    Kann man ja verstehen.

W.B.:    Also war das mehr ein privater, private Einladung?

P.W.:    Das war mehr eine private Einladung und das war, sozusagen, eine private Fortbildung.

W.B.:    Aha.

W.R.:    Gut. Wenn jetzt da diese Daten gehandelt werden, Kreditkartendaten und so weiter, was könnte auf uns zukommen? Wie könnte uns das schaden?

P.W.:    Ja, bisher werden natürlich schon solche Kreditkartendaten geklaut. Bisher werden auch Kontendaten geklaut, aber wenn's jetzt wirklich zentralere Organisationen gibt, und wenn diese Dinge auch leichter verkäuflich sind als bisher - weil bisher fand ja der Verkauf in vielen, vielen Foren statt und wer in diesen Markt rein wollte, musste sich erst mal orientieren. Das kostete einige Zeit. Wo kann ich denn überhaupt was anbieten? Wenn das eben zentraler wird, dann wird es für sehr viele Hacker und Cracker einfach sehr viel interessanter, solche Dinge zu erbeuten, weil sie dann damit gleich an den Markt gehen können. Und ich denke, wir müssen gewärtigen, dass dann einfach sehr viel stärker noch Identitäten, Kreditkarteninformationen, Kontendaten, Passwörter, Benutzerkennungen, geklaut werden.

W.R.:    Und was kann ich denn dagegen tun? Wie kann ich mich denn davor schützen? Ich mein, in Deutschland, wir haben's ja bei der Telekom gesehen, erst mal sind's 17 Millionen Datensätze, dann waren es wieder 30 Millionen Datensätze, mit Telefonnummern, Anschriften und Kontodaten, aber wenn die in falsche Hände gelangen und man hat dann in Russland die Möglichkeit, auf mein Konto zuzugreifen, wie, wie schütze ich mich denn?

P.W.:    Also schützen kann man sich nur zum Teil. Natürlich sollte nichts mehr ohne Schutzsoftware laufen. Also entsprechende Antivirenprogramme, entsprechende Firewalls, die eben unbedingt auch installiert sein müssen, und das haben eben noch sehr viele Anwender nicht. Zum zweiten müssen glaube ich aber auch die Verbraucher Druck machen, denn bei sehr vielen Online-Shops liegen die Kundendatenbanken völlig ungeschützt auf demselben Server, auf dem auch der Shop liegt. Und der kann dann beispielsweise ganz einfach, via ftp heruntergeladen werden. Und das ist schon erschreckend.

W.B.:    Müssen auch die Datenschützer etwas schärfer werden? In ihren Beobachtungen?

P.W.:    In ihren Beobachtungen, ja. Wobei, was eigentlich fehlt ist das Durchgreifen auf solche kriminellen Aktionen. Also Gesetze haben wir dafür ja, wenn solche Sachen passieren, die sind strafbar. Aber es bleibt eben folgenlos, weil man beispielsweise so gut wie nicht in Jekaterinburg oder in Moskau, in St. Petersburg eine solche Auktionsplattform von hier aus einfach ausheben kann.

W.B.:    Wär das nicht was für den Herrn Schäuble? Mal in die andere Richtung zu machen?

P.W.:    Habe ich bisher aus dem Innenministerium noch keine Vorstöße erlebt, aber das wäre für ihn sicherlich mal ein Thema.

W.R.:    Naja. Also ich denke schon, dass man in einer solchen Größenordnung vielleicht auch europäisch denken müsste und auch von Seiten Europas dagegen vorgehen muss. Gibt es denn da Initiativen oder Aktivitäten, die du beobachten kannst?

P.W.:    Ja, Initiativen schon. Beispielsweise haben die Esten ein sehr agiles Interesse daran, solche Datendiebstähle aber auch DOS-Attacken auf Server und ähnliches zu unterbinden. Und in Tallin sind drei, insgesamt drei sehr aktive Taskforces entstanden, die nachspüren, woher kommen solche Angriffe. Und die dann auch versuchen, solche Angriffe forensisch sicher zu dokumentieren, damit unter Umständen Behörden einschreiten können. Und solche Angriffe vor allen Dingen abzuwehren. Da sagen mir allerdings die Gesprächspartner in Tallin, wir würden ja sehr gerne mit der Europäischen Union zusammenarbeiten, aber die EU  hat an dem, was wir hier in Estland machen, wenig Interesse und fördert das überhaupt nicht.

W.R.:    Hm. Gut. Finde ich...

P.W.:    Wobei man auch sehen muss, in Estland ist die Internetanbindung zur ganz grundlegenden Infrastruktur geworden. Und deshalb ist das für die besonders wichtig.

W.R.:    Ja, Estland hat jeder freien Zugang, das heißt keiner muss bezahlen, dafür, dass er ins Internet kann. Das ist genau so wie bei uns. Weiß ich gar nicht. Was gibt's denn bei uns in Deutschland noch kostenlos? Nichts mehr, oder?

W.R.:    Nö, eigentlich nicht. Also bei, dort ist es ganz normal, dass jeder kostenlos und jederzeit ins Internet kann und darf und das ist eine Sache, die sollte man sich wirklich in Deutschland auch mal überlegen. Auf der anderen Seite sind die natürlich dann auch erhöhter Gefahr ausgesetzt. Und Europa kümmert sich nicht darum. Warum nicht? Was steckt dahinter? Hast du eine Vermutung?

P.W.:    Europa kümmert sich überhaupt nicht darum, weil viele Euro-Bürokraten in Brüssel den baltischen Ländern noch sehr skeptisch gegenüberstehen. Und ich glaube, Europa und diese EU-Bürokraten unterschätzen vor allen Dingen das Potential das in Tallin an IT-Technologie und an kreativer Intelligenz da ist.

W.B.:    Ich glaube, dass es nicht genügend Fachleute in der Politik gibt, die so etwas überhaupt beurteilen können.

P.W.:    Ja, dem kann man zustimmen. Das sehe ich auch so.

W.R.:    Also ich glaube viel eher, dass Europa noch schlimmer aufgestellt ist, als unsere Politiker in Deutschland was Daten sammeln, Datenwut, Überwachung von Bürgern angeht und so sehr wie ich für Europa eingestellt bin, aber in diesem Bereich würde ich ganz gern manchmal reinhauen, wenn die Möglichkeit bestünde. Denn was da auf uns noch zukommt, was von der EU da gemacht wird, die ganzen Abkommen mit den Vereinigten Staaten und sonst was, wo unsere Daten preisgegeben werden. Und die fehlende Aufklärung, dass man den Leuten endlich mal sagt, pass mal auf, diese Zahl-zurück-Karten, ach ne, man sagt ja in Deutschland Payback-Karten und diese ganzen Informationen, die du Leute freiwillig rausgeben, damit sie dann irgendwo mal im Summer drei Gummipunkte bekommen, und ein sinnloses Geschenk dafür, da müsste man mehr dafür tun, für diese Aufklärung, müsste mehr darüber sprechen. Aber leider geschieht nichts, was machen wir denn, Peter, damit die Leute das mal so ein bisschen besser verstehen wie sie abgezockt werden?

P.W.:    Ich fürchte, da kann man nur sehr begrenzt was machen. Natürlich drüber reden, natürlich darüber schreiben, publizieren, den Leuten klarmachen, das sind wirklich riesige Gefahren, wenn ihr eure Daten einfach so weggibt. Oder aber auch klarzumachen, ihr müsst euch in bestimmten Bereichen schützen, also Internetanbindung und PCs gehen nur noch mit Schutzprogrammen. Aber nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre bin ich da ein bisschen skeptisch geworden, ob man damit wirklich so richtig viel erreicht.

W.B.:    Vielen Dank für das sicherlich sehr, sehr interessante Gespräch und...

W.R.:    Für das bedrückende Gespräch, ja.

W.B.:    Bedrückende Gespräch und das wird wahrscheinlich mit dieser Kriminalität natürlich noch einige Zeit noch weiterlaufen und immer schlimmer werden. Wolfgang, du hast mich eben gefragt, was gibt's denn in Deutschland noch, noch kostenlos.

W.R.:    Ja. Ja.

W.B.:    Ich dachte, ich hätte mal eine kluge Antwort gegeben. Sagte, es gibt noch keine Luftsteuer. Doch die gibt es. Weißt du, was Luftsteuer ist?

W.R.:    Nein.

W.B.:    Wenn es da so Friseure gibt, oder Bäcker gibt, die so ihr Emblem draussen hängen haben, als Friseur mit so einem, so einem Bong da oder irgend so was. Der muss Luftsteuer bezahlen. Weil er von seinem Haus in die Luft hinein irgendwie eine Werbung setzt. Also bitteschön.

W.R.:    Das ist ja eine Luftnummer. Okay, Peter, schönen Dank.

W.B.:    Tschüss.

W.R.:    Tschüss.

P.W.:    Ja, tschüss nach Köln.

[Erkennungsmelodie]

W.B.:    Es gab mal einen Abend, ich glaube es war ein Dienstag Abend, da hieß es um 21Uhr da passiert etwas, da musst du dabei sein. Da kommt ein neuer Browser von Google, der die Welt verändern soll. Meldet sich an als Chromium. Und ich dachte, wenn da so viele Leute...

W.R.:    Chrome. Chromium ist was anderes, Herr Back.

W.B.:    Ja?

W.R.:    Ja.

W.B.:    Chrome, ja. Ich dachte, wenn da so viele Leute wissen, da hast du bestimmt kein Glück, dass du da den Download gestartet kriegst und siehe da, doch, ich bekam diesen Chrome, Herr Rudolph. Und hab mir den angesehen und das war wahrscheinlich schon falsch, dass ich das gemacht habe. Denn ein paar Tage später ging's ja schon rum, dass der eine ID setzt und diese ID abgefragt werden kann und das ist das, was Google natürlich will, wenn sie die Adsense-Werbung, damit da keiner pfuschen kann, wollen die wissen, von welchem Rechner wurde das gerade gemacht. Und dann kam ein bisschen später kam ein neuer Browser und auch kostenlos. Und den hat Stefan Ries ja was zusammengebaut. Herr Ries, Sie sind doch an der anderen Seite der Leitung?

S.R.:    Genau.

W.B.:    Was haben Sie gemacht? Sie haben also die ich sag noch mal das negative, was da besprochen wurde: dass diese ID abgefragt werden kann und dass eben, typisch für Google ist, dass dieser Chrome doch sehr viel gesprochen hat. Und zwar viele Dinge ausgeplaudert hat, die ich vielleicht gar nicht wollte, dass er das gemacht hat. So, jetzt haben Sie sich hingesetzt und haben gesagt: Das will ich nicht bei diesem Browser und haben das rausgenommen. Und wie haben Sie's gemacht?

S.R.:    Naja, ich hab mir erst mal den Quelltext geladen. Das war natürlich nicht ganz so einfach. Sind natürlich ein paar Hundert MB durch die man sich da erst mal durchkämpfen muss und ich nehme an, das wird auch der Grund sein, warum also es noch kein anderer versucht hat vor mir. Es gibt ja auch sicherlich sonst noch fähige Programmierer, aber ja hat dann halt doch einige Stunden gedauert und ich bin dann eben auf diese Punkte gestoßen, die eben kritisiert werden und eventuell bedenklich sind. Und hab dann eben den entsprechenden Code entfernt bzw. dann umgebaut so dass es dann eben wieder läuft.

W.R.:    Den Quelltext von Chrome haben Sie geladen?

S.R.:    Nicht den von Chrome, also von Chromium. Also der Chrome basiert ja auf dem Chromium Quelltext und der Chromium Quelltext selber ist unter einer freien Lizenz.

W.R.:    Gut, ja. Weil der Herr Back hatte das eben verwechselt. Der weiß das wahrscheinlich nicht. Das heißt also, Sie haben einen freien Browser, den Quelltext eines freien Browsers auf dem auch der Chrome basiert, geladen und haben den dann angepasst. Was haben Sie daran gemacht?

S.R.:    Naja, ich hab speziell erst mal die kritisierten Punkte also entfernt. Wie zum Beispiel die Client-ID und den Timestamp. Also da wird dann zum Beispiel registriert, wann der Browser installiert wurde und eben halt auch die anderen Funktionen wie Suggest wo einem dann Suchvorschläge übermittelt werden. Da war zum Beispiel dann die Kritik, dass einige Vorschläge eben eventuell gelockt werden können von Google und dass eben dann doch stark die Privatsphäre verletzt würde.

W.B.:    Das hat man richtig schön gesehen im Quelltext, wo das passierte?

S.R.:    Das kann man nachvollziehen. Also es ist nicht alles kommentiert und man muss da schon einige Zeit suchen, und... Also es ist nicht so einfach. Man kann sich das Ding jetzt nicht laden und dann eben mal mit dem Texteditor reingehen und da mal was löschen. Also so einfach ist es nicht. Aber wenn man halt ja längere Zeit sucht, findet man die entsprechenden Stellen eben schon.

W.R.:    Haben Sie noch mehr gefunden, was eventuell problematisch sein könnte?

S.R.:    Naja, es ist, es gibt da so eine Funktion, den ORL-Tracker, also der ruft die Google Homepage im Hintergrund auf. Also laut Google ist das dafür da, um zu bestimmen für das Suggest ja welche Top level domain, also ob man jetzt auf der englischen oder deutschen Google Homepage sucht. Aber es werden dabei eben auch, ja, Google Cookies gesetzt im...was automatisch passiert, wenn man die Google Homepage aufruft und das war eben auch nicht im Sinne vieler User.

W.R.:    So und das haben Sie jetzt alles ausgebaut.

S.R.:    Hab ich alles ausgebaut.

W.R.:    Und jetzt haben Sie einen neuen Browser quasi entwickelt, der sehr ähnlich ist zu dem was auch Google hat.

S.R.:    Genau.

W.R.:    Ja dann. Den bieten Sie einfach kostenlos an?

S.R.:    Ja. Geld dafür zu nehmen, das würde wahrscheinlich keiner machen.

W.R.:    Haben Sie es nur aus Spaß getan oder aus Ärger über Google oder weswegen haben Sie es getan?

S.R.:    Naja gut. Also ich hab das auch erst mal für mich getan, weil ich den Browser eben gerne nutzen wollte, den Chromium, aber eben mich diese Punkte auch gestört haben. Und da hat sich's natürlich angeboten, da ich eben programmieren kann, dass ich das eben selbst entferne. Und da das offenbar auf ein ziemlich breites Interesse gestoßen ist in der Öffentlichkeit, dieses Thema Chrome, Chromium, hat sich natürlich angeboten das eben auch öffentlich zu machen. Und ist natürlich auch, ja, denke ich kann man so ehrlich sagen auch eine ganz gute Werbung ja für die Seite also dafür dass es kostenlos ist, ist das, denke ich, in Ordnung.

W.B.:    Was hol ich mir denn alles mit diesem, mit diesem Google Chrome? Was hole ich mir da alles nach Hause? Also a) diese ID aber ich glaube da will ja an diese weltweite ID will ja auch EBay ran oder Wolfgang?

S.R.:    Das weiß ich nicht. Ob EBay auch so was machen will. Keine Ahnung. Ich will auch nichts behaupten.

W.B.:    Ja.

S.R.:    Was am Ende irgendwie also das weiß ich nicht. Also von EBay habe ich bis jetzt noch nichts gehört.

W.R.:    Nein. EBay möchte künftig die Benutzer des Auktionshauses aufgrund ihres Rechners identifizieren. Das hat also nichts mit der ID von Chrome zu tun.

W.B.:    Ist aber so was ähnliches.

W.R.:    Ja, gut.

S.R.:    Das soll wahrscheinlich der Betrugsprävention dienen, damit man genau weiss, wer was macht. Aber gut das ist eine andere Geschichte.

W.R.:    Das soll vielleicht helfen, neue Selbstjustizmethoden von Ebay einzuführen. Ich weiss es nicht. Auf jeden Fall ist das auch bedenklich. Aber das ist im Moment ja nicht unser Thema. Sagen Sie, wo bekomme ich den her und wie heißt er eigentlich, der neue?

W.B.:    Eisen.

S.R.:    Der heißt Iron, also das ist auf deutsch dann Eisen und ist eben angelehnt an den Namen Chrome für Chrom. Ist dann eben, bleibt beim metallischen. Das ist eben auch für den Nutzer so eine gewisse Ähnlichkeit eben bietet.

W.R.:    Bedeutet aber nicht, dass das Ding rostet im Gegensatz zu der Google-Seite.

S.R.:    Ne, ne.

W.R.:    Und, ja jetzt, muss ich natürlich fragen. Google, als weltweit agierendes Unternehmen, die immer wieder hinausposaunen, wie sicher und gut sie doch eigentlich sind und dass sie niemand was böses tun wollen und so weiter und so weiter, denen glaubt man nicht. Warum soll  ich Ihnen glauben?

S.R.:    Naja, ich sag mal ich biete den Quelltext ja, den modifizierten, auch zum Download an und also wer da reingucken möchte, der kann das gerne tun und also bis jetzt hat sich noch keiner beklagt, dass da irgendwas drinne wäre was ihm nicht gefällt oder nicht behagt oder... Ich meine, es gibt ja auch viele Leute, die sich auskennen und setzen sich dann mit einem Netzwerk-Überwachungstool hin und gucken, ob das auch wirklich so stimmt, was ich da schreibe und so weiter. Und es gab halt noch keinen bisher, der da irgendwas gefunden hätte, was nicht ganz koscher ist sozusagen.

W.R.:    Okay. Also, Sie veröffentlichen den Quelltext. Google tut es bis heute nicht, wenn ich mich recht informiert habe. Oder haben Sie da andere Informationen?

S.R.:    Ja, gut, also der von Chrome direkt, den gibt es auch soweit ich weiß in einem speziellen Entwicklerzweig. Da kann man den auch raus kompilieren.

W.R.:    Gut, aber die Massen..

S.R.:    Das ist das ist ein bisschen verwirrend. Also die Informationen weil eben die Nutzungsbedingungen wurden da mehrfach geändert und so weiter. Aber so weit ich weiß kann man sich den auch rausziehen. Aber darauf wollte ich natürlich nicht aufbauen, weil eben der, nur der Chromium also wirklich frei ist. Also so wie ich das mitbekommen habe.

W.B.:    Und Sie haben keine Angst, dass Google, wenn Sie sowas ähnliches machen, dass die sich wieder in der Selbstjustiz da melden und sagen, Junge, stell das ein, was du da machst? Sieht so ähnlich aus wie Chrome.

S.R.:    Ich denke mal, wenn Sie es hätten machen wollen, hätten sie es schon getan. Ist ja jetzt schon einige Wochen online, aber ich habe ja nichts Verbotenes getan. Also wie gesagt, das Chromium basiert ja auf der BSD-Lizenz, die ja wirklich also sehr frei ist. Dass einzige was die Lizenz als, ja, Hauptmerkmal beinhaltet ist eben dass das Original-Copyright drin bleibt und das ist bei mir auch so. Und ansonsten habe ich mich eben an die Vorlagen gehalten, die die Lizenz eben bietet. Also wenn sie es jetzt nicht gewollt hätten, dass jemand so etwas macht, dann hätten sie es ja auch unter jede andere Lizenz stellen können. Also wenn man das macht, denke ich mal, rechnet man als Weltkonzern schon damit, dass man...

W.R.:    Herr Ries, wie oft ist denn Ihr Iron mittlerweile geladen worden?

S.R.:    Also es sind circa 150000 mal.

W.R.:    Und können Sie sagen, ob das nur Deutsche sind, die sich daran bedienen oder ist das die ganze Welt, die darauf zugreift?

S.R.:    Also es ist schon die ganze Welt. Also Deutsche sind es 30%, dann ja 10% aus den USA, 10% aus Polen, 10% aus Japan, Niederlande noch einige Prozent, also auch China und so weiter sind auch dann glaube 8% oder so. Also es ist doch ein ziemlich breiter Mix.

W.R.:    Und in welchen Sprachversionen steht der zur Verfügung?

S.R.:    Der steht in einer ganzen Reihe von Sprachen zur Verfügung. Also Deutsch erst mal, klar. Dann Englisch, Niederländisch haben wir, russisch, was haben wir noch, ungarisch, polnisch und einige andere auch noch. Moment, ich guck mal eben nach. Ja, italienisch haben wir noch. Das war's bisher. Aber, wie gesagt, wenn das noch weiter ein Erfolg wird, kommen da auch noch einige weitere hinzu dann.

W.R.:    Ist ein ganz schöner Aufwand, die Arbeit, vor allen Dingen auch die Sprachpakete da zu entwickeln. Das können Sie ja wahrscheinlich nicht allein. Das müssen Sie doch bezahlen.

S.R.:    Naja, ich sag mal, die Sprachen sind im Chromium drinnen also als Grundvorlage. Also ich kann die also mit einem moderaten Aufwand eben da raus nehmen und dann umbauen dass die passen. Weil das alles zu übersetzen wäre natürlich zu viel Aufwand, das ist klar.

W.R.:    Sie sagten Sie sind Programmierer. Was machen Sie denn beruflich?

S.R.:    Ja, also wie gesagt, ich programmiere eben Software und entwickle auch Hardware also PC-Systeme. Und ansonsten eben einige Online-Dienstleistungen, also Webseiten erstellen und Community Systeme und so weiter.

W.B.:    Ja, okay, wir haben genug gehört glaube ich. Und jedermann ist aufgerufen, sich das Ding mal runter zu laden. Dann kriegen Sie wieder mal ein paar mehr.

W.R.:    Sollten wir vielleicht noch einmal fragen, wie die URL lautet, wo man den laden kann.

S.R.:    Ich habe eine spezielle URL wo man direkt zum Download kommt. Das wäre getiron.de also www.getiron.de.

W.R.:    Einfach. Prima.

W.B.:    Ja, vielen Dank.

S.R.:    Okay.

W.R.:    Und weiterhin viel Erfolg.

S.R.:    Jo, danke, ne.

[Erkennungsmelodie]

W.R.:    Herr Back, gehst du eigentlich mobil ins Internet?

W.B.:    Nö, aber unser Manfred Kloiber der macht das. Und der ist sehr zufrieden damit. Ich hab nicht genügend Anwendungen dafür, weil ich meist Internet zuhause mache.

W.R.:    Aber wenn du doch unterwegs bist, wenn du nach dem Wetter gucken willst, wenn du quasi Navigation brauchst, wenn du Fahrpläne ansehen willst, wenn du gucken willst, bist in einer fremden Stadt, hast einen Zug verpasst, wie geht es weiter. Es gibt doch tausende von Anwendungen mit einem Smartphone zum Beispiel da Informationen zu holen, die ganz wichtig sind.

W.B.:    Das, ich bin da irgendwie anders gestrickt.

W.R.:    Gut.

W.B.:    Brauch das nicht.

W.R.:    Oder ist dir das zu teuer?

W.B.:    Ist mir im Moment zu teuer.

W.R.:    Das, der Hauptgrund?

W.B.:    Ja, ja genau.

W.R.:    Dann geht's dir wie vielen anderen Deutschen auch. Es gibt da ein, ja ein IT-Beraterfirma, die haben einen Experten und die haben so mal rumgehört in Deutschland, wie es denn aussieht. Zurzeit nutzen etwa 10 Millionen Deutsche ihr Mobiltelefon als Zugang zum Internet und zwar mobil, wenn Sie unterwegs sind. Von zuhause nicht.

W.B.:    Aber nicht als always on, oder? Die gehen dann rein und zahlen da die Minute dafür.

W.R.:    Das, alles in einen Topf geworfen erst einmal.

W.B.:    Aha.

W.R.:    So. Das heißt, das Problem was überhaupt da ist, der billigste Anbieter überhaupt, das ist meines Wissens nach Base, also so eine e+ Tochter. Die bieten für zwanzig Euro im Monat an, da kannst du dann ohne Zeitbegrenzung da kannst du also immer drin sein. Und da kannst du dann auch ohne Deckelung oben drauf, Datenmenge, was nicht so ganz wahr ist, denn die schrauben das Ding dann nämlich zurück, den Datentransfer, wenn du über 10 Gigabit kommst.

W.B.:    Aha. Also der Manfred Kloiber hat mir gesagt, dass er 35 Euro bezahlt und er hat es ganz offen. Gibt es keine Deckelung und gar nichts. Aber immerhin 35 Euro im Monat.

W.R.:    Ja gut. Und die andere Sache mit wenn du mal 6 Megabyte oder so was, das ist ja kein Problem. Nur diese Bezahldinger, die sind wo man für das tatsächlich getätigte zahlt, die sind zu teuer. Also bis Ende 2012 schätzt man, dass sich die Nutzerzahl in Deutschland auf etwa 20 Millionen erhöhen wird. Allerdings denkt man auch, dass der Preis runtergehen wird auf 10 Euro pro Monat.

W.B.:    Always online flat?

W.R.:    Genau. Gut und das macht ja dann auch Sinn, denke ich mir. Denn ...

W.B.:    Ja, zehn Euro wäre ich dabei.

W.R.:    Bis Ende 2007 waren's noch 8,7 Millionen, die das gemacht haben. Und dieses Jahr waren es gerade mal ja noch nicht einmal 2 Millionen mehr. Also die Bremse ist schon da. Das ist eben der Preis. Ja, ich denke, das ist durchaus realistisch, dass man das mal betrachtet und diese Internet Verbindung, diese mobile Internetverbindung ist gerade bei der Jugend äußerst beliebt.

W.B.:    Klar, und wenn du jetzt so die Anzeigen siehst, dieser Eee, dieser ganz kleine, billige Laptop, der wird meistens angeboten mit so einem Stick dabei für always online, für UMTS oder HSDPA und da kostet dann nachher die Hardware einen Euro.

W.R.:    Ja.

W.B.:    Naja, das muss aber allerdings über die Internetgebühren wieder reingeholt werden.

W.R.:    Ja gut, früher wurden die Mobiltelefone darüber subventioniert, da hast du die für einen Euro bekommen und heute ist es eben dann die Hardware um ins Internet zu gehen. Irgendwo wiederholt sich alles wieder.

W.B.:    Ja, und schon wieder sind wir am Ende der Sendung

W.R.:    Wiederholt sich auch.

W.B.:    Wiederholt sich immer wieder. Nach jeden 30 Minuten geht der Daumen hoch.

W.R.:    Soll ich dir wieder erklären, was das am Ende heißt?

W.B.:    Ne, zwei Daumen, ich mache immer zwei Daumen hoch und dann bibüb oder wie heißt das?

W.R.:    Nein, das heißt immer noch ebüb.

W.B.:    Ebüb.

W.R.:    Ja.

W.B.:    Zicke zacke, zicke zacke, hoi, hoi, hoi.

 [Erkennungsmelodie]

Das war Computerclub 2, das Technikmagazin mit Wolfgang Back und Wolfgang Rudolph.
Technik: Manfred Kloiber und Arne Wohlgemut
Produktion: Anja Arp
 Eine Internet-Sendung der VoxMundi Medienanstalt Köln 2008