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Peterchens Mondfahrt von Gerdt von Bassewitz, Der Flug nach der Sternenwiese Teil 1

Nanu, sagten die anderen Maikäfer, die gerade unter der großen Kastanie ein Konzert abhielten. Hat der hochnäsige Geigensumsemann (Herr Sumsemann mit der Geige) doch ein paar Kinder gefunden, mit denen er zum Mond fliegt. Sie waren so erstaunt, dass in ihr Brummkonzert (Konzert, das sich anhört wie Brummen) ein ganz falscher Takt kam.

Die drei aber flogen so schnell, dass die Hemdchen der Kinder wie kleine Fahnen in der Luft flatterten. Beinahe hätten sie zwei kleine, verliebte Nachtschmetterlinge, die nicht aufpassten, über den Haufen geflogen. Jetzt waren sie über dem See. Der funkelte leise. Alle seine Wellen waren von Silber. Und die dummen, dicken Karpfen, die dort wohnten, glotzten durch das Wasser, sehr erstaunt.

>Oh!< dachte der Karpfenururgroßpapa, >das sind aber ein paar seltsame Enten, die da oben flattern.< Er hielt alles, was in der Luft flog, für Enten. Fünfhundert Jahre war er alt, aber schrecklich dumm, weil er fast immer schlief.

>Oh, oh!< dachten die andern Karpfen. So viel hatten sie schon lange nicht gedacht, und von der Anstrengung schwitzten sie große Luftblasen; die stiegen im Wasser hoch wie kleine Perlen. Aber schon flogen die drei Abenteurer über den Wald hin.

»Guck! « sagte das kleine Reh Ziepziep zu seiner Mutter, »da fliegen zwei weiße Fledermäuschen!« Doch die Mutter wusste es besser, denn sie hatte feine Ohren und hörte alles, was man im Walde erzählt. »Es ist der Maikäfer Sumsemann, der mit zwei Kindern nach dem Mond fliegt«, sagte sie.

»Wollen sie den Mond fressen?« fragte Ziepziep. Es glaubte nämlich, dass man den Mond fressen könnte, weil er so ähnlich aussah wie eine gelbe Butterblume. »Frag nicht so dumm und iß deinen Salat!« sagte die Mutter. Ziepziep war wirklich noch zu klein, um die berühmte Geschichte von dem Holzdieb und dem Maikäferbeinchen zu verstehen.

Immer schneller und immer höher flogen die drei. Das Haus, die Wiese, der See, der Wald lag bald tief unter ihnen. Die Hügel, die Berge, an denen die weißen Nachtnebel hingen, versanken. Und dann lag die ganze Erde dort unten, unermesslich tief in der blauen, stillen Nacht; mit allen ihren Ländern und Meeren; die große, liebe Erde in tiefem Schlaf.

Das Herz klopfte den Kindern, aber tapfer hielten sie die Ärmchen ausgebreitet und machten keine einzige falsche Bewegung. Der Maikäfer flog ihnen voran; er geigte unermüdlich und sang sein Liedchen dazu.

Seltsam!

Nanu, sagten die anderen Maikäfer, die gerade unter der großen Kastanie ein Konzert abhielten. Hat der hochnäsige Geigensumsemann (Herr Sumsemann mit der Geige) doch ein paar Kinder gefunden, mit denen er zum Mond fliegt. Sie waren so erstaunt, dass in ihr Brummkonzert (Konzert, das sich anhört wie Brummen) ein ganz falscher Takt kam.

Die drei aber flogen so schnell, dass die Hemdchen der Kinder wie kleine Fahnen in der Luft flatterten. Beinahe hätten sie zwei kleine, verliebte Nachtschmetterlinge, die nicht aufpassten, über den Haufen geflogen. Jetzt waren sie über dem See. Der funkelte leise. Alle seine Wellen waren von Silber. Und die dummen, dicken Karpfen, die dort wohnten, glotzten durch das Wasser, sehr erstaunt.

>Oh!< dachte der Karpfenururgroßpapa, >das sind aber ein paar seltsame Enten, die da oben flattern.<

Er hielt alles, was in der Luft flog, für Enten. Fünfhundert Jahre war er alt, aber schrecklich dumm, weil er fast immer schlief.

>Oh, oh!< dachten die andern Karpfen. So viel hatten sie schon lange nicht gedacht, und von der Anstrengung schwitzten sie große Luftblasen; die stiegen im Wasser hoch wie kleine Perlen. Aber schon flogen die drei Abenteurer über den Wald hin.

»Guck! « sagte das kleine Reh Ziepziep zu seiner Mutter, »da fliegen zwei weiße Fledermäuschen!«

Doch die Mutter wusste es besser, denn sie hatte feine Ohren und hörte alles, was man im Walde erzählt. »Es ist der Maikäfer Sumsemann, der mit zwei Kindern nach dem Mond fliegt«, sagte sie.

»Wollen sie den Mond fressen?« fragte Ziepziep. Es glaubte nämlich, dass man den Mond fressen könnte, weil er so ähnlich aussah wie eine gelbe Butterblume. »Frag nicht so dumm und iß deinen Salat!« sagte die Mutter. Ziepziep war wirklich noch zu klein, um die berühmte Geschichte von dem Holzdieb und dem Maikäferbeinchen zu verstehen.

Immer schneller und immer höher flogen die drei. Das Haus, die Wiese, der See, der Wald lag bald tief unter ihnen. Die Hügel, die Berge, an denen die weißen Nachtnebel hingen, versanken. Und dann lag die ganze Erde dort unten, unermesslich tief in der blauen, stillen Nacht; mit allen ihren Ländern und Meeren; die große, liebe Erde in tiefem Schlaf.

Das Herz klopfte den Kindern, aber tapfer hielten sie die Ärmchen ausgebreitet und machten keine einzige falsche Bewegung. Der Maikäfer flog ihnen voran; er geigte unermüdlich und sang sein Liedchen dazu.

Seltsam!