×

We use cookies to help make LingQ better. By visiting the site, you agree to our cookie policy.


image

Peterchens Mondfahrt von Gerdt von Bassewitz, In der Kinderstube Teil 4

Peterchen stellte sich in Positur, und Anneliese daneben, mit ein ganz klein wenig Herzklopfen. Der Maikäfer stand vor ihnen mit der Geige, sie mussten die Ärmchen ausbreiten, und während er geigte und sang, machten sie gehorsam die komischen Schritte nach, die er vorhin vorgemacht hatte.

Plötzlich als er sang: »Summ! - dann kommt das Flügelein.« Was war das? Sie hoben sich von der Erde in die Luft ... ja ... sie flogen richtig rund im Zimmer herum!

Zuerst waren sie so erstaunt, dass sie nur die Augen ganz weit aufrissen und auch die Mäulchen. Dann aber konnte es Anneliese nicht mehr aushalten vor Vergnügen; denn es war wirklich zu schön, so wie ein richtiger Käfer in der Luft herumzusummen. Sie lachte laut auf, strampelte mit den Beinchen und klatschte begeistert in die Hände...

Bauz!! Da lagen sie beide auf der Nase!

Sie guckten den Herrn Sumsemann sehr erstaunt an. »Das kommt vom Klatschen«, sagte der. Natürlich, wenn man fliegen will, darf man nicht in die Hände klatschen! Das tun ja die Maikäfer auch nicht beim Fliegen. Obwohl sie sich doch ein wenig weh getan hatten beim Herunterpurzeln aus der Luft, verkniffen sie die Tränen und standen tapfer wieder auf. Anneliese war sehr verlegen, denn sie hatte ja angefangen mit der Strampelei.

»Noch einmal! « hieß es jetzt, und wieder geigte und sang der Käfer, sie machten die Schritte, die er vorgemacht hatte, und als die Zeile kam: »Summ! - dann kommt das Flügelein.. .« flogen sie, genau wie vorher, ganz hoch in die Luft.

Nun hüteten sie sich aber zu klatschen, und, obwohl es so schön war, dass sie wieder laut lachen mussten, hielten sie doch ihre Arme ruhig ausgebreitet und strampelten nicht mit den Beinen wie vorher. So blieben sie in der Luft, solange der Maikäfer geigte, und als das Liedchen aus war, glitten sie sanft, wie zwei kleine Schmetterlinge, auf die Erde herab.

Es war sehr schön gewesen!

Peterchen meinte, dass es bei ihm richtig gebrummt hätte beim Fliegen, und Anneliese hatte auch so etwas bei sich gehört. Herr Sumsemann fand dass ganz in der Ordnung, denn das Brummen gehört ja bei den Maikäfern auch zum Fliegen.

Nun also konnte das große Abenteuer beginnen. Gelb und rund stand der Mond über der Sternblumenwiese vor dem Fenster. »Es ist sehr weit«, sagte der Maikäfer, obgleich es ganz nah aussah; aber er musste es wissen. Darum sollten sie Proviant mit auf die Reise nehmen. Hierfür waren die Äpfel von Muttchen gut. Aber auch die Puppe und den Hampelmann wollten sie nicht daheim lassen.

Die mussten doch große Abenteuer miterleben!

Der Maikäfer zog zwar zuerst eine krause Nase, denn für Puppen und Hampelmänner hatte er gar kein Verständnis, der dumme Kerl; aber schließlich meinte er doch, »man könne nicht wissen, wozu es gut sei«; und so durften Püppchen und Hampelhänschen mit. Natürlich schnallte sich Peterchen sein kleines Holzschwert ums Hemd, denn Kämpfe gab es sicher zu bestehen.

Damit war auch der Maikäfer sehr einverstanden. Er hatte nämlich doch etwas Angst vor der großen Reise. Wir wissen schon, dass er von Natur nicht sehr mutig war.

Jetzt waren sie soweit. Sie stellten sich hintereinander auf; der Maikäfer vorn, mit der kleinen Geige, dann Peterchen, dann Anneliese. Das Liedchen ertönte, sie hoben die Arme, machten die Schritte, wie sie es gelernt hatten, und ... plötzlich ging die Wand des Zimmers weit auseinander, die Sternblumenwiese lag vor ihnen, von Tausenden von Glühwürmchen beleuchtet, und sie flogen hinaus ... über die Wiese hin... immer weiter ... auf den großen, goldenen Mond zu, der vor ihnen über die Bäume guckte.

Peterchen stellte sich in Positur, und Anneliese daneben, mit ein ganz klein wenig Herzklopfen. Der Maikäfer stand vor ihnen mit der Geige, sie mussten die Ärmchen ausbreiten, und während er geigte und sang, machten sie gehorsam die komischen Schritte nach, die er vorhin vorgemacht hatte.

Plötzlich als er sang: »Summ! - dann kommt das Flügelein.« Was war das? Sie hoben sich von der Erde in die Luft ... ja ... sie flogen richtig rund im Zimmer herum!

Zuerst waren sie so erstaunt, dass sie nur die Augen ganz weit aufrissen und auch die Mäulchen. Dann aber konnte es Anneliese nicht mehr aushalten vor Vergnügen; denn es war wirklich zu schön, so wie ein richtiger Käfer in der Luft herumzusummen. Sie lachte laut auf, strampelte mit den Beinchen und klatschte begeistert in die Hände...

Bauz!! Da lagen sie beide auf der Nase!

Sie guckten den Herrn Sumsemann sehr erstaunt an. »Das kommt vom Klatschen«, sagte der. Natürlich, wenn man fliegen will, darf man nicht in die Hände klatschen! Das tun ja die Maikäfer auch nicht beim Fliegen. Obwohl sie sich doch ein wenig weh getan hatten beim Herunterpurzeln aus der Luft, verkniffen sie die Tränen und standen tapfer wieder auf. Anneliese war sehr verlegen, denn sie hatte ja angefangen mit der Strampelei.

»Noch einmal! « hieß es jetzt, und wieder geigte und sang der Käfer, sie machten die Schritte, die er vorgemacht hatte, und als die Zeile kam: »Summ! - dann kommt das Flügelein.. .« flogen sie, genau wie vorher, ganz hoch in die Luft.

Nun hüteten sie sich aber zu klatschen, und, obwohl es so schön war, dass sie wieder laut lachen mussten, hielten sie doch ihre Arme ruhig ausgebreitet und strampelten nicht mit den Beinen wie vorher. So blieben sie in der Luft, solange der Maikäfer geigte, und als das Liedchen aus war, glitten sie sanft, wie zwei kleine Schmetterlinge, auf die Erde herab.

Es war sehr schön gewesen!

Peterchen meinte, dass es bei ihm richtig gebrummt hätte beim Fliegen, und Anneliese hatte auch so etwas bei sich gehört. Herr Sumsemann fand dass ganz in der Ordnung, denn das Brummen gehört ja bei den Maikäfern auch zum Fliegen.

Nun also konnte das große Abenteuer beginnen. Gelb und rund stand der Mond über der Sternblumenwiese vor dem Fenster. »Es ist sehr weit«, sagte der Maikäfer, obgleich es ganz nah aussah; aber er musste es wissen. Darum sollten sie Proviant mit auf die Reise nehmen. Hierfür waren die Äpfel von Muttchen gut. Aber auch die Puppe und den Hampelmann wollten sie nicht daheim lassen.

Die mussten doch große Abenteuer miterleben!

Der Maikäfer zog zwar zuerst eine krause Nase, denn für Puppen und Hampelmänner hatte er gar kein Verständnis, der dumme Kerl; aber schließlich meinte er doch, »man könne nicht wissen, wozu es gut sei«; und so durften Püppchen und Hampelhänschen mit. Natürlich schnallte sich Peterchen sein kleines Holzschwert ums Hemd, denn Kämpfe gab es sicher zu bestehen.

Damit war auch der Maikäfer sehr einverstanden. Er hatte nämlich doch etwas Angst vor der großen Reise. Wir wissen schon, dass er von Natur nicht sehr mutig war.

Jetzt waren sie soweit. Sie stellten sich hintereinander auf; der Maikäfer vorn, mit der kleinen Geige, dann Peterchen, dann Anneliese. Das Liedchen ertönte, sie hoben die Arme, machten die Schritte, wie sie es gelernt hatten, und ...

plötzlich ging die Wand des Zimmers weit auseinander, die Sternblumenwiese lag vor ihnen, von Tausenden von Glühwürmchen beleuchtet, und sie flogen hinaus ... über die Wiese hin... immer weiter ... auf den großen, goldenen Mond zu, der vor ihnen über die Bäume guckte.