×

We use cookies to help make LingQ better. By visiting the site, you agree to our cookie policy.


image

01 - Eine sehr widerstrebend lernende Frau, - 3. Teil

- 3. Teil

Eine sehr widerstrebend lernende Frau

3. Teil

So weit so gut, Englisch konnte ich abhaken. Aber wie stand es mit Französisch? Ich hatte es nie ganz aufgegeben, hatte 1967 einen herrlichen Urlaub in St. Tropez verbracht. Manchmal kaufte ich ein paar Zeitungen oder Illustrierte und würde dann Monate mit der Entschlüsselung beschäftigt sein. Eine Fahrt nach Paris ließ mein Interesse kurz aufleben und so ging es jahrelang: eine Art Hassliebe. Ich konnte einfach nicht lernen. Meine Bücherregale strotzten voller Bücher für Französischanfänger. Volkshochschulunterricht kam nicht in Frage, da ich Aphasie entwickelte: nicht ein Ton kam über meine Lippen, es war erstaunlich.

Russisch rührte sich ab und zu auch und ich kaufte (und habe sie noch) die meisten der gängigen Anfängerbücher und viele der vergriffenen dazu. Die alte Geschichte: ich kam einfach nicht voran. Ich beschloss, dass ich zu dämlich war, was Sprachen anbelangt.

Als dann mein Mann erkrankte, leistete ich ihm oft Gesellschaft wenn er sich seine spanischen Nachrichten ansah, er war ein begabter Linguist, hatte mit Französisch weitergemacht und einige Jahre vor seiner Erkrankung mit Spanisch angefangen. Nach seinem Tod erschien es mir ganz natürlich Spanisch lernen zu wollen und ging dann auch zur hiesigen Volkshochschule. Der Sprechzwang drohte immer noch in Panikattacken auszuarten. Lesen und Schreiben fielen mir leicht, besonders wegen der vielen Gemeinsamkeiten zwischen Englisch und Spanisch. Ich konnte aber immer noch keine Vokabeln lernen.

Zu dem Zeitpunkt entschied ich mich dazu Arabisch zu lernen. Wie im Russischem ist die Schrift leicht und wunderschön. Ich kaufte eine Unmenge arabischer Bücher und fing an. Leider hörte unser Lehrer im ersten Jahr auf und so wurde meine Karriere als Arabischexpertin kurzfristig beendet, ausnahmsweise einmal nicht durch mich. Seitdem habe ich mich jedoch kaum um meinen Bücher- und Wortschatz gekümmert.

- 3. Teil - 3rd part

Eine sehr widerstrebend lernende Frau

3\\. Teil

So weit so gut, Englisch konnte ich abhaken. Aber wie stand es mit Französisch? Ich hatte es nie ganz aufgegeben, hatte 1967 einen herrlichen Urlaub in St. Tropez verbracht. Manchmal kaufte ich ein paar Zeitungen oder Illustrierte und würde dann Monate mit der Entschlüsselung beschäftigt sein. Eine Fahrt nach Paris ließ mein Interesse kurz aufleben und so ging es jahrelang: eine Art Hassliebe. Ich konnte einfach nicht lernen. Meine Bücherregale strotzten voller Bücher für Französischanfänger. Volkshochschulunterricht kam nicht in Frage, da ich Aphasie entwickelte: nicht ein Ton kam über meine Lippen, es war erstaunlich.

Russisch rührte sich ab und zu auch und ich kaufte (und habe sie noch) die meisten der gängigen Anfängerbücher und viele der vergriffenen dazu. Die alte Geschichte: ich kam einfach nicht voran. Ich beschloss, dass ich zu dämlich war, was Sprachen anbelangt.

Als dann mein Mann erkrankte, leistete ich ihm oft Gesellschaft wenn er sich seine spanischen Nachrichten ansah, er war ein begabter Linguist, hatte mit Französisch weitergemacht und einige Jahre vor seiner Erkrankung mit Spanisch angefangen. Nach seinem Tod erschien es mir ganz natürlich Spanisch lernen zu wollen und ging dann auch zur hiesigen Volkshochschule. Der Sprechzwang drohte immer noch in Panikattacken auszuarten. Lesen und Schreiben fielen mir leicht, besonders wegen der vielen Gemeinsamkeiten zwischen Englisch und Spanisch. Ich konnte aber immer noch keine Vokabeln lernen.

Zu dem Zeitpunkt entschied ich mich dazu Arabisch zu lernen. Wie im Russischem ist die Schrift leicht und wunderschön. Ich kaufte eine Unmenge arabischer Bücher und fing an. Leider hörte unser Lehrer im ersten Jahr auf und so wurde meine Karriere als Arabischexpertin kurzfristig beendet, ausnahmsweise einmal nicht durch mich. Seitdem habe ich mich jedoch kaum um meinen Bücher- und Wortschatz gekümmert.